Viernheim. In der Silvesternacht mussten Feuerwehr und Polizei in der Region zu zahlreichen Einsätzen ausrücken. In Viernheim sahen sich sechs Feuerwehrleute einer gefährlichen Situation ausgesetzt: Eine Gruppe junger Leute attackierte die Einsatzkräfte auf dem Apostelplatz mit Böllern und Raketen, wie Feuerwehr-Sprecher Lucas Haas unserer Redaktion berichtet. Besonders erschreckend: Die Viernheimer Feuerwehr geht davon aus, dass der Einsatz gezielt provoziert worden ist. Reste von Feuerwerksbatterien und andere Materialien seien auf einen Haufen zusammengetragen und angezündet worden. Von einem brennenden Baum, wie in der ersten Alarmmeldung angekündigt, sei zwar nichts zu sehen gewesen. Allerdings hätte es mehrere kleine Brandherde gegeben, unter anderem Mülleimer, aus denen Flammen schlugen.
Als die Brandschützer gegen 0.40 Uhr auf dem Apostelplatz eintrafen, seien sie sofort mit gezielt abgeschossenen Feuerwerkskörpern in Empfang genommen worden. Deshalb suchten die Feuerwehrleute Schutz in ihren Fahrzeugen und alarmierten die Polizei, die „sehr schnell vor Ort war“, wie Haas bestätigt. Die Angreifer seien daraufhin geflüchtet, sagt ein Sprecher der Polizei, Personalien habe man keine feststellen können. Um wen es sich bei den Personen handelt, ist weiterhin ungeklärt. Die Jugendlichen hätten teilweise ihre Gesichter verdeckt, berichten die Feuerwehrleute.
Betrunkener Fahrer verursacht mehrere Unfälle
Für mehrfache Schäden sorgte zudem ein betrunkener Autofahrer, der in der Viernheimer Kreuzstraße bereits nach wenigen Metern Fahrt zwei Personen auf der Fahrbahn rammte und leicht verletzte, teilt die Polizei mit. 200 Meter weiter habe der PKW einen geparkten Wagen gerammt und stark beschädigt. Beim Abbiegen in die Nibelungenstraße kollidierte das Auto mit einem Laternenmast und fuhr - mittlerweile stark verbeult - bis in die Einsteinstraße. Dort stellte eine Polizeistreife den 59-jährigen Fahrer. Bei ihm wurde eine Blutentnahme angeordnet und der Führerschein beschlagnahmt. Den Schaden schätzen die Ermittler auf 17 500 Euro.
Auto fängt in der Lampertheimer Schwalbenstraße Feuer
In der Lampertheimer Schwalbenstraße hat wohl ein verirrter Böller ein Auto in Brand gesetzt, wie die Beamten weiter berichten. Gegen 2.45 Uhr habe ein Vorderreifen Feuer gefangen, von da aus breiteten sich die Flammen weiter aus. Die Löscharbeiten dauerten etwa eine halbe Stunde, gibt Wehrführer Thorsten Gutschalk Auskunft. Übrig blieb nur noch Schrott: Die Polizei beziffert den Schaden auf rund 15 000 Euro.
In Südhessen habe es in der Silvesternacht ansonsten eher kleinere, aber eben viele Vorfälle gegeben, zieht die Polizei Bilanz. Vor allem die Viernheimer Feuerwehr kann das bestätigen: „Das Feuerwerk dauerte von weit vor Mitternacht bis weit nach Mitternacht“, stellt Haas fest. So lange sei auch die Wehr im Einsatz gewesen.
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