Eishockey

Rückschlag: Adler Mannheim rutschen nach 0:2 gegen Bremerhaven auf den fünften Platz ab

Von 
Christian Rotter
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Das war zu wenig: Mike Moore von den Fischtown Pinguins (l.) und Adler Ilari Melart. © Sörli Binder

Mannheim. Die Adler Mannheim sind drauf und dran, das Heimrecht im Play-off-Viertelfinale zu verspielen. Nach der 0:2 (0:0, 0:0, 0:2)-Niederlage gegen die Pinguins Bremerhaven vor 7139 Zuschauern in der SAP Arena musste die Mannschaft von Trainer Pavel Gross die Straubing Tigers auf den vierten Tabellenplatz vorbeiziehen lassen. „Das war nicht genug. Wir haben uns im Spile nach vorne schwergetan“, sagte Adler-Angreifer David Wolf.

Gute Nachrichten gab es zunächst beim spielenden Personal. Ilari Melart war wegen einer Beinverletzung mehr als drei Monate zum Zuschauen verdammt, zur entscheidenden Saisonphase meldete sich der finnische Verteidiger fit zurück. Da auch die Abwehrspieler Mark Katic und Korbinian Holzer sowie Stürmer David Wolf wieder mitmischen konnten, standen Coach Gross mehr Alternativen zur Verfügung. Joonas Lehtivuori musste allerdings leicht angeschlagen passen.

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0:2 – Adler verlieren auch gegen Bremerhaven

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Defensive an erster Stelle

In einer ausgeglichenen Anfangsphase machten sich die Teams gegenseitig das Leben schwer, hochkarätige Chancen waren Mangelware. Nach Nigel Dawes’ Pass traf Jordan Szwarz den Puck nicht richtig (6.), Markus Eisenschmid brach über die linke Seite durch, fand aber die Lücke nicht (11.). Andrew Desjardins traf mit der Rückhand das Außennetz (14.), ehe sich Szwarz die kurioseste Szene des ersten Abschnitts leistete: Der Kanadier wähnte die Scheibe noch an der Kelle und zog energisch ab – das Spielgerät klebte aber das schon lange nicht mehr an seinem Schläger (20.). Auch Adler-Goalie Felix Brückmann hatte wenig zu tun – in der zwölften Minute war er jedoch zweimal gegen Ross Mauermann mit dem Schoner zur Stelle.

Mannheim blieb bemüht, den Offensivaktionen fehlte allerdings die Durchschlagskraft. Die Blau-Weiß-Roten fanden den direkten Weg zum Tor nicht, weil die Pinguins diesen energisch verteidigten. Stattdessen spielte sich viel in den Ecken ab – Torgefahr sieht anders aus. Ruslan Iskhakovs Handgelenkschuss war garniert mit einer Prise Hilflosigkeit, Maximilian Franzreb stellte das jedenfalls vor kein Problem (24.). Brückmann durfte sich zwar ebenfalls nicht über zu viel Arbeit beklagen, gegen Dominik Uher (26.), Alex Friesen (28.) und Jan Urbas (29.) musste er aber hellwach sein.

Die taktisch geprägte Partie entwickelte sich immer mehr zum Geduldsspiel. Wer würde die Nerven verlieren? Die kalte Dusche ergoss sich über den Adlern. Jan Urbas zog ab, Brückmann hatte keine Sicht und kassierte das 0:1 (41.). Den Mannheimern drohte das Spiel nun zu entgleiten. Als Markus Hännikäinen bereits in der Kühlbox saß, ging der Arm der Schiedsrichter 29 Sekunden später nach einem Bandencheck von Melart gegen Friesen erneut nach oben. Lukas Kohlmüller und Stephen Reneau sahen sich die Szene im Videobeweis an und sprachen gegen den bis dahin auffälligen Melart eine große Strafe aus. Die Adler die überstanden die heikle Phase, auch das Publikum war jetzt da.

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Nachdem das Gross-Team die XXL-Unterzahl überstanden hatte, bot sich in Überzahl die Chance zum Ausgleich. Der Treffer fiel auf der anderen Seite. Katic verlor an der blauen Linie den Puck, Mauermann ging auf und davon und traf im zweiten Versuch zum 0:2 (52.). Es passte ins Bild dieses gebrauchten Abends, dass Thomas Larkin die Scheibe unglücklich ins Gesicht bekam und stark blutend vom Eis fuhr, um in der Kabine behandelt zu werden (54.). Wenig später kehrte der Italiener jedoch zurück. Mehr als vier Minuten vor Schluss nahm Gross Brückmann zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis, doch auch die Brechstange brachte keinen Erfolg.

Auch wenn der Fokus der Adler auf der aktuellen Saison liegt, haben sie in den vergangenen Wochen ihre Personalplanungen für die nächste Spielzeit vorangetrieben. Wie der für gewöhnlich gut unterrichtete Eishockey-Insider „RinkRat“ über Twitter vermeldete, haben die Mannheimer die auslaufenden Verträge mit den Verteidigern Mark Katic sowie Thomas Larkin verlängert. Auch Sinan Akdag soll bleiben. Dagegen wird die Zeit von Ilari Melart trotz eines Vertrags bis 2024 vorzeitig enden. Ein Gedankenspiel ist zudem, dass der Kölner Jan Luca Sennhenn für Moritz Wirth kommt, der ab dem Sommer nicht mehr unter das U-23-Kontingent fällt. Da Kapitän Denis Reul noch bis 2023 an den Club gebunden ist und auch vieles für eine Vertragsverlängerung von Joonas Lehtivuori spricht, werden die personellen Veränderungen in der Abwehr überschaubar bleiben.

Um im Sturm für eine Blutauffrischung zu sorgen, greifen die Adler nach Taro Jentzsch (elf Tore für Iserlohn). Sie sollen gute Chancen haben, sich gegen die Eisbären Berlin durchzusetzen, die ebenfalls am 21-Jährigen interessiert sind.

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