Kommentar Beim Mannheimer Herzogenriedpark die Bürger beteiligen!

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Peter W. Ragge
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Mannheim. Verärgerte Stadträte, frustrierte Anwohner - und das alles wegen eines Wasserspielplatzes im Herzogenried?

Vordergründig geht es tatsächlich nur um einen, wenn auch sehr beliebten und mit Spenden gebauten, Wasserspielplatz. Wenn der Gemeinderat am Dienstag aber so entscheidet, wie die Verwaltung es ihm vorschlägt, dann ist der für immer weg - selbst wenn der Verweis darauf aus der Beschlussvorlage entfernt wurde. Die neue, in der Vorlage festgeschriebene neue Grenzziehung für den Herzogenriedpark lässt dafür nämlich schlicht keinen Platz mehr.

Diese veränderte Grenzziehung ist im Prinzip völlig richtig und gerechtfertigt. Nur so kann die Multihalle, die jetzt mit vielen Millionen Euro saniert werden soll, künftig richtig genutzt werden und zur Geltung kommen. Aber das Problem liegt im Detail. Die neue Grenze ließe sich durchaus so ziehen, dass der Wasserspielplatz erhalten bleibt - warum es die Verwaltung nicht tut, bleibt ihr Geheimnis.

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Dafür drückt sie aufs Tempo und setzt sich in geradezu ignoranter Weise über alle Bedenken der betroffenen Bürger hinweg. Und daher geht es hier nicht nur um einen Wasserspielplatz, sondern um ein generelles Problem.

Viel zu oft fordert die Verwaltung vom Gemeinderat inzwischen eilige Beschlüsse ein und begründet dies damit, das sei „zeitkritisch“. Bei Corona-Maßnahmen oder Ukraine-Hilfen ist das richtig. Aber sonst stellt sich die Frage, ob die Verwaltung durch zu viele Aufgaben überfordert, ob sie kaputtgespart worden ist oder ob der Zeitdruck eine Taktik darstellt, nur um Entscheidungen durchzudrücken.

Dazu passt, dass immer wieder in Festreden die Bürgerbeteiligung hochgehalten wird - aber die Praxis leider oft völlig anders aussieht. Eine so gravierende Änderung wie eine Verkleinerung des Herzogenriedparks um über ein Viertel der Parkfläche ohne Anhörung des Bezirksbeirats, des Förderkreises und der Aktionsgemeinschaft jetzt mal eben schnell zu entscheiden, das gehört sich einfach nicht.

Redaktion Chefreporter