Fahrbericht

Mazda E-Modell MX-30: Die Rückkehr des Wankelmotors

Mazda stattet das E-Modell MX-30 mit einem benzinbetriebenen Reichweitenverlängerer aus, der als Kreiskolbenmotor arbeitet. Wir haben das neue Modell getestet

Von 
Stephan Eisner
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Knuffig präsentiert sich der Mazda MX-30, den es rein elektrisch und als Plug-in-Hybrid gibt. © Mazda

Mannheim. Der Mazda MX-30 ist ein knuffiger, kompakter SUV, der ursprünglich als reines Elektromodell auf den Markt kam. Kurios an ihm ist, dass die hinteren Türen in Fahrtrichtung öffnen, und damit schön Platz zum Reinklettern in den engen Bereich der Rücksitze bieten. Und das war’s? Weit gefehlt.

Erinnern Sie sich noch an die Anfänge des BMW i3? Als die Münchner zu Beginn der 2010er Jahre ihren elektrischen Kleinwagen auf den Markt brachten, bestückten sie ihn auf Wunsch mit einem Range Extender – einem Reichweitenverlängerer in Form eines Zweizylinder-Verbrenners, der Strom für die Batterie erzeugte und so lästiges Ladesäulensuchen ersparte. Das macht Mazda nun mit dem MX-30.

Mazda MX-30 e-Skyactiv R-EV Makoto

Elektromotor: Serieller Plug-in-Hybridantrieb mit AC-Synchronmotor, Kreiskolbenmotor, Generator und Lithium-Ionen-Batterie

Verbrennungsmotor: Einscheiben-Kreiskolbenmotor mit seitlichen Motorgehäusen mit 830 ccm

Leistung: E-Motor: 125 kW / 170 PS; Verbrenner: 55 kW / 75 PS

Dauerleistung (30 Minuten): 60 kW / 82 PS

Batteriegröße: 17,8 kWh

Max. Drehmoment: 260 /117 Nm

Antrieb: Frontantrieb

Höchstgeschw.: 140 km/h

Beschleunigung: 0 bis 100 km/h in 9,1 Sekunden

Verbrauch pro 100 Kilometer (Werksangaben/WLTP): 1,0 l und 17,5 kWh / Testverbrauch: 2,5 l und 17,9 kWh

Reichweite: bis zu 680 km

Länge: 4395 mm, Breite: 1795 mm, Höhe: 1560 mm

Leergewicht: 1853 kg

Kofferraum: 332 bis 995 l

Preis: 40 490 Euro

Serienausstattung: Matrix-LED-Lichtsystem, zahlreiche Assistenzsysteme. se

Und da die Japaner Fans des von Felix Wankel erfunden Kreiskolbenmotors sind, erzeugt nun ein dreieckiger Läufer in einem doppelbogigen Gehäuse den Strom für den E-Motor. Die Räder werden ausschließlich vom Elektromotor angetrieben.

Zwischen Januar und März 2024 wurden in Deutschland fast 45 000 Plug-in-Hybridautos neu zugelassen. Im Vergleich zum selben Zeitraum 2023 lag die Zahl damit um etwa 19,8 Prozent höher, sagt die Statistik. Das ist nachvollziehbar, denn die Möglichkeit, innerorts elektrisch und bei weiteren Strecken ohne riesige Ladepausen unterwegs zu sein, ist ja sehr reizvoll. Der softe Weg zur reinen E-Mobilität. Und den fährt auch der Mazda MX-30 als e-Skyactiv R-EV.

Mazda MX-30 E-Modell: Reichlich Ausstattung, viele Assistenzsysteme

Die Abgase des Wankelmotors werden laut Mazda von einem geregelten Dreiwege-Katalysator und einem dahinter angeordneten Otto-Partikelfilter von gasförmigen und festen Schadstoffen nahezu vollständig befreit. So erfüllt der Mazda MX-30 e-Skyactiv R-EV die derzeit strengste Abgasnorm Euro 6d-ISC-FCM inklusive Realemissionstest (RDE) auf der Straße.

Richtig auf Durchzug: Die hinteren Türen des Mazda MX-30 öffnen gegenläufig. © Mazda

Im Alltag fährt der MX-30 sehr ruhig, vor allem, wenn vorher die Batterie per Kabel in rund 1,5 Stunden an der 11-kW–Wallbox geladen wurde. Der E-Motor drückt den Kompakten kräftig nach vorne, so wie es sein soll. Nach etwa 80 Kilometern ist aber Schluss – und dann schaltet sich der eher rau arbeitende, als Generator genutzte Wankelmotor zu, um den Akku zu füllen.

Mazda MX-30 E-Modell: Hersteller bietet fünf Jahre Garantie

Der Mazda MX-30 ist ein Hingucker. Die Front ist harmonisch gezeichnet, die Linie erinnert an ein Coupé. Der Platz für Fahrer und Beifahrer ist mehr als ausreichend. Auffällig ist das schon angesprochene, als Freestyle-Door-System bezeichnete Türkonzept mit gegenläufig öffnenden Fondtüren. Das sieht zwar ganz schick aus und hat den Vorteil, leichter auf die Rückbank oder an einen Kindersitz zu gelangen.

Ein aufgeräumtes Cockpit des Mazda MX-30 mit tadelloser Verarbeitung. © Mazda

Allerdings muss man sich als Vornesitzender immer abschnallen und seine Tür öffnen, wenn hinten ein Passagier ein- oder aussteigen will. Der Kofferraum des MX-30 ist mit 332 Liter Volumen anständig groß. Klappt man die Rückbank um, lassen sich bis unters Dach gestapelt 995 Liter an Gepäck verstauen.

Der MX-30 erlaubt es, ihn fluffig durch Kurven zu dirigieren, das Fahrwerk macht viel mit und schafft es trotzdem, Bodenwellen auf Landstraßen gut zu verdauen. In der getesteten Makoto-Ausstattung ist alles an Bord, was man so braucht.

Serienmäßig sind ganz viele Assistenzsysteme – ein Notbremssystem samt Abstands- und Kollisionswarnung, Fußgänger- und Radfahrererkennung (sogar bei Dunkelheit) sowie Kreuzungsfunktion, Spurhalte- und Spurwechselassistent, Müdigkeits- und Verkehrszeichenerkennung.

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Dazu kommt eine schmucke Innengestaltung, eine fehlerfreie Verarbeitung und fünf Jahre Garantie. Preislich startet der neue Mazda MX-30 e-Skyactiv R-EV genauso wie der vollelektrische Mazda MX-30 e-Skyactiv EV – bei 35 990 Euro.

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