Wie bei so vielen Schauspielern des 20. Jahrhunderts führte auch sein Weg von der Bühne zum Film und dann auch ins Fernsehen. Und wenigstens einer der Filme, in dem er mitspielte, hat Geschichte geschrieben: „Unter den Brücken“ von Helmut Käutner. Der 1944 im Zweiten Weltkrieg gedrehte Film beeindruckte nicht nur mit seiner Kamera-Arbeit, dem Spiel mit Licht und Schatten, sowie einer Poesie des Alltags, die mit dem sonstigen Realismus des Werks kontrastiert – der Film ist auch ein Zeitdokument, weil er Berlin mit teils durch Bomben getroffenen Häusern zeigt.
Vom Leben zweier Binnenschiffer wird erzählt, kein Duchhaltewillen propagiert, wie es die Kunstpolitik der Nazis eigentlich forderte. Dieser mehr entsprochen haben andere Filme, in denen der gesuchte Schauspieler mitwirkte: In „Stukas“, einem Propagandafilm aus dem Jahr 1941, gab er etwa einen Kampfpiloten.
Geboren wurde er 1912 in Mannheim, nahm dort auch Schauspielunterricht und wurde, vermittelt durch Willy Birgel, ans Nationaltheater verpflichtet. Weitere Engagements an anderen Bühnen folgten, ehe er 1937 zum Film kam und ein bekannter Darsteller wurde. Steigern konnte er seine Popularität dann im Nachkriegsfilm. In den 1950er Jahren galt er als Publikumsliebling.
Natürlich hatte auch er ein markantes Äußeres, was filmischer Wirkung immer entgegenkommt. Dass er auch schauspielerische Größe besaß, belegt nicht zuletzt der Umstand, dass er trotz der Film- und Fernsehkarriere weiterhin Theater spielte. In Berlin war er Mitglied der Staatlichen Schauspielbühnen, trat im Schiller- und Schlossparktheater auf. Seine stimm- und sprachlichen Qualitäten setzte er auch als Synchronsprecher ein und gab US-amerikanischen Stars wie Humphrey Bogart oder Burt Lancaster eine deutsche Stimme.
Er starb im hohen Alter von 92 Jahren. Dreimal war er verheiratet, seine erste Frau Hannelore Schroth war im erwähnten Käutner-Film auch seine Partnerin vor der Kamera gewesen. War das nun deutlich genug? Noch ein Tipp: Sein Vorname zählte bis in seine Generation hierzulande zu den häufigsten; zumeist aber schreibt man diesen, anders als bei ihm, mit einem „K“ am Anfang.
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