Ludwigshafen. Ziegenkäse-Quiche, Thai-Gemüsebowl, Tapas oder ein Sandwich namens „Serrano-Heaven“ - nach klassischer Kantine klingt das neue Angebot im BASF-Feierabendhaus nicht. Soll es auch nicht, denn in dem BASF-eigenen Gebäude am Rande des Ludwigshafener Werks dürfen künftig vor allem externe Gäste speisen. Ab 22. Mai öffnet das Pop-up-Restaurant „ma(h)l:zeit“ von 8 bis 22 Uhr seine Pforten für alle.
Pilotphase für einige Monate
Damit gehe die BASF Gastronomie neue Wege, heißt es in einer Mitteilung des Chemiekonzerns. „Wir richten unser Angebot bewusst an unsere Nachbarn, Familien und an Beschäftigte anderer Firmen im Werksumfeld“, wird Anne Boel Rasmussen, Leiterin der BASF Gastronomie, zitiert.
Platz finden die neuen Gäste im Erdgeschoss und im Wintergarten. Der Name „ma(h)l:zeit“ solle signalisieren, dass es um Essen und Trinken und um das Zeitverbringen gehe. Auch das ist ein Unterschied zu den üblichen Werkskantinen, in denen es doch eher um die effiziente Nahrumsaufnahme in der Mittagspause geht. Zudem lässt sich im Feierabendhaus auch frühstücken, Kaffeeklatsch abhalten und auch zu Abend essen.
Das Pilot-Konzept startet laut Mitteilung mit rund 65 Sitzplätzen. Wie bei Pop-up-Restaurants üblich, werde das „ma[h]l:zeit“ zunächst für einige Monate öffnen. „Nach rund einem halben Jahr prüfen wir, ob wir das Angebot langfristig etablieren werden“, erklärt Rasmussen.
Das Restaurant ma(h)l:zeit akzeptiert nur Karten und mobile Zahlungsapps. Der Verzicht auf Geldscheine und Münzen sei auch ein Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit, wie eine BASF-Sprecherin erklärt.
Gebaut für Arbeiterverein
Unabhängig vom Restaurant dürfen Nicht-Aniliner schon seit vielen Jahren in das Feierabendhaus. Das 2011 sanierte Gebäude mit seinem Konzertsaal wird häufig als Veranstaltungsort des BASF-Kulturprogramms mit genutzt. Auch für private Veranstaltungen und Tagungen lässt es sich buchen.
Dabei war bei der Einweihung 1913 ein ganz anderer Zweck vorgesehen: Als Vereinshaus war es für den Arbeiterverein der BASF errichtet worden. Seit 1936 trägt das Gebäude seinen heutigen Namen. Im Zweiten Weltkrieg wurde es schwer von Bomben getroffen und nach dem Krieg in mehreren Abschnitten wiederaufgebaut.
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Hotels und Weinkeller
Zur BASF Gastronomie gehören aber noch viel mehr Häuser: Allein in Ludwigshafen zählen das Gesellschaftshaus inklusive Restaurant, das René Bohn Hotel und der Weinkeller dazu. Außerdem gibt es noch ein Aktivhotel im Schwarzwald und ein Studienhaus. Diese sind alle auch für externe Gäste zugänglich.
In dem Bereich sind 380 Mitarbeitende beschäftigt, darunter 70 Azubis. Zu Umsatz- oder Gewinnzielen der Sparte macht die Sprecherin keine Angaben.
Zudem gibt es zehn Kantinen am Standort Ludwigshafen. Sie sind ausschließlich für BASF-Mitarbeitende vorgesehen. Im Schnitt werden 7000 Essen pro Tag zubereitet, so die Sprecherin. Dort gebe es übrigens einige vegetarische und vegane Gerichte mehr, seit die Mitarbeitenden über eine spezielle Speiseplan-App jeden Tag die angebotenen Speisen bewerten können.
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