Mannheim. Jazzfreunde haben mit dem Jazz- und Musikclub Ella & Louis, der kurz vor Beginn der Corona-Pandemie eröffnete, eine weitere Lokalität in Mannheim, in der sie Konzerte hochkarätiger Künstler besuchen können. Man versuche, eine gesunde Mischung aus regionalen, nationalen und internationalen Acts auf die Bühne zu bringen, sagt Geschäftsführer und Künstlerischer Leiter Thomas Siffling. „Wir sind in der großartigen Metropolregion Rhein Neckar mit dem Zentrum Mannheim“, so Siffling. „Aber wir sind jetzt nicht in New York oder Berlin.“ Dennoch wurde der Club zum zweiten Mal unter die Top 100 der Jazzclubs weltweit gewählt, erzählt der renommierte Jazz-Trompeter und Mitbegründer von JazziMa gGmbH, der gemeinnützigen Betreibergesellschaft des Clubs, die auf Geldgeber angewiesen ist. Er sei sehr dankbar über die Spende: Die Sparkasse Rhein Neckar Nord hat von 2021 bis in die Gegenwart insgesamt 20 000 Euro für das Nachwuchsprogramm des Jazz- und Musikclubs Ella & Louis gespendet. „Für uns als Sparkasse ist es wichtig, die Kultur in der Breite zu fördern“, sagt Helmut Augustin, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Rhein Neckar Nord.
„Durch das Nachwuchsprogramm von Ella & Louis war uns im Grunde klar, dass wir jetzt eine Möglichkeit haben, junge Musiker in der Jazz-Nische zu fördern“, sagt Augustin. Man wolle damit zur Diversität der Kultur in Mannheim beitragen. „Es ist für uns spannend, dass wir einen super Jazzclub an einer tollen Location haben, mit begeisterungsfähigen und vor allen Dingen Vollprofis an der Spitze. Davon profitieren junge Künstler.“
Nachwuchsprogramm von Ella & Louis: Bar-Abenden und thematische Konzertabende
Die Geldspende wird durch PS-Sparen finanziert, einer Art Los, das fünf Euro kostet und bei dem man auch Geld- und Sachpreise gewinnen kann. Vier Euro von den Losen werden für den Kunden angespart, während ein Euro in einen Gewinn- und Spendentopf geht. „Aus diesem Topf unterstützen wir unter anderem JazziMa“, so Augustin. Man müsse die Stars von morgen aufbauen, damit das Genre nicht ausstirbt, so Siffling. Das Nachwuchsprogramm von Ella & Louis besteht zum einen aus samstags stattfindenden Bar-Abenden ohne Eintritt, zum anderen gestalten jungen Musiker thematische Konzertabende. Siffling wünscht sich mehr Offenheit: „Ich möchte die Leute dazu motivieren, auch Künstlerinnen und Künstler zu besuchen, die man noch nicht kennt.“
Einer der Nachwuchskünstler, der sich seit seinem ersten Auftritt im Ella & Louis auch in Mannheim eine Fanbase aufgebaut hat, ist Pianist Luca Sestak. Der 29-jährige Mannheimer ist beim Dankeskonzert für die Sponsoren, aber auch zweimal im regulären Programm aufgetreten. In der Dependance in Frankfurt wird Sestak dieses Jahr ebenfalls spielen. Vor acht Jahren zog er aus Karlsruhe her, um an der Popakademie zu studieren. Vier Alben hat Sestak, der ursprünglich aus der Blues-Richtung kommt, bereits veröffentlicht, vieles davon ist selbst komponiert. „Ich bin jetzt nach einem Ausflug in die Pop-Jazz-Richtung im Jazz angekommen und da fühle ich mich am wohlsten.“ Zudem bearbeitet er klassische Stücke von Bach oder Chopin im Jazzstil.
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