„Halbfinale, Halbfinale, Halbfinale MERC.“ So schallte es am Sonntagnachmittag nach dem 3:2-Erfolg über die Kölner Haie immer wieder von den mitgereisten Adler-Fans aus dem Oberrang durch die Kölner Arena. Unten auf dem Eis feierten die Spieler der Adler Mannheim den Play-off-Halbfinaleinzug in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) freudig mit. „Wir konnten uns jedes Spiel steigern und uns so viel Selbstvertrauen holen“, fasste Stürmer Matthias Plachta die Serie nach dem entscheidenden vierten Sieg - dem dritten in Folge - zusammen.
Die Aussage des 31-Jährigen lässt sich aber auch eins zu eins auf sein eigenes Spiel übertragen. Rechtzeitig zu den Play-offs fand Plachta zu seiner überragenden Form aus der ersten Saisonhälfte zurück und führte die Mannheimer zusammen mit seinen Reihenkollegen David Wolf und Tyler Gaudet in dieser ab Spiel zwei stets hart umkämpften Viertelfinalserie zum Erfolg.

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„Nach den ersten beiden Spielen haben wir schon die Zügel in die Hand genommen. Aber dafür sind wir auch da, das ist unsere Arbeit“, sagte Plachta und ergänzte: „Jeder in der Mannschaft hat seine Rolle. Unsere Rolle ist es eben, die Jungs mit nach vorn zu ziehen und auch mal den Unterschied auszumachen. Ich denke, das ist uns gut gelungen.“
Historisches Spiel fünf
Wie gut, das lässt sich auch an den schlichten Zahlen ablesen: Plachta (vier Tore, drei Assists), Wolf ( vier Tore, vier Assists) sowie Gaudet (ein Tor, fünf Assists) produzierten in den vergangenen vier Partien sieben, acht beziehungsweise sechs Scorerpunkte. Eine Leistung, die auch Haie-Trainer Uwe Krupp lobend hervorhob. „Diese Reihe hat den Unterschied in der Serie ausgemacht“, betonte er.
Über die eigene Leistungsdelle, die Plachta noch vor den Play-off-Spielen mit sich herumschleppte, half ihm laut eigener Aussage vor allem seine Erfahrung hinweg. „In den vergangenen Jahren gab es auch immer Zeiten, in denen es lief und Zeiten, in denen es nicht lief. Das war für mich nicht neu“, meinte der Mann mit der Rückennummer 22.
Was alles Positives passieren kann, wenn es bei einem selbst läuft, zeigen zwei Szenen aus der Serie besonders gut. Die erste war Plachtas 2:1-Führungstreffer (30.) in Spiel sechs am Sonntagnachmittag, als der Außenstürmer den Querpass von Matt Donovan per Direktabnahme unter die Latte hämmerte. „Da hieß es einfach Augen zu und durch“, kommentierte der schussgewaltige Plachta gewohnt lässig. Szene Nummer zwei war Plachtas 2:3-Anschlusstreffer (53.) in Spiel fünf am Freitag in der SAP Arena, als er Haie-Torwart Mirko Pantkowski mit einem Schuss ins lange Eck überraschte. „Das sind so Tore, die eigentlich nicht fallen, aber in solch einer Phase, in der alles passt, gehen die halt rein“, sagte er über den Treffer, der Historisches einleitete.
Fans äußern Wunsch
Denn Wolf und Nico Krämmer drehten bekanntermaßen in der letzten Minute der regulären Spielzeit - und das innerhalb von nur 12,9 Sekunden - den 2:3-Rückstand in einen 4:3-Erfolg. Erst zwölfmal in der Play-off-Geschichte der DEL fielen zwei Tore in der letzten Minute, nur sechsmal wurden sie von einer Mannschaft erzielt, doch keins dieser Teams lag dabei in Rückstand. Zweimal stand es in der 60. Minute unentschieden, ehe das Siegtor und ein Empty-Net-Treffer folgten.
Für Plachta war rückblickend aber weder Spiel sechs noch Spiel fünf das beste der Adler in dieser Viertelfinalserie, in der vier Partien mit nur einem Tor Unterschied entschieden wurden - der Außenstürmer wählte dagegen Spiel zwei, das die Mannheimer nach der 0:4-Heimklatsche mit 2:1 in Köln gewinnen konnten. „Da haben wir eine gute Antwort auf das erste Spiel gegeben und diese auch gebraucht, um die Serie wieder herumzureißen“, begründetet der Assistenzkapitän und fügte in der Folge noch einen weiteren Erfolgsfaktor für den Halbfinaleinzug hinzu: Arno Tiefensee.
Der erst 20-jährige Schlussmann, der den angeschlagenen Stammtorwart Felix Brückmann ab dem dritten Drittel der ersten Partie vertrat, lieferte eine in allen Belangen tadellose Vorstellung ab. „Wenn Arno so weiterspielt, brauchen wir uns keine Sorgen zu machen. Dann hat Felix genug Zeit, um wieder fit zu werden“, sagte Plachta, der nun gut regenerieren, den Erfolg kurz genießen und die Euphorie mit in die Halbfinalserie gegen den ERC Ingolstadt, die am Freitag (19.30 Uhr) in Bayern startet, mitnehmen möchte.
Auch die Fans der Blau-Weiß-Roten gaben am Sonntagnachmittag noch einen Wunsch für die weiteren Play-offs ab. „Immer weiter, immer, immer weiter, immer weiter bis zur Meisterschaft“, riefen sie den Adlerspielern bei ihrem Gang in die Umkleidekabine zu.
Spiel eins der Halbfinal-Serie: ERC Ingolstadt gegen Adler Mannheim, Freitag, 31. März, 19.30 Uhr. Das Spiel bei uns im Liveticker und alle Spiele der DEL live bei MagentaSport
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