Handball

Rhein-Neckar Löwen gegen den Bergischen HC: Heimsieg als Balsam auf die Seele

Ein Sieg in eigener Halle gegen den Tabellenvorletzten löst bei den Rhein-Neckar Löwen in der Regel keine größeren Jubelstürme aus. Doch das 35:29 gegen den Bergischen HC sorgte für spürbare Erleichterung bei den Löwen

Von 
Philipp Koehl
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Löwen-Kapitän Patrick Groetzki mit Torwart Mikael Appelgren beim Heimspiel in Mannheim gegen den Bergischen HC. © Max Krause

Mannheim. Die Rhein-Neckar Löwen hatten in der Handball-Bundesliga endlich mal wieder etwas zu feiern. Das Team von Trainer Sebastian Hinze besiegte den Bergischen HC mit 35:29 (19:16). Es war erst der dritte Sieg der Mannheimer in der Rückrunde.

Überragender Mann auf der Platte war Löwen-Torwart Mikael Appelgren, der 19 Paraden zeigte. „Endlich haben wir mal wieder zu Hause gewonnen. Wir haben uns gut reingekämpft und uns so den Sieg verdient“, so der zufriedene Appelgren nach der Partie.

Löwen Kapitän Groetzki nach Verletzung wieder dabei

Einen Mutmacher gab es schon vor der Partie. Der in den vergangenen Wochen verletzungsbedingt fehlende Kapitän Patrick Groetzki wärmte sich intensiv auf und wurde dann auch von Löwen-Trainer Sebastian Hinze in der 42. Minute zum ersten Mal wieder auf die Platte geschickt.

RNL – BHC 35:29 (19:16)

Löwen: Appelgren, Späth (bei einem Siebenmeter), Birlehm (n.e.) – Móré (4), Kohlbacher (4), Reichmann (9/3) – Forsell Schefvert (2), Knorr (10/1), Kirkeløkke (3) – Plucnar, Holst Jensen (2), Lindenchrone (1), Groetzki, Ahouansou (n.e.), Zacharias (n.e.).

Bergischer HC: Johannesson, Rudeck (ab 14.) – Beyer (4/2), Persson (1), Doniecki, Nothdurft (3), Krecic (4), M’Bengue (2), Ladefoged (4), Andersen (4), Fraatz (2), Babak (1), Stutzke (4)

Schiedsrichter: Thomas Kern/Thorsten Kuschel.

Zuschauer: 4558.

Strafminuten: Plucnar (2), Lindenchrone (2) – Ladefoged (2), Stutzke (2).

Beste Spieler: Appelgren, Knorr, Reichmann – Stutzke.

Auch Olle Forsell Schefvert war mit von der Partie. Hinter dem Einsatz des Schweden hatte vor dem Duell der schlechtesten Rückrundenmannschaften noch ein Fragezeichen gestanden.

Löwen zeigen zunächst zu viele Fehler in der Abwehr

Wie viel Nervosität in der Partie steckte, zeigte dann Forsell Schefvert, dem bereits in der 1. Minute ein technischer Fehler unterlief. Der künftige Löwe Tim Nothdurft nutze den folgenden Gegenstoß zum 1:0. Auch in der Folge strahlten beide Teams wenig Sicherheit aus - vor allem in der Abwehr.

Immerhin: Dadurch entwickelte sich eine torreiche Begegnung. Was auch an Löwen-Spielmacher Juri Knorr lag. Der 23-Jährige erzielte drei der ersten vier Tore der Gastgeber selbst und hatte am Ende der ersten Halbzeit sechsmal getroffen - bei nur acht Versuchen.

Löwen-Torwart Appelgren treibt den Gegner zur Verzweiflung

Das Problem: Der Pokalsieger machte es den Gästen im Angriff in den ersten 13 Minuten zu einfach. Immer wieder tauchten die BHC-Spieler - angeführt von Kreisläufer Fredrik Ladefoged frei vor Löwen-Schlussmann Appelgren auf. Stark jedoch, wie der Schwede zunächst gegen Lukas Stutzke sowie beim Nachwurf gegen Yannick Fraatz zur Stelle war (5.).

Mit 19 Paraden schwang sich Löwen-Torwart Mikael Appelgren empor. © Max Krause

Ein Dosenöffner für Appelgren, der nun immer öfter den BHC zur Verzweiflung trieb. Am Ende der ersten Halbzeit stand er bereits bei zehn Paraden - darunter ein gehaltener Siebenmeter - und einer Fangquote von 38 Prozent. „Der Grund, warum die Löwen hier führen, ist, weil Appelgren so stark hält“, sagte BHC-Spieler Noah Beyer in der Pause.

Löwen erlauben harmlosen Gästen dennoch 16 Tore in der ersten Halbzeit

Aber auch, weil auf der Gegenseite die Gästetorhüter einen schwarzen Tag erlebten. Peter Johannesson konnte überhaupt keine Parade zeigen und wurde in der 14. Minute von seinem Trainer Jamal Naji auf die Bank verbannt. Kurz zuvor hatte Löwen-Linksaußen David Móré zur 11:9-Führung getroffen.

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Doch auch Johannesson-Ersatz Christopher Rudeck bekam bis zur Halbzeit nur eine Hand an den Ball, wodurch die Löwen ihre Führung ausbauten und die Partie besser in den Griff bekamen. Sehenswert, wie Andreas Holst Jensen einen Pass auf Jannik Kohlbacher spielte, der zum zwischenzeitlichen 16:12 vollendete (25.). Allerdings sind 16 Gegentreffer in den ersten 30 Minuten gegen die harmlos aufgetretenen Gäste auch ein paar zu viel.

David Späth sorgt mit seiner Herreinnahme noch einmal für Impulse

Die Abwehrarbeit gelang den Löwen in der zweiten Halbzeit aber deutlich besser, wodurch sie auch zu einfachen Toren kamen. Schefvert und Móré stellten schnell auf 21:16 (32.). Doch spätestens als Löwen-Torwart David Späth für einen Siebenmeter gegen Beyer eingewechselt wurde - und diesen entschärfte - war die Partie entschieden (40.).

Der U-21-Weltmeister heizte nach seiner Parade den lediglich 4558 Zuschauern in der SAP Arena ordentlich ein, seine Vorderleute erledigten in der Folge den Rest. Angeführt vom starken Reichmann, der am Ende neunmal getroffen hatte und in der 42. Minute von Groetzki für gut zehn Minuten ersetzt wurde, Appelgren, brachten die Löwen das Spiel souverän nach Hause.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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