Generalsanierung

Wie die Mannheimer Bahnhöfe entlang der Riedbahn verschönert werden

Die Deutsche Bahn renoviert im Zuge der Generalsanierung der Riedbahn auch fünf Stationen in Mannheim. Warum nicht alle Wünsche erfüllt werden

Von 
Christian Schall
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Am Bahnhof Mannheim-Neckarstadt tragen Bauarbeiter einen neuen Bahnsteigbelag aus Asphalt auf. © Christian Schall

Mannheim. Selbst wenn die Riedbahn zwischen Mannheim und Frankfurt derzeit nicht für die Generalsanierung gesperrt wäre und Züge dort regulär fahren würden - halten könnten sie an den fünf Mannheimer Stationen nicht. Denn auch die Haltepunkte Handelshafen, Neckarstadt, Luzenberg, Waldhof und Käfertal werden im Zuge der 1,3 Milliarden Euro teuren Generalsanierung auf Vordermann gebracht - mal mehr, mal weniger aufwändig.

Einen ziemlich hohen Aufwand betreibt die ausführende Baufirma Swietelsky am Bahnhof Neckarstadt. Nicht ganz freiwillig: Denn ein Teilstück der Gleise und Bahnsteige liegt auf einem Brückenbauwerk und ist zudem auf beiden Seiten von Lärmschutzwänden umgeben. So ist kein einfaches Heranfahren von Baufahrzeugen mit Material möglich, weshalb dort ein Baukran zum Einsatz kommt.

Riedbahn verläuft mitten durch Mannheim

Wegen der zum Teil spektakulären Arbeiten haben Stadt und Deutsche Bahn (DB) Medienvertreter auf die Baustelle eingeladen. Auch Oberbürgermeister Christian Specht (CDU) ist gekommen. „Das ist für uns ein wichtiges Herzensprojekt“, sagt er zum Umbau der Bahnhöfe. „Sie sind für uns wesentliche Stationen entlang der Riedbahn.“

Im Zuge der Generalsanierung der Riedbahn renoviert die Deutschen Bahn auch fünf Haltepunkte in Mannheim, wie hier den Bahnhof Neckarstadt. © Christian Schall

Die Riedbahn verlaufe mitten durch das Herz der Stadt. Mit der Neckarstadt und ihren 25 000 Einwohnern liege der bevölkerungsreichste Stadtteil in der Nähe, dazu komme der Hafen mit einer hohen Zahl an Arbeitsplätzen. „Hier sind die S-Bahn-Stationen mit dem größten Wachstumspotenzial, die bisher untergenutzt sind“, bedauert Specht.

Warum es den Stationen in Mannheim an Akzeptanz fehlt

Dafür sei das Angebot an Zügen bisher zu dünn. Weitere Gründe für die fehlende Akzeptanz sieht der Oberbürgermeister bei einem mangelnden Sicherheitsgefühl und fehlender Barrierefreiheit. „Der bisherige Zustand führt nicht dazu, dass man das System Bahn als Bevölkerung akzeptiert.“ Die Barrierefreiheit wird auch nach der Generalsanierung ungelöst bleiben. Beide Bahnsteige sind nur über Treppen erreichbar. Zumindest wird jetzt der Einbau von Aufzügen vorbereitet. Specht wünscht sich außerdem eine Videoüberwachung: „Die gehört für mich an solchen Stationen einfach dazu.“

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Auch die wird erst einmal nicht installiert, dafür soll sich mit der Renovierung das Erscheinungsbild in der Neckarstadt und an den vier weiteren Stationen bessern. An den Treppenaufgängen wurden bereits die Plexiglasscheiben erneuert, Maler streichen die grauen Betonwände bunt. Der eingangs erwähnte Baukran hebt von der darunter liegenden Fardelystraße immer wieder kleine Baufahrzeuge nach oben, und zwar exakt durch den schmalen Bereich zwischen den beiden (abgeschalteten) Oberleitungssträngen hindurch zwischen die Gleise. Sie bringen heißen Asphalt nach oben, den die Bauarbeiter auf den Bahnsteigen verteilen. Zur weiteren Ausstattung im Zuge des Umbaus gehören eine neue Dachhaut, Beleuchtung und ein taktiles Leitsystem.

Die Bahn lässt außerdem große Wandflächen von Graffitikünstlern gestalten, kündigt Michael Groh an, der bei der DB InfraGo in der Region Südwest für die Personenbahnhöfe zuständig ist. Er legt sich fest, dass die Bahnhöfe „termingerecht bis 14. Dezember fertiggestellt werden“. Kleinere Nacharbeiten seien sicherlich notwendig. Mit der Generalsanierung sind in Mannheim außerdem 20 Weichen getauscht worden.

Redaktion Redakteur in der Wirtschaftsredaktion

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