Eishockey

Simon Thiel - vom Adler-Fan auf der Tribüne ins Getümmel

Die von Verletzungen geplagten Adler Mannheim stehen kurz vor dem Play-off-Halbfinalduell mit dem ERC Ingolstadt. Für den gebürtigen Mannheimer Simon Thiel ein neues Kapitel einer ganz besonderen Zeit

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Philipp Koehl
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Der gebürtige Mannheimer Simon Thiel wusste in der Viertelfinalserie gegen Köln zu überzeugen und möchte dies nun gegen Ingolstadt wiederholen. © Michael Ruffler/Pix

Mannheim. Gut 45 Minuten dauerte am Mittwochvormittag die Eiseinheit der Adler Mannheim. Mittendrin war vor dem Play-off-Halbfinalauftakt beim ERC Ingolstadt (Freitag, 19.30 Uhr/ServusTV) auch der zuletzt angeschlagen fehlende Jordan Szwarz. Der Mittelstürmer absolvierte Teile der kurzen, aber knackigen Trainingseinheit und verschwand nach 30 Minuten in der Umkleidekabine. Ein Kommentar zu seinem Gesundheitszustand gab es nicht - Play-offs eben.

Thiel nutzt Chance und hinterlässt guten Eindruck

Auch zu den am Mittwoch auf dem Eis fehlenden Korbinian Holzer und Denis Reul, sowie den schon seit längerem verletzten Nigel Dawes, Felix Brückmann und Mark Katic gab es erwartungsgemäß keine Aussage. Adler-Cheftrainer Bill Stewart sprach auf der Pressekonferenz dennoch von „Wahlmöglichkeiten“, die ihm für die Halbfinalserie zur Verfügung stünden. Welches Personal letztlich auf dem Eis stehen wird, könne sich laut ihm „von Spiel zu Spiel ändern“.

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Die Ausfälle sind gleichzeitig aber auch eine Chance für die anderen Spieler im Mannheimer Kader. Der 21-jährige Simon Thiel nutzte diese Gelegenheit zuletzt und hinterließ in der vergangenen Play-off-Viertelfinalserie gegen die Kölner Haie einen guten Eindruck. „Es waren harte, schwierige Spiele gegen Köln, in denen es ständig hin und her ging“, bilanzierte Thiel beim Blick zurück. „Als die Schlusssirene kam, war die Freude natürlich groß. Jetzt haben wir Lust auf mehr.“

Voller Fokus auf die Play-offs

Für den gebürtigen Mannheimer ist die aktuelle Situation ohnehin eine ganz besondere. „Bei der bisher letzten Meisterschaft 2019 war ich noch als Fan auf der Tribüne, jetzt darf ich selbst mitspielen, das ist Wahnsinn“, sagte der 1,82 Meter große Außenstürmer mit leuchtenden Augen.

Mit seinen Reihenkollegen Stefan Loibl und Markus Eisenschmid versteht sich Thiel auch abseits der Eisfläche blendend, nimmt sich die beiden deutschen Nationalspieler als Vorbild und schaut sich viel bei ihnen ab. „Sie kommen auch immer wieder auf mich zu und geben mir Tipps. Das hilft natürlich ungemein“, sagte Thiel, der erst zum Beginn der Play-offs wieder in den Adler-Kader rückte.

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Zuvor sammelte der ehemalige Jungadler-Stürmer nach seiner zweimonatigen Verletzungspause jede Menge Spielpraxis beim DEL2-Kooperationspartner Heilbronner Falken. „Da habe ich in allen Situationen gespielt und mir so jede Menge Selbstvertrauen geholt“, berichtete Thiel. Mit diesem agierte er schon gegen Köln und möchte es nun auch gegen den ERC Ingolstadt nutzen. „Ingolstadt lässt den Puck gut laufen und sucht konsequent die Lücken beim Gegner. Da müssen wir konzentriert dagegenhalten“, meinte Thiel.

"Müssen und gegen Konter der Panther absichern"

Auch Stewart warnte vor dem Halbfinalauftakt vor den Stärken des Hauptrundenzweiten. „Ingolstadt spielt vom Stil her ähnlich wie Köln, ist aber technisch etwas versierter. Wir müssen uns gegen die Konter der Panther absichern“, betonte er.

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Der 65-jährige Kanadier wirkte angesichts der in den vergangenen Tagen aufgekommenen Personalgerüchte angefressen. Dass der Finne Jussi Tapola Medienberichten zufolge ab der kommenden Saison an der Bande stehen könnte und Stürmer Kris Bennett das Adler-Trikot künftig tragen soll, störte Stewart. „Ich spreche jetzt im Namen der Organisation“, sagte er zu Beginn der Pressekonferenz in einem ruhigen Ton. „Wir werden uns nur mit den Play-offs beschäftigen. Es wird keine Kommentare zu den Dingen geben, die zuletzt zu lesen waren“, möchte sich Stewart naturgemäß nur auf das Duell mit dem ERC konzentrieren.

"Ich werde alles reinwerfen", verspricht Simon Thiel

Angesichts der Tatsache, dass die Adler in dieser Serie nicht mit Heimrecht starten, meinte Stewart: „Wir müssen mindestens ein Auswärtsspiel gewinnen, um in die nächste Runde einzuziehen. Das ist simple Mathematik.“ Zugleich müssen die Adler aber auch an ihrer zuletzt unübersehbaren Heimschwäche arbeiten, damit diese Rechnung aufgeht. Für Thiel spielt Heim- oder Auswärtsspiel ohnehin keine Rolle. „Wir müssen in jeder Begegnung unsere Leistung bringen. Natürlich haben wir gegen Köln schon gezeigt, dass wir auswärts sehr stark sind, darauf müssen wir aufbauen, aber es gibt keine Garantie“, sagte er.

Deutlich sicherer scheint dagegen, dass Thiel am Freitag wieder neben Loibl und Eisenschmid auflaufen wird. „Ich werde alles reinwerfen“, versprach er, während die Adler über eine mögliche Aufstellung schwiegen - Play-offs eben.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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