Edingen-Neckarhausen. Die Offene Grüne Liste (OGL) Edingen-Neckarhausen geht mit einer neuen, verjüngten Doppelspitze in die anstehenden Wahlen zum Bürgermeister im kommenden Jahr und zum Gemeinderat im Jahr 2024. Der Grafiker Ulrich Dreckschmidt (58) tritt die Nachfolge von Thomas Hoffmann (71) an, der sich künftig auf die Arbeit in der Gemeinderatsfraktion konzentrieren will. An der Seite von Dreckschmidt steht die Angestellte Jenny Elster (51), die bereits 2019 bei der Kommunalwahl für die OGL angetreten war.
Bei der Hauptversammlung am Freitag im Friedrichshof wurden sie ebenso wie die übrigen Vorstandsmitglieder einstimmig und per Akklamation gewählt. Die beiden Sprecher sind in der Gemeinde keine Unbekannten. Dreckschmidt hatte sich 2020 mit einer Initiative für einen Neckaruferradweg stark gemacht, Jenny Elster kämpfte für den Erhalt des Lilienplatzes in Neu-Edingen. In der OGL kümmert sich Dreckschmidt um die Homepage, Elster betreut den Instagram-Kanal.
Während Elsters Bemühungen um den Lilienplatz von Erfolg gekrönt waren, weil der Gemeinderat letztlich auf eine Bebauung der Grundstücke verzichtete, gibt es in Sachen Radverkehr noch viel zu tun. Das machte Hoffmann in seinem Bericht für die vergangenen zwei Jahre deutlich. Zwar sei es gelungen, den Beitritt zur Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen zu erreichen, und Edingen-Neckarhausen sei prädestiniert dafür, eine Fahrradgemeinde zu werden, doch in der Praxis sei man davon noch weit entfernt.
Defizite bei Radwegen
Eine Arbeitsgruppe, die sich mit dem Thema befasse, habe schon lange nicht mehr getagt, ergänzte Gemeinderat Walter Heilmann. Unter anderem bemängelt die OGL fehlende Abstellmöglichkeiten mit entsprechenden Bügeln zum Anschließen von Rädern und vor allem sichere Wege. Als Erfolg wertet Hoffmann den Wegfall von Parkplätzen in der Heidelberger Straße in Edingen zugunsten einer sicheren Radwegführung, die vor allem von Schülern genutzt werde. Ein von der OGL vorgelegtes Konzept müsse jetzt Stück für Stück umgesetzt werden, sagte Dreckschmidt. „Wir haben drei Straßen nebeneinander Richtung Seckenheim und nichts für Fahrradfahrer“, beklagte Angela Stelling, die sich 2021 aus gesundheitlichen Gründen aus dem Gemeinderat zurückgezogen hatte und jetzt mit Blumen und wohlwollenden Worten auch aus dem Vorstand verabschiedet wurde.
Energisch bleibt Stelling trotzdem: „Es ist frustrierend, dass andere Parteien zwar sagen, dass sie für Klimaschutz sind, aber wenn es um die Umsetzung geht, ziehen sie den Schwanz ein.“ Der neue Sprecher Kleinschmidt attackierte das Rathaus und sprach von „Haltungsschäden in der Verwaltung“. Immer wieder würden Chancen vertan, etwas für den Klimaschutz zu tun. „Die Kosten der Umweltzerstörung werden nicht sauber eingepreist. Das müsste eigentlich vor jeder Entscheidung des Gemeinderates passieren“, sagte er. Die zweite neue Sprecherin Jenny Elster hatte wegen eines positiven Corona-Tests ihre Teilnahme an der Versammlung kurzfristig absagen müssen.
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