Chemie

BASF stärkt Geschäft mit Aromastoffen

Weil der weltweite Markt für Riech- und Geschmacksstoffe wächst, will die BASF dieses Geschäft weiter ausbauen. Das kommt auch dem Stammwerk Ludwigshafen zugute

Von 
Alexander Jungert
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Anlagen auf dem Ludwigshafener Werksgelände der BASF.

Ludwigshafen. Weil der weltweite Markt für Riech- und Geschmacksstoffe wächst, will die BASF dieses Geschäft weiter ausbauen. Sowohl am Verbundstandort Zhanjiang (China) als auch im Stammwerk Ludwigshafen soll dafür in neue Anlagen investiert werden. Um welche Summen es sich handelt, dazu machte eine Sprecherin keine Angaben.

Rund um die neuen Menthol- und Linalool-Anlagen in Ludwigshafen sollen etwa 60 Arbeitsplätze entstehen. Die Anlagen werden voraussichtlich ab 2026 in Betrieb genommen. Der Lavendel-Aromastoff Linalool beispielsweise ist in Waschmittel zu finden, er ist zudem häufig verwendeter Inhaltsstoff in Produkten zur Körperpflege und in Parfüm.

BASF schließt Anlagen in Ludwigshafen

In Zhanjiang wird eine weitere Anlage gebaut, um Citral (ein Stoff mit Zitronenaroma) herzustellen. Mit der Investition erhöht sich die Jahreskapazität der BASF für Citral den Angaben nach auf 118 000 Tonnen. „Durch den Ausbau unseres globalen Produktionsnetzwerks stärken wir weiter die Versorgungssicherheit“, sagte Thilo Bischoff, Leiter des BASF-Geschäftsbereichs Aroma Ingredients, laut Mitteilung. Er hob hervor, Nachhaltigkeit stehe im Mittelpunkt des Geschäfts und der Investitionen.

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Vor allem als Folge der hohen Energiepreise hatte die BASF vor Kurzem bekannt gegeben, mehrere Anlagen in Ludwigshafen schließen zu wollen. Rund 700 Beschäftigte sind betroffen, die meisten davon sollen in anderen Betrieben Beschäftigung finden. Die Gespräche dazu laufen. Inwieweit die neuen Menthol- und Linalool-Anlagen eine Rolle spielen, ist noch unklar.

Zusammen mit einem Sparprogramm, das die Verwaltung schlanker machen soll, fallen in Ludwigshafen insgesamt 2500 Stellen weg. Betriebsrat und Gewerkschaft hatten auf Investitionen in nachhaltige Technologien gepocht statt auf Kürzungen.

Redaktion Alexander Jungert, 1980 in Bruchsal geboren, hat beim "Mannheimer Morgen" volontiert und ist seit 2010 Wirtschaftsredakteur. Während des Studiums arbeitete er unter anderem für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" und den "Tagesspiegel" in Berlin. Schreibt am liebsten darüber, was regionale Unternehmen und deren Mitarbeiter umtreibt.