Mannheim. Das Duo Galant mit dem Mannheimer Popakademie-Studenten Paul-Aaron Wolf und der Münchner Sängerin Mona Meiller hat beim Vorentscheid zum Eurovision Song Contest in Schweden mit ihrem Popsong „Katze“ zwar „nur“ einen achtbaren fünften Platz belegt. Trotzdem vertritt ein Künstler mit Bezug zur Quadratestadt die Bundesrepublik beim Finale am 11. Mai in Malmö: Der eingängige Popsong „Always On The Run“, das Gewinnerlied des Vorentscheid-Siegers Isaak, erscheint auf dem im Mannheimer Stadtteil Vogelstang angesiedelten Label Good Kid Records in Kooperation mit Island/Polydor.
Die Firma wurde 2020 gegründet von drei noch relativ jungen Kreativen: den erfolgreichen Songwritern Jens Schneider und Jules Kalmbacher aus Erbach, der 2013 als 22-jähriger Popakademie-Musikbusiness-Student ein Praktikum im Studio von Michael Herberger und Xavier Naidoo absolvierte - dessen letztes Nummer-eins-Album „Bei meiner Seele“ er bei der Gelegenheit mitschrieb und produzierte.
Die wirtschaftliche Seite der Platten- und Management-Firma verantwortet Geschäftsführer Moritz Schunk aus Mannheim, Sohn des „Radio Regenbogen“-Gründers Klaus Schunk. Good Kid Records unterhält eine Partnerschaft mit dem Major Label Universal und stand 2022 in den TopTen der erfolgreichsten Labels der deutschen Jahres-Single-Charts vor einigen Branchen-Schwergewichten. Aus ihrem Portfolio ragt bislang vor allem der Rapper 1986zig heraus.
Isaak Guderian beim ESC-Vorentscheid vor dem Favoriten Max Mutzke
Nun wird auch der Ostwestfale Isaak Guderian im Fokus stehen - auch, wenn ein Start beim ESC in den seltensten Fällen einen Karriereschub für deutsche Pop-Newcomer bedeutet hat. Aber der 28-jährige Überraschungssieger des Vorentscheids, Favorit war ESC-Veteran Max Mutzke, überraschte mit Bierruhe. Und überzeugte mit seiner einfühlsamen Reibeisenstimme, die an Pop-Größen wie Lewis Capaldo oder Rag ’n’ Bone Man erinnert.
Isaak wurde sowohl von der Fachjury als auch vom Publikum favorisiert, erhielt also zweimal volle zwölf Punkte. Der zweitplatzierte Mutzke musste sich mit jeweils zehn begnügen - verlor also mit 20 zu 24. Auf dem dritten Rang landete mit deutlichem Abstand Geheimfavorit Ryk (insgesamt 13 Punkte) vor Bodine Monet (12) und Galant (11). Das Duo gefiel der international besetzten Jury etwas besser als dem Publikum, was sich in sechs beziehungsweise fünf Punkten ausdrückte.
Letzter Sieg Deutschlands beim ESC liegt lang zurück
Beim deutschen Vorentscheid gab es - wie beim internationalen ESC - ein zweiteiliges Votum. 50 Prozent der Stimmen lieferte das Publikumsvoting, die anderen 50 Prozent kamen von einer internationalen Jury aus acht Ländern. Die Resonanz des Fernsehpublikums für die von Barbara Schöneberger moderierte Show hielt sich in Grenzen: In der ARD verfolgten insgesamt 2,19 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer den Vorentscheid. Die Einschaltquote lag bei 14,7 Prozent und damit etwas höher als im vergangenen Jahr, als im Schnitt 1,98 Millionen Zuschauer (11,3 Prozent) eingeschaltet hatten.
Der letzte deutsche Sieg liegt schon lange zurück. 2010 holte Lena Meyer-Landrut den ersten Platz mit dem englischsprachigen Popsong „Satellite“. Seitdem gab es nur 2018 einen Lichtblick: Michael Schulte belegte mit „You Let Me Walk Alone“ den vierten Platz. Ansonsten war Deutschland immer weit hinten.
Obwohl Deutschland zuletzt immer wieder schlecht abschnitt - „Deutschland, null Punkte“ ist fast schon ein geflügeltes Wort geworden - ist der deutsche Platz beim ESC sicher. Das liegt daran, dass Deutschland zu den „Big Five“ gehört, also zu den größten Geldgebern des ESC. Weitere „Big Five“-Länder sind Großbritannien, Spanien, Frankreich und Italien. (dpa)
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