Corona

Wie Unternehmen aus Mannheim und der Region das Einhalten der 3G-Regel am Arbeitsplatz kontrollieren

Von 
Alexander Jungert
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Viele Betriebe nutzen elektronische Zugangssysteme, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen. © dpa

Rhein-Neckar. Seit Ende November gilt auch am Arbeitsplatz bundesweit die 3G-Regel: Unternehmen dürfen Beschäftigten laut Infektionsschutzgesetz nur Zugang zu Betrieben gewähren, wenn diese geimpft, genesen oder getestet (3G) sind. Wie laufen die Kontrollen, wie praktikabel sind die Vorschriften? Diese Redaktion hat sich in der Region umgehört.

BASF, Ludwigshafen

Der Ludwigshafener Chemiekonzern hat zunächst stichprobenartig kontrolliert. Seit kurzem gilt: Der Zugang zum Werk ist nur noch möglich, wenn ein 3G-Nachweis elektronisch gespeichert ist. Dafür hat BASF ein eigenes Tool entwickelt. Beschäftigte, die geimpft oder genesen sind, können ein entsprechendes Zertifikat hinterlegen, um die Zutrittsberechtigung per Werksausweis zu erhalten. „Die Eingabe ist auch für alle möglich, die ein qualifiziertes Test-Zertifikat besitzen“, erklärt eine Sprecherin. Der Konzern hat inzwischen das eigene Impfzentrum wieder in Betrieb genommen - Beschäftigte erhalten in Ludwigshafen ab sofort Auffrischungsimpfungen (Booster) gegen Corona. Geimpft wird zunächst bis zum 22. Dezember, im Januar folgen weitere Termine. Das Unternehmen geht von einer Impfquote von bis zu 90 Prozent am Stammsitz aus - inklusive derjenigen, die sich außerhalb der BASF haben immunisieren lassen.

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Freudenberg, Weinheim

Der 3G-Status der Mitarbeitenden von allen Unternehmen im Industriepark Weinheim ist zentral erfasst und über die Werksausweise hinterlegt. Der Testnachweis wird tagesaktuell geprüft. „Wer keinen Nachweis vorlegt, dem wird der Zutritt verweigert“, sagt eine Sprecherin der Unternehmensgruppe Freudenberg. Seit Ende November werden Auffrischungsimpfungen sowie Erst- und Zweitimpfungen für Freudenberg-Beschäftigte und Beschäftigten von Unternehmen im Industriepark angeboten. An diesem Montag soll an Tor 2 zudem ein Corona-Testzentrum eröffnen, das allen Bürgerinnen und Bürgern offensteht.

SAP, Walldorf

Europas größter Softwarekonzern überprüft das Einhalten der 3G-Regel anhand von Stichproben. Es besteht die Pflicht, das betreffende Zertifikat bei sich zu führen. „Auch vor der gesetzlichen Regelung haben wir dies von unseren Mitarbeitenden erwartet und auf Vertrauensbasis um die Unterstützung geworben“, erklärt ein Sprecher. Seit Anfang dieses Monats laufen bei SAP wieder größere Impfaktionen.

Dentsply Sirona, Bensheim

Die 3G-Kontrolle erfolgt über ein elektronisches Zugangssystem. Freigeschaltet sind nur die Mitarbeiter, die einen Impfnachweis vorgelegt haben oder einen Nachweis, dass sie genesen sind. Mitarbeiter, von denen kein Nachweis vorliegt, müssen einen gültigen negativen Test vorweisen. Dafür gibt es zwei nahe gelegene Testzentren. Wie hoch der Anteil geimpfter und ungeimpfter Mitarbeiter ist, darüber macht das Bensheimer Medizintechnik-Unternehmen keine Angaben. Erst in der vergangenen Woche hat es für Beschäftigte von Dentsply Sirona eine weitere Impfaktion gegeben.

Heidelberger Druckmaschinen, Wiesloch-Walldorf

Auch Heidelberger Druckmaschinen arbeitet mit einem elektronischen Zugangssystem. Es obliegt den Führungskräften, Beschäftigte dafür freizuschalten - sobald diese entsprechende Nachweise vorgelegt haben. Wer weder geimpft noch genesen ist, muss an einem bestimmten Tor in Wiesloch-Walldorf einen tagesaktuellen Test vorweisen. Heidelberger Druck geht von einer Impf- bzw. Genesenenquote von 90 Prozent aus. Das eigene Impfzentrum ist in Betrieb.

ebm-papst, Mulfingen

Beim Ventilatorenhersteller ebm-papst läuft die Kontrolle dezentral über die Gruppen- und Teamleitungen. Diesen Führungskräften seien durchschnittlich zehn Mitarbeitende zugeordnet, was eine „gute und effektiv funktionierende Testung“ ermögliche, wie ein Sprecher mitteilt. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben seit Juni rund 2000 Beschäftigten ein Impfangebot unterbreitet. Schon seit November ist ebm-papst im eigenen Impfzentrum in Mulfingen (Hohenlohekreis) am Boostern. Die Quote der Zweifachgeimpften beträgt in der Verwaltung rund 85 Prozent, in der Produktion rund 70 Prozent.

Roche, Mannheim

„Rein kommt nur, wer einen tagesaktuellen Test vorweist oder seinen Werkausweis dauerhaft mit entsprechendem Nachweis seines Geimpft- oder Genesenen-Status freischalten lässt“, teilt eine Sprecherin mit. „Kontrolliert wird das Ganze durch unseren Werkschutz.“ Vor den Toren sind Stationen aufgebaut, an denen sich Beschäftigte vor Arbeitsantritt täglich gratis testen lassen können. Roche schätzt, dass etwa zehn Prozent der rund 8450 Beschäftigten ungeimpft sind. Etwa zwei Drittel der Belegschaft befindet sich derzeit im Homeoffice. Das Pharmaunternehmen hat bereits vor einigen Tagen mit einer weiteren Impfaktion im Werk Mannheim begonnen und kann nach Angaben der Sprecherin bis Weihnachten mehr als 2000 Impftermine für Erst-, Zweit- und Auffrischungsimpfungen bereitstellen. „Auch im neuen Jahr werden wir zunächst rund 1500 weitere Impfungen anbieten.“

Redaktion berichtet aus der regionalen Wirtschaft

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