Viernheim. Über den weißen Zelten weht die Fahne der Tempelritter, die zur „Komthurey Burg Wichmannsdorf“ gehören. Die Freunde aus Viernheims Partnerstadt Haldensleben haben ihr Lager im Pfarrgarten aufgeschlagen und sorgen mit ihrem „Spectaculum“ für Mittelalter-Stimmung. Abseits vom Partytrubel können die Gäste neben der Apostelkirche ins Mittelalter eintauchen.
Zwischen den weißen Zelten, Schwertern und Rüstungen, Fahnen und Fellen, Kirchenzelt und Kochtöpfen ist der große Holztisch aufgestellt. Immer wieder laden die Ritter die Viernheimer zu sich ein, auch Bürgermeister Matthias Baaß nimmt Platz an der Rittertafel – zum „betreuten Trinken“, so steht es auf dem Schild über dem Tisch.
Neben den Rittersleut’ kann man auch andere Figuren aus dem Mittelalter treffen wie die „Waldkräuterhexenfrau“. In der „Cave Lupi“, der Höhle der Wölfe, warten nicht nur spannende Märchen rund um das Mittelalter auf die kleinen Zuhörer, sondern auch drei „Wölfe“ – die tschechoslowakischen Wolfshunde ziehen alle Blicke auf sich und können sogar gestreichelt werden.
Ritterspiele für Kinder mit Schwertkampf und Medaille
Rund um die Zelte gibt es für die kleineren Besucher einen Einblick in das Leben im Mittelalter: bei den Ritterspielen für Kinder. Der Kinderschutzbund unterstützt die Tempelritter bei den Stationen. Die Mädchen und Jungen können Korken mit einer Armbrust abfeuern, sie bauen sich ein Brettspiel mit glänzenden Spielsteinen oder malen einfach mittelalterliche Motive bunt aus.
Mit Helm oder Kappe versuchen sie sich am Schwertkampf oder schwingen die Lanze auf einem Steckenpferd. Haben die Kinder alle Stationen geschafft, gibt es eine Medaille. Und die erwachsenen Ritter fordern Applaus für jeden Nachwuchsritter: „Jubel!“, rufen sie.
Wer es sich beim „Spectaculum“ eher gemütlich machen will, nimmt auf den Strohballen oder an den Tischen und Bänken Platz und genießt die ruhige Atmosphäre neben der Kirche. Auf mittelalterliche Livemusik haben die Organisatoren diesmal verzichtet, so bleibt das Spectaculum der lauschige Rückzugsort beim Stadtfest. „Diese Oase ist bestens angekommen“, fühlt sich Organisationschef Jan Krasko nach drei Tagen Stadtfest bestätigt.
Feuerspucker veranstaltet heißes Spektakel im Pfarrgarten
In der Dämmerung am Freitag und Samstag drängen sich dann immer mehr Besucher in das Lager, sie wollen die Feuershow sehen. Feuerkünstler Jeremy brennt ein Spektakel im Pfarrgarten ab.
Er jongliert mit brennenden Stäben, wirbelt Feuertöpfe um seinen Körper, springt über ein loderndes Seil, lässt flackernde Hanteln über seinen Rücken rollen, balanciert einem brennenden Stuhl auf seinem Kinn – da staunen nicht nur die Kinder über den Auftritt des Künstlers, der am Ende auch ordentlich Feuer in den Nachthimmel spuckt. su
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