Ausschreitungen

Viernheim: Rathaus fordert nach Silvesterkrawallen Böllerverbot auf Apostelplatz

Nach den Angriffen auf Feuerwehrleute in der Silvesternacht wollen Bürgermeister und Erster Stadtrat der wilden Böllerei auf dem Viernheimer Apostelplatz einen Riegel vorschieben. Was nun geplant ist.

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Sandra Bollmann
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Müllberge dokumentieren die Silvesternacht in der Viernheimer Innenstadt. © Bernhard Kreutzer

Nach den Vorfällen in der Silvesternacht in Viernheim setzen sich Bürgermeister Matthias Baaß (SPD) und Erster Stadtrat Jörg Scheidel (CDU) für ein Böllerverbot auf dem Viernheimer Apostelplatz ein. Deshalb schlagen die beiden Dezernenten dem Magistrat für die kommende Sitzung am Montag, 13. Januar, vor, eine Böllerverbotszone einzurichten.

„Damit möchten wir eindeutig festlegen, was dort nicht erlaubt ist, und wir werden dies zusammen mit der Polizei auch durchsetzen, sollte dies nötig sein“, kündigt Baaß in einer Mitteilung an.

„Wir dulden weder, dass dieser Innenstadtplatz zu einem Ort des unkontrollierten Abfeuerns von Feuerwerk wird, noch, dass Einsatzkräfte, die sich um den Schutz der Allgemeinheit kümmern, in Gefahr geraten“, ergänzt Scheidel.

Brandflecken auf dem Apostelplatz zeugen von den Geschehnissen in der Silvesternacht. Die Feuerwehr hatte dort mehrere Kleinbrände zu löschen. © Bernhard Kreutzer

Gegenwärtig werde noch erarbeitet, welche genauen rechtlichen Grundlagen bei einer solchen Verbotsverfügung zu beachten sind und welche Flächen davon im Detail betroffen sein sollen. Auf jeden Fall solle der Magistrat aber am Montag einen Grundsatzbeschluss für ein Böllerverbot fassen können.

Silvester feiern dürfe in Viernheim keine Gefahr darstellen

Beide Dezernenten danken den Einsatzkräften von Feuerwehr und Polizei für ihr Einschreiten, welches letztlich zu einer Klärung der Lage geführt habe. „Feiern an Silvester ist jederzeit möglich und in Ordnung, aber nicht so“, stellen sie klar. Passanten, die den Platz queren, und auch Besucher der Townhall müssten sicher sein können, dass dies auch an Silvester gefahrlos möglich ist. Zudem dürfe die Böllerei keinesfalls für Brandgefahr sorgen, weder für Gebäude noch für weihnachtliche Dekoration.

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In der Silvesternacht hatte eine Gruppe junger Männer Feuerwehrleute mit Raketen und Böllern beschossen. Als die Polizei eintraf, konnten die Angreifer unerkannt flüchten, wie die Einsatzkräfte berichten. Verletzt wurde niemand, allerdings gehen die Feuerwehrleute davon aus, dass die Gruppe gezielt mehrere kleine Brände auf dem Apostelplatz entzündet hatte, um einen Einsatz zu provozieren. Dabei drohte das Feuer auf eine Weihnachtstanne überzugreifen. Anwohner berichten zudem von Raketen, die auf die Apostelkirche abgefeuert worden seien.

Redaktion Redakteurin "Südhessen Morgen", Schwerpunkt Bürstadt

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