Wirtschaftspolitik

Das sagen die Chefs von BASF, SAP und Daimler Truck zum Rechtsextremismus

Jetzt positionieren sich die Chefs der Dax-Konzerne in der Rhein-Neckar-Region deutlich. Und einer von ihnen hat schon früh gewarnt

Von 
Bettina Eschbacher
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"Nie wieder ist jetzt": Derzeit gehen in Deutschland viele Menschen gegen Rechtsextremismus auf die Straße. Auch die Wirtschaft bezieht Stellung. © Frank Hammerschmidt/dpa

Rhein-Neckar. Die Sorge vor den Folgen des Rechtsextremismus und des AfD-Höhenflugs für die Wirtschaft hat Spitzenmanager aus der Region zu deutlichen Worten bewegt.

BASF-Chef Martin Brudermüller © Andreas Pohlmann

BASF-Chef Martin Brudermüller

BASF-Vorstandschef Martin Brudermüller sagt auf dem Netzwerk LinkedIn: „Wir sind besorgt über die gesellschaftliche Polarisierung und das Erstarken von rechtsextremem Gedankengut in Deutschland. Wir verurteilen jegliche Überlegungen zu einer Vertreibung von Menschen, die nicht in das Weltbild rechtsradikaler Gruppierungen passen, auf das Schärfste.“ BASF sei ein global operierendes Unternehmen, dessen Vielfalt zu seiner wirtschaftlichen Stärke beitrage. Sein designierter Nachfolger als BASF-CEO, Markus Kamieth, kommentiert den Post: „So ist das. . . uns so bleibt das auch!“

Heidelberg Materials-CEO Dominik von Achten

Ähnlich äußert sich Dominik von Achten, der den Dax-Konzern Heidelberg Materials führt, in einem „Handelsblatt“-Interview: „Bei uns in der Hauptverwaltung in Heidelberg arbeiten Kolleginnen und Kollegen aus über 50 Ländern engagiert zusammen. Das sagt eigentlich schon alles.“ Es sei wichtig, dass auch Industrievertreter dafür werben, „dass die demokratischen Grundstrukturen intakt bleiben“.

Daimler Truck-Vorstandschef Martin Daum © Britta Pedersen/dpa

Daimler Truck-Vorstandschef Martin Daum

Sehr früh hat sich der Vorstandsvorsitzende von Daimler Truck, Martin Daum, positioniert: „Das Erstarken der AfD schadet der Wirtschaft und vergiftet das gesellschaftliche Klima.“ Er ruft dazu auf, jetzt aufzustehen und Haltung zu zeigen, „damit sich die Geschichte nicht wiederholt“.

IHK-Präsident Manfred Schnabel

Manfred Schnabel, Präsident der IHK Rhein-Neckar, sieht im globalen Austausch von Waren, Dienstleistungen und Ideen den Grundbestandteil des deutschen Geschäftsmodells. „Es ist daher nicht im Sinne der Unternehmen, wenn Positionen an Boden gewinnen, welche die europäische Integration, den Multilateralismus (. . .) oder gar rechtsstaatliche Prinzipien in Frage stellen.“

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Redaktion Bettina Eschbacher ist Teamleiterin Wirtschaft.

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