Heidelberg. Die Spieler der Rhein-Neckar Löwen ließen sich feiern. Und das aus einem guten Grund. Denn der Handball-Bundesligist gewann am Dienstagabend nicht nur mit 31:29 (16:16) gegen RK Nexe Nasice, sondern zog durch den Erfolg auch ins Viertelfinale der European League ein. Bereits das Play-off-Hinspiel vor einer Woche beim kroatischen Erstligisten hatte der Pokalsieger mit 24:19 für sich entschieden.
Am 23. und 30. April heißt der Viertelfinal-Gegner nun Sporting Lissabon. Die Portugiesen ließen in der Hauptrunde mit zwei Siegen über Bundesliga-Spitzenreiter Füchse Berlin aufhorchen. „Das ist ein starker Gegner. Aber ich sehe auch Möglichkeiten für uns“, sagte der verletzte Löwen-Kapitän Patrick Groetzki.
Löwen - Nasice
- Löwen: Späth, Birlehm (bei zwei Siebenmetern und ab 45. Minute) – Móré (3), Kohlbacher (7), Reichmann (4/2) – Forsell Schefvert (3), Knorr (4), Kirkeløkke (2) – Gislason, Lindenchrone (4), Grupe (n.e.), Plucnar (1), Ahouansou (2), Holst Jensen (n.e.), Groetzki (n.e.), Zacharias (n.e.).
- Nasice: Kuzmanovic (bis 22. und ab 50. Minute und bei einem Siebenmeter), Car (ab 22. Minute) – Racic (2), Bakic, Vejin (7), Marguc, Jotic, Manci (1), Gadza, Bezjak (7), Strlek (3/2), Moslavac, Tomic (3), Cenic, Cohen, Melic (4/3).
- Schiedsrichter: Erdogan/Özdeniz (Türkei).
- Zuschauer: 2974.
- Strafminuten: Kirkeløkke (2), Móré (2), Forsell Schefvert (2 – Manci (2), Tomic (2), Bakic (2).
- Beste Spieler: Kohlbacher, Birlehm – Bezjak, Vejin.
Die Löwen starten gut und machen dann einige Fehler
Vor 2974 Zuschauern im Heidelberger SNP Dome war Jannik Kohlbacher mit acht Treffern bester Torschütze für die Mannschaft von Trainer Sebastian Hinze, die spektakulär in die Begegnung startete. Niclas Kirkeløkke setzte Juri Knorr per Kempa-Trick in Szene und der Nationalspieler besorgte das 1:0 (3). Vor allem überzeugten die Mannheimer aber in der Anfangsphase in der Deckung. In den ersten vier Angriffen zwangen sie Nasice dreimal ins Zeitspiel und die Kroaten zu Rückraumwürfen, die kein Problem für Löwen-Torwart David Späth waren.
Der Junioren-Weltmeister wehrte wenig später auch noch einen Gegenstoß von Manuel Strlek ab und ebnete den Weg zu einer 9:6-Führung (12.). Doch richtig sicher wirkte das Angriffsspiel des Pokalsiegers nicht, immer wieder streuten die Badener unerklärliche Ballverluste ein. Ohne Gegnerdruck landete der Ball plötzlich beim Gegner, weshalb Nasice im Spiel blieb. Ein sehenswerter Treffer wie das 10:8 (15.) von Olle Forsell Schefvert per Dreher bei angezeigtem Zeitspiel verschaffte den Löwen ein wenig Luft, doch spätestens nach den Wechseln im Rückraum kippte die Begegnung.
Kirkeløkke und Forsell Schefvert erhielten eine Pause, für das Duo kamen Philipp Ahouansou und Jon Lindenchrone. Beide strahlten aber überhaupt keine Torgefahr aus, auch die Angriffe wurden nicht flüssig zu Ende gespielt und die Mannheimer kamen kaum noch zu klaren Abschlusschancen. Die Strafe für diese Harmlosigkeit in der Offensive folgte mit einem 0:4-Lauf zum 13:15 (27.). Nexe hatte eine Minute vor dem Seitenwechsel sogar die Möglichkeit, den Vorsprung auf drei Treffer auszubauen. Doch die Kroaten verloren gleich zweimal in den letzten 60 Sekunden den Ball und die Löwen retteten noch ein glückliches 16:16 in die Pause. Keine Frage: Spätestens zu diesem Zeitpunkt wussten die Badener, dass sie noch lange nicht durch sind.
Nach dem Seitenwechsel meldete sich auch Lindenchrone in der Begegnung an, der Däne besorgte zwei Treffer zur 19:17-Führung (35.). Weiterhin fehlte den Löwen aber eine gewisse Stabilität – und von einer Dominanz musste man erst gar nicht sprechen. Als dann auch noch Tobias Reichmann beim 19:19 (38.) einen Siebenmeter ausließ und Nasice mit 22:20 (42.) in Führung ging, begann erneut das große Zittern bei den Badenern.
Der wurfgewaltige Ahouansou fasste sich dann endlich einmal ein Herz und traf aus der Distanz zum 22:22 (44.), eine Minute später wehrte der eingewechselte Torwart Joel Birlehm einen Siebenmeter ab und Jannik Kohlbacher besorgte per Doppelpack das 24:22 (47.). Birlehm krallte sich auch den nächsten Siebenmeter, ganz langsam stieg wieder das Selbstvertrauen. Vor allem bei Ahouansou, der mit Urgewalt zum 25:22 (48.) nachlegte. Der Widerstand der Kroaten war nun endgültig gebrochen. Zumal sie immer wieder an Birlehm scheiterten.
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