MM-Schreibwettbewerb

Berührende Lesung der "Erzähl mir was"-Teilnehmer

Krieg und Frieden war das Thema. Die Finalisten des Schreibwettbewerbs des "Mannheimer Morgen" haben im Mannheimer Dalbergsaal ihre bewegenden Geschichten vorgetragen. Die Siegerin ließ sich in Japan inspirieren

Von 
Michaela Roßner
Lesedauer: 
Die Finalisten mit MM-Kulturchef Stefan Dettlinger (M.). © Michaela Roßner
"MM" Kulturchef Stefan M. Dettlinher (am Mikro) im Gespräch mit den Siegerinnen und Finalisten. © Michaela Roßner

Mannheim. Es sind berührende Schilderungen - viele mit autobiografischen Zügen oder Erinnerungen aus dem Familienkreis: Im Dalbergsaal der Mannheimer Stadtbücherei haben MM-Kulturchef Stefan Dettlinger und die Finalisten des dritten MM-Schreibwettbewerbs „Erzähl mir was“ am Dienstagabend sich und ihre Texte vorgestellt. Die Aufgabenstellung war „Krieg und Frieden“.

Manon Hopf vom Kooperationspartner Stadtbücherei, selbst Autorin, begrüßte die rund 50 Zuhörer im Dalbergsaal. Mehr als 100 Autorinnen und Autoren hatten im Sommer ihre Kurzgeschichten eingereicht. Eine zwölfköpfige Jury wählte daraus zwölf Texte aus, die nacheinander gedruckt und online zu lesen waren sowie als Audiodatei verfügbar sind. Am Ende stimmten die Leser per Internetvoting ab.



Atomare Katastrophe bahnt sich an

Die in Oftersheim aufgewachsene Vanessa Palumbo gewann - diesmal mit ihrer neuen Geschichte „Faltvogelregen“ - wie im Vorjahr den Erzählwettbewerb dieser Redaktion. Die 21-jährige Studentin hatte während ihrer Ausbildung für den höheren Auswärtigen Dienst in Japan gelebt. Der Besuch von Hiroshima beeindruckte sie nachhaltig und inspirierte zu der Geschichte über ein Mädchen, das Papiervögel faltet und auf die Erfüllung eines großen Wunsches hofft, während sich die atomare Katastrophe anbahnt. 145 von 332 gültigen Voten (rund 44 Prozent) hatte Palumbo bekommen.

Fünf Frauen und ein Mann lasen ihre Texte selbst, danach erzählten sie im Gespräch mit Stefan Dettlinger über sich und ihre Gedanken beim Schreiben. So hatte die Mannheimerin Johanna Basler ihre Erfahrungen im Umgang mit Extremsituationen aus der Arbeit im Rettungsdienst einfließen lassen. Die Drittplatzierte Regina Rothengast (Main-Tauber-Kreis) verarbeitete in der Geschichte eine Erinnerung ihrer Mutter, deren Zug auf der Flucht aus dem Osten beschossen wurde. Zur großen Freude der Autorin kam zur Lesung nun eine Dame, die ebenfalls damals in diesem Zug saß. Auch Horst-Dieter Radke (Taubertal), Barbara Imgrund (Heidelberg) und Katharina Geiger (Weinheim) haben den Abend mit ihren Geschichten bereichert.

Redaktion Redakteurin Metropolregion/Heidelberg

Thema : Schreibwettbewerb "Erzähl mir was"

  • Kultur „MM“-Schreibwettbewerb Erzähl mir was: „Heimreise“

    Zum Thema „Macht und Mensch“ erzählt Klaus Servene von der Hoffnung. Dabei geht es auch um die Amokfahrt in Mannheim und den tödlichen Messerangriff auf Rouven Laur.

    Mehr erfahren
  • Kultur „MM“-Schreibwettbewerb Erzähl mir was: Besser ohne ihn

    Andreas Salewski wurde vom Thema „Macht und Mensch“ zu einer Geschichte über eine triste Vater-Sohn-Beziehung inspiriert, die aber trotzdem Hoffnung macht.

    Mehr erfahren
  • Kultur „MM“-Schreibwettbewerb „Erzähl mir was“: „Müllers Wette“

    Hat Kira Müller mehr Chancen auf einen Job, wenn sie Oliver heißt? Die Protagonistin in Regina Rothengasts Beitrag will dem Patriarchat auf den Zahn fühlen.

    Mehr erfahren

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen