Eklat im Theater

Choreograf Marco Goecke soll Kritikerin mit Kot beworfen haben

Eklat in der Staatsoper Hannover: Bei einer Tanzpremiere soll es zu einem Vorfall zwischen Ballettdirektor Marco Goecke und einer Kritikerin der „FAZ" gekommen sein. Hundekot soll geflogen sein. Nun gibt es eine Anzeige

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Stefan M. Dettlinger
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Im Zentrum des Eklats an der Staatsoper Hannover: Choreograf Marco Goecke. © Gateau/dpa

Hannover/Mannheim. Eklat in der Staatsoper Hannover: Bei der Premiere von „Glaube – Liebe – Hoffnung“ kam es am Samstagabend während der ersten Pause im Foyer zu einem Vorfall zwischen Ballettdirektor Marco Goecke und einer Kritikerin der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Das teilte am Sonntag die Staatsoper mit. Bei dem Vorfall hat Goecke die Journalistin offenbar mit Hundekot beworfen. Die Journalistin sei dabei „in ihrer persönlichen Integrität verletzt worden“, so die Staatsoper. Wie das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (RND) berichtet, habe die Kritikerin Anzeige erstattet.

Marco Goecke ist ein renommierter Choreograph in der Szene, der auch in der Metropolregion Rhein-Neckar aktiv ist. Zuletzt hatte er das Tanzprogramm von Tilman Gerschs Festspielen Ludwigshafen im Pfalzbau verantwortet. Zudem wird er am 15. April bei der Premiere des Tanzabends „Young Lovers“ im Alten Kino Franklin des Nationaltheater Mannheim choreographisch mitwirken.

Goecke tut, als sei nichts passiert

Unterdessen bedauert die Staatsoper, „dass es zu der Eskalation gekommen ist.“ Intendantin Laura Berman sagte laut Mitteilung: „Wir haben unmittelbar nach dem Vorfall den Kontakt zu der Journalistin gesucht und uns persönlich bei ihr und auch öffentlich entschuldigt. Die Staatsoper Hannover ist ein offener Ort des respektvollen Miteinanders und Austausches. Wir sind der Meinung, dass nun Ruhe und Sorgfalt geboten sind. Wir werden die arbeitsrechtlichen Schritte gegenüber Ballettdirektor (…) Goecke prüfen, gemeinsam beraten und dann in dieser internen Personalsache agieren. Wir bedauern sehr, dass unser Publikum durch diesen Vorfall gestört wurde.“

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Vorausgegangen sein soll dem ganzen ein heftiger Streit mit Wortwechsel – einige behaupten wegen einer Kritik der „FAZ“-Journalistin. Einige der Premierenbesucher sollen Zeugen der Auseinandersetzung geworden sein, wie mehrere Medien berichten. Der Tanzabend ist „RND“ zufolge erfolgreich gewesen. Während des Schlussapplauses soll Goecke auf die Bühne gekommen und seine Tänzer herzlich mit Kusshänden beworfen haben, „als sei nichts gewesen“, so das „RND“. mit rcl

Ressortleitung Stefan M. Dettlinger leitet das Kulturressort des „MM“ seit 2006.

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