Mannheim. Es hat lange gedauert und ging dann auch noch ganz anders aus, nämlich abgespeckt. Ursprünglich war eine Tour zu sechs Denkmälern geplant. Mit Bus. Einem Denkmalspezialisten. Und Mitgliedern der Kulturredaktion. Dann kamen neue Corona-Wellen. Es war im Januar 2021. Moni Bitz hatte das vorweihnachtliche Kulturrätsel zum Thema Denkmäler gewonnen und sich sehr gefreut auf die Tour. Nach langem Hin und Her, der zwischenzeitlichen Möglichkeit, doch noch die Tour zu machen oder alles sein zu lassen, wünschte sich Bitz dann plötzlich nur noch eines: einmal zu Besuch im Alten Pumpwerk beim Mannheimer Maler Dietmar Brixy.
Endlich muss man sagen, denn als sie vor dem Gebäude in Neckarau steht, wirkt sie fast, als sei es ihr etwas unangenehm, noch nie hier gewesen zu sein. „Es ist peinlich, dass ich noch nie da war“, sagt die ehemalige Lehrerin aus Mannheim-Feudenheim und staunt über die schmucke Oase inmitten des Neckarauer Industrieumfelds mit Großkraftwerk.
Daniel Brixy, des Malers Neffe und einer von mittlerweile sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Unternehmens „Brixy-Kunst“, führt Bitz in alle Winkel von Garten und Pumphaus und erklärt nebenbei nicht nur die Geschichte des Hauses, sondern, was der Künstler selbst eher nicht so gern tut: die Kunst Dietmar Brixys.
Gesamtkunstwerk Brixy
Wer diese Tour mit Daniel Brixy macht, hat immer noch einen dritten Begleiter: Elli. Der Hund schwirrt überall herum, mitunter glaubt man, es gebe ihn doppelt und dreifach. Und die Hunde von Dietmar Brixy sind ja auch noch da. „Ich freue mich immer“, sagt Daniel Brixy, „die Gesichter zu sehen, wenn die Leute zum ersten Mal kommen.“ Moni Bitz strahlt. Das alles gehört für sie zum Gesamtkunstwerk: „Es ist eine Mischung aus Großartigkeit und normalem Leben“, wird Bitz später beim Gläschen Champagne mit dem Maler sagen. Ihrem Empfinden nach speist sich diese Mischung, wie sie sagt, „aus drei lebendigen Quellen, die aufs Harmonischste ineinanderfließen: der Natur, dem Garten - der Schöpfung also -, der Architektur des Alten Pumpwerks“, das Bitz in seiner Symbiose aus Funktionalität und Ästhetik bewundert, und dann noch aus den „präsentierten Werken - also dem Wirken eines eigenen - sinnigen, selbstbewussten Künstlers, der ein großzügiger und nahbarer Mensch geblieben ist.“ Die Hunde, so fügt Moni Bitz hinzu, gehörten hier fest zum Ensemble. Die Frau ist eindeutig natur- und tierlieb.
Es sei ein toller erster Preis, meint Bitz und hört dem Maler zu, wie er leidenschaftlich von seinem Garten und seinen Pflanzen spricht, besonders natürlich von der Züchtung einer Iris-Sorte, die seinen Namen trägt. Für die exklusive Begegnung mit „dem Hause Brixy“ bedankt Moni Bitz sich sehr herzlich und sagt: „Es war mir ein Vergnügen!“ Das können wir nur erwidern - auch wenn die Sache ursprünglich mal ganz anders geplant gewesen war.
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