Turnier im Netz

Weltweite Beachtung für Basketballer in Viernheim

Als Spielort des Albert-Schweitzer-Turniers steht die Viernheimer Waldsporthalle im Fokus der Sportszene. Die Stadtverwaltung sowie der TSV Amicitia engagieren sich dafür auf vielfältige Weise

Von 
Othmar Pietsch
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Deutschland versus Ägypten: Nationalspieler Milo Murray (l.) und Rami Malek messen sich am vergangenen Samstag. © Berno Nix

Nach dem erfolgreichen Schach-Event vor einigen Wochen ist Viernheim seit Ostersamstag wieder in aller Welt präsent. Denn die Baskettballspiele des 30. Albert Schweitzer Turniers, der inoffiziellen U18-Weltmeisterschaft, werden im Internet übertragen und stoßen auf großes Interesse.

„Mit über zehn Millionen Zugriffen gleich am ersten Tag haben wir einen neuen Rekord aufgestellt und so wurde eine kleine Stadt in Südhessen weltberühmt. Die meisten Zuschauer gab es in China“, sagt Ingo Weiss, der Präsident des Deutschen Basketball-Bundes (DBB), über die beachtliche Resonanz. Zufrieden mit dem Auftakt am Wochenende ist man auch bei der Stadt und der Basketballabteilung des TSV Amicitia Viernheim, die beide für den Ablauf des Turniers in der Waldsporthalle mitverantwortlich sind.

Das Albert-Schweizer-Turnier gilt im Basketball als die inoffizielle U18-Weltmeisterschaft. © Berno Nix

Jenseits des sportlichen Geschehens ist es auch diesmal wieder die familiäre Atmosphäre, die für besonderes Flair sorgt: „Ich kommen gerade deshalb gerne nach Viernheim. Hier gibt man sich bei der Organisation und an den Spieltagen jede erdenkliche Mühe. Die Stimmung in der Halle ist sehr gut, die Mannschaften werden hervorragend betreut und fühlen sich wohl“ gibt es ein Sonderlob vom DBB-Chef.

Große Veränderungen hat es bei dieser traditionellen Sportveranstaltung auf Weltklasseniveau nicht gegeben. Für Basketball gibt es eben bestimmte Regeln, die sich bewährt haben. „Nur das Umfeld wurde etwas optimiert. So ist der VIP-Bereich aufgefrischt worden, um unseren Sponsoren den Aufenthalt noch angenehmer zu machen. Außerdem sorgte die umfängliche Liveberichterstattung dafür, dass das Interesse bei Fans und Medien gesteigert werden konnte. Das verleiht natürlich auch Viernheim einen ganz besonderen Stellenwert“ hebt Ingo Weiss hervor. Zumal nach sechs Jahren Zwangspause der Ball hier endlich wieder in die Körbe gleitet. Erstmals wurde das Turnier übrigens 1958 ausgetragen.

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30. Albert-Schweitzer-Turnier gestartet

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Über so viel Lob freut sich Marc Resch von den Viernheimer Basketballern: „Unsere Helfer sind auch diesmal wieder mit viel Herzblut bei der Sache und opfern ihre Freizeit für den Basketball. Die Vorbereitung ist einmal mehr perfekt verlaufen, auch weil wir wieder auf zahlreiche Mitstreiter zurückgreifen konnten“, fügt er hinzu. Im Verein sei nach der langen Pause schnell wieder die Begeisterung für das Albert Schweitzer Turnier zu spüren gewesen.

Unter dem Dach des Deutschen Basketballbundes haben Verein und Stadt zahlreiche Aufgaben in Eigenverantwortung zu erledigen. Der TSV Amicitia ist für den Ticketverkauf vor Ort und die Kasse verantwortlich, dazu kommt die Einlasskontrolle in die Waldsporthalle. „Wir stellen auch Spielfeldbetreuer, für jede Mannschaft einen Ansprechpartner während den Spielen, verkaufen zudem Kaffee, Kuchen und selbstgebackene Waffeln. Außerdem bieten wir einen Wäschedienst an und haben im Vorfeld fünf Fahrer abgestellt, um in Köln die Teamfahrzeuge abzuholen“ listet Marc Resch einige Aktivitäten auf. Er selbst fungiert als Hallenmanager, ist damit Ansprechpartner bei allen Eventualitäten und hat in der Mannheimer GBG-Halle, der zweiten Spielstätte, ein Netzwerk für den Internetauftritt eingerichtet. Die Viernheimer Waldsporthalle ist mit dieser Technik längst ausgestattet.

Mit im Boot sind auch wieder das Viernheimer Kultur- und Sportamt sowie der Stadtbetrieb. „Die Stadt hat beim Aufbau vor und in der Waldsporthalle mitgeholfen. Es mussten Absperrung gestellt, der vom DBB angemietete Spezialboden in die Halle geschafft und verlegt, sowie Werbebanner und die Nationalfahnen aufgehängt werden. Auch bei der Öffentlichkeitsarbeit wurde der Deutsche Basketballbund als Veranstalter von uns unterstützt“ unterstreicht Amtsleiter Stephan Schneider.

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Sportlich ist es aus deutscher Sicht in der Waldsporthalle in den ersten beiden Begegnungen der U17-Nationalmannschaft eher suboptimal gelaufen. Gegen die älteren Kontrahenten aus Ägypten (53:72) und Griechenland (57:70) setzte es für das Team von Bundestrainer Dirk Bauermann jeweils klare Niederlagen. Dabei war eine gewissen Nervosität bei den deutschen Korbjägern nicht zu übersehen. Würfe, die beim Aufwärmen noch locker im Korb landeten, fanden im Spiel nur zu selten ihr Ziel.

Auch unter den Körben zeigten sich die Gegner durchsetzungsfähiger und waren auch bei Freiwürfen und aus der Drei-Punkte-Zone erfolgreicher. Interessant ist ein Blick in das Programmheft des Albert Schweitzer Turniers. Neben mehreren Vorworten sind auch Daten zu den zwölf Mannschaften zu finden. So stellt Australien mit Rocco Zikarksy, der es auf stolze 2,20 Meter bringt, in diesem Jahr den größten Spieler. Der Japaner Riku Sugeno ist mit 1,77 Metern der kleinste Akteur. Die Asiaten haben einen Größennachteil, misst mit Leon Watanabe (2,06) nur ein Spieler mehr als zwei Meter. Die meisten „langen Lulatsche“ stellt Slowenien, bei denen nur drei von zwölf Spieler die Zwei-Meter-Marke verfehlen.

Am heutigen Dienstag ist zunächst eine Pause beim Albert Schweitzer Turnier vorgesehen. Morgen geht es in Viernheim mit den Begegnungen Ägypten gegen China (15.30 Uhr), Serbien gegen Deutschland U17 (17.45 Uhr) und Italien gegen Griechenland (20 Uhr) weiter. Die letzten Vorrundenspiele werden am Donnerstag ausgetragen. Dann trifft Italien auf Ägypten (15.30 Uhr), Deutschland U17 auf China (17.45 Uhr) und Griechenland auf Serbien (20 Uhr). In der Waldsporthalle werden am Freitag (13 Uhr/15.15 Uhr) noch die Platzierungsspiel um Rang elf und Rang neun ausgetragen. Informationen zum Albert Schweitzer Turnier, der Spielplan und ein online Ticketverkauf sind auf der Homepage des DBB verfügbar.

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