Corona

Vorteil für dreimal Geimpfte?

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dpa/jung/mig/sal
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Berlin/Mannheim/Ludwigshafen. Die Gesundheitsministerkonferenz (GMK) soll am Dienstag über ein bundeseinheitliches Ende der Corona-Testpflicht für dreimal Geimpfte beraten. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) werde seinen Kollegen aus den Bundesländern dazu einen Vorschlag vorlegen, sagte ein Sprecher seines Ministeriums am Sonntag. In einigen Bundesländern benötigen Menschen, die eine Auffrischungsimpfung erhalten haben, schon jetzt keinen zusätzlichen Testnachweis bei 2Gplus-Regeln (Zugang für Geimpfte und Genesene plus negativem Test) mehr.

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz warnte. „Deutsche Politik scheint aus Erfahrung nicht klug zu werden. Noch Anfang des Jahres hieß es, zwei Impfungen und das Virus ist besiegt. Das war eine gewaltige Fehlentscheidung“, sagte Vorstand Eugen Brysch am Sonntag. „Jetzt sollen bei dreimal geimpften Menschen die Tests fallen. Dabei setzt die Omikron-Virusvariante gerade erst zum großen Sprung an. Dafür angepasste Vakzine gibt es noch gar nicht. Es wird also eine vierte Impfkampagne geben müssen.“

Unterdessen sagte Fußball-Nationalspieler Joshua Kimmich in einem Interview, dass er sich nun doch impfen lassen wolle. Das Mittelfeld-Ass des FC Bayern München hat eine Corona-Infektion hinter sich und kann noch nicht wieder spielen.

Seit Ende November gilt am Arbeitsplatz die 3G-Regel. Viele große Unternehmen in der Region kontrollieren die Einhaltung über elektronische Zugangssysteme. „Rein kommt nur, wer einen tagesaktuellen Test vorweist oder seinen Werkausweis dauerhaft mit entsprechendem Nachweis seines Geimpft- oder Genesenen-Status freischalten lässt“, sagt eine Sprecherin des Pharmakonzerns Roche. Der Softwarekonzern SAP kontrolliert stichprobenartig auf Vertrauensbasis.

Ausgangssperre aufgehoben

Unternehmen bieten wieder vermehrt Impfaktionen an Standorten an. Der Ludwigshafener Chemiekonzern BASF hat das eigene Impfzentrum wieder hochgefahren, damit sich Beschäftigte boostern lassen können.

Derweil wurden dem Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg am Sonntag 79 weitere bestätigte Corona-Infektionen in Mannheim gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt der Behörde zufolge damit bei 387. Da sie bereits am Samstag zum fünften Mal in Folge unter der kritischen Marke von 500 gelegen hatte, hat die Stadt die nächtliche Ausgangssperre für Ungeimpfte zum Sonntag aufgehoben.

Die Städte Ludwigshafen, Frankenthal und Worms halten unterdessen an ihren Weihnachtsmärkten fest, obwohl die Inzidenz beispielsweise in Worms am Sonntag bei 554 lag. dpa/jung/mig/sal

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