Eishockey - Nach dem 3:6 in Iserlohn müssen die Adler Mannheim den Blick nach unten richten

Die Adler Mannheim begehen die immer gleichen Fehler

Von 
Christian Rotter
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Nicolas Krämmer steht die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Der Stürmer musste mit den Adlern Mannheim einen Rückschlag einstecken. © Hirnschal/Pix

Die Adler Mannheim und die Disziplin - derzeit deutet nicht viel darauf hin, dass diese beiden Seiten in dieser Saison der Deutschen Eishockey Liga (DEL) noch zueinander finden würden. Bei der 3:6-Niederlage in Iserlohn durften die Blau-Weiß-Roten bis zum Schlussabschnitt darauf hoffen, ihre Siegesserie ausbauen zu können, doch dann brach es über sie herein.

Dreimal hatte sich die Mannschaft von Trainer Pavel Gross bereits von einem Rückstand zurückgekämpft und jeweils relativ schnell den Ausgleich besorgt. Nach dem vierten Gegentor gingen die Köpfen allerdings nach unten. Vielleicht auch deswegen, weil die Adler einmal mehr den gleichen Fehler begingen und in der eigenen Zone die Ordnung verloren. Brent Raedeke hätte sich hinter dem Mannheimer Kasten noch einen Kaffee bestellen können, angegriffen wurde er jedenfalls nicht. Er wartete so lange, bis sich vor dem Tor Brent Aubin der fürsorglichen Bewachung von Denis Reul entledigt hatte. Ein Pass, ein Schuss - 4:3 (42.).

Das Restprogramm

  • In der DEL-Hauptrunde müssen die Adler noch fünf Partien absolvieren, drei daheim, zwei auswärts.
  • Heimspiele: Bremerhaven (Freitag, 25. März, 19.30 Uhr), Krefeld (Mittwoch, 30. März, 19.30 Uhr), Wolfsburg (Freitag, 1. April, 19.30 Uhr).
  • Auswärtsspiele: Bremerhaven (Sonntag, 27. März, 14 Uhr), Krefeld (Sonntag, 3. April, 14 Uhr).
  • Die im Saisonverlauf ausgefallenen beiden Spiele gegen die Augsburger Panther werden nicht mehr nachgeholt.

(Taktische) Disziplin fehlt

„Wir sind oft nicht sauber aus dem eigenen Drittel gekommen, Iserlohn hat das bestraft. Unterm Strich hat uns das den Sieg gekostet“, fasste Markus Hännikäinen, Torschütze des 1:1, die 60 Minuten treffend zusammen. Das unzureichende Scheibenmanagement gehörte sicherlich zur Fehleranalyse dazu - so entstand auch der erste Rückstand nach einem Puckverlust von Markus Eisenschmid und Ruslan Iskhakov -, das war aber nicht die ganze Wahrheit. Hännikäinen wusste das: „Gegen Ende haben wir zu viele Strafen kassiert“, sagte der Finne, der vor gut drei Wochen von Jokerit Helsinki nach Mannheim gewechselt war. Und dann sprach der 28-Jährige eine Einschätzung aus, die am Mittwochabend wohl alle im Adler-Tross teilten: „Wir müssen eine bessere Disziplin zeigen.“

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Dies nur auf die Strafenflut im letzten Drittel zu reduzieren, wäre zu kurz gedacht. Klar, die Mannheimer schossen sich mit vier Hinausstellungen binnen nicht einmal sieben Minuten ins eigene Knie. Casey Bailey nutzte das auch zum entscheidenden 5:3 (53.). Es geht aber auch um die taktische Disziplin, die die Adler immer wieder vermissen lassen. Ein Beispiel war die Entstehung des 1:2. In Unterzahl versuchte das Gross-Team, Offensive zu kreieren, dieser Schuss ging nach hinten los. Mit einem langen Pass filetierte Ryan O’Connor die Adler-Abwehr. Joe Whitney ging durch Andrew Desjardins und Denis Reul wie ein heißes Messer durch Butter und ließ dem an diesem Abend ebenfalls nicht fehlerfreien Felix Brückmann keine Abwehrchance.

Es war nicht so, dass sich die Blau-Weiß-Roten im kräftezehrenden zweiten Auftritt binnen 24 Stunden nicht gewährt hätten. Sie hielten dagegen und wurden dafür mit den Toren zum 2:2 von Nigel Dawes (20.) und dem sehenswerten 3:3 von Sinan Akdag (31.) belohnt - gegen den Tabellen-13. ist dies aber das Mindeste, das von einem vermeintlichen Topteam erwartet werden darf.

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„Wir haben über zwei Drittel ein ausgeglichenes Spiel gesehen mit Chancen auf beiden Seiten. Dann ist wieder etwas passiert, das ich gar nicht mag: Wir verlieren die Nerven und kassieren eine unnötige Strafe nach der anderen. Die beste Powerplay-Mannschaft der Liga weiß, wie man das nutzt“, sagte Coach Gross und forderte seine Mannschaft auf, endlich wie ein Team zu spielen.

Am Freitag kommt Bremerhaven

Es stellt sich die Frage: Sollten die Adler nach 49 Hauptrundenpartien das nicht schon sein? Hätte nicht der Trainer dafür sorgen müssen? Natürlich spielt auch das Verletzungspech eine Rolle. In Iserlohn fehlten Gross mit den Verteidigern Korbinian Holzer, Mark Katic und Ilari Melart sowie den Stürmern Jason Bast, Lean Bergmann, Matthias Plachta und David Wolf sieben Spieler.

Bis zum Start der Play-offs wird die Zeit knapp, es stehen nur noch fünf Vorrundenspiele an - das erste davon am Freitag (19.30 Uhr) in der SAP Arena gegen die Pinguins Bremerhaven. Nach den Partien am Mittwoch steht fest, dass die Adler den Blick eher nach unten richten müssen. Ein Top-Drei-Platz scheint außer Reichweite, weil Wolfsburg (5:1 in Krefeld) und München (4:1 gegen Nürnberg) Siege einfuhren. Da Straubing mit 4:2 gegen Düsseldorf gewann, steht eher der vierte Tabellenplatz, der Heimrecht in der Viertelfinalserie garantieren würde, auf tönernen Füßen. Der Punktekoeffizient (Mannheim: 1,755/Straubing: 1,72) spricht jedenfalls nur noch ganz knapp für die Adler.

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