Hallo, ich bin Lucine und zehn Jahre alt. Ich gehe in die 4. Klasse der Brüder-Grimm-Grundschule. Meine Meinung zu Corona: Es ist nicht nur schlecht. Ich bin mehr zuhause und kann Zeit mit meiner Familie verbringen. Ich spiele sehr viel mit meinem Bruder, er ist 6 Jahre alt. Ich bin sehr froh, dass ich kein Einzelkind bin und ihn habe. Wir spielen, malen, basteln, backen, hören Musik und Hörspiele und dürfen mehr fernsehen.
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Einige Hobbys kann ich zu Hause weiterführen. Über Skype habe ich Schlagzeugunterricht und über Zoom Theaterproben. Sport im Verein fällt leider aus. Dafür spielen wir im Garten, fahren Roller oder Einrad. Ausschlafen finde ich toll, obwohl ich Frühaufsteherin bin. Meine Schulaufgaben teile ich mir selbst ein. Meine Mama findet es manchmal anstrengend, nach der Arbeit mit mir die Aufgaben durchzugehen, und wenn ich sie nicht richtig verstanden habe, sie mir zu erklären. Mein Bruder muss ja auch beschäftigt werden und die Hausarbeit und so. Meine Eltern wechseln sich mit der Betreuung ab, wenn Mama kommt, geht Papa. Dafür arbeitet er länger und am Wochenende. Dadurch, dass man einen weiteren Haushalt treffen darf, haben wir uns mit einer Familie, die wir gern mögen, verabredet. Wir sind dicke Freunde geworden und helfen einander.
Nicht so toll ist, dass ich meine Schulfreunde nicht treffen kann. Lernen ist in der Schule einfacher als zuhause. Es gab die ganze Zeit nur Arbeitsblätter für Deutsch, Mathe und Sachunterricht und die Nebenfächer nicht. Die sind erst später dazugekommen. Ich hoffe, es entstehen mir nicht so viele Lücken für die 5. Klasse.
Ich finde es sehr doof, dass wir nicht schwimmen gehen können, Indoorspielplätze, die Allahopp-Anlagen, Museen und Theater mit Kinderaktivitäten besuchen können. Ich konnte leider wieder nicht meinen Geburtstag feiern, so wie ich es gerne wollte. Aber trotzdem weiß ich, wir haben viel Glück mit allem und Platz zuhause und einen Garten. So geht es nicht allen Kindern.
Deshalb wünsche ich mir, dass die Politiker es möglich machen, dass alle Kinder dieses Jahr freien Eintritt zu Kinder- und Freizeitaktivitäten haben, vielleicht für Schwimmbäder, zum Eislaufen oder Theater. Kinder, die zuhause keine Hilfe haben, sollten kostenlos Nachhilfe bekommen, damit sie wieder besser werden und sich nicht schlecht fühlen müssen. Ich hoffe, dass bald alles wieder normal ist.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Warum wir uns schnellstmöglich um die Jugend kümmern müssen