Mannheim. Matt Donovan stach am Donnerstag im Training der Adler Mannheim heraus. Als einziger Spieler trug er ein weißes Trikot, das seinen Teamkollegen signalisieren sollte, in den Zweikämpfen mit ihm Vorsicht walten zu lassen. Und das aus gutem Grund: Seit dem 0:3 gegen die Iserlohn Roosters am 14. Februar fiel der Verteidiger angeschlagen aus - und vor dem Start der Viertelfinalserie am Dienstag (19.30 Uhr) gegen die Kölner Haie wollen die Adler nichts riskieren. Sie hoffen, dass sie den US-Amerikaner im Klassiker der Deutschen Eishockey Liga wieder einsetzen können.
Donovan selbst ist guter Dinge, dass er diese Hoffnungen erfüllen kann. „Ich bin bereit“, betonte der 32-Jährige nach der schweißtreibenden Einheit auf dem Eis, die für ihn ein wenig später endete als für seine Mannschaftskameraden. Als Kapitän Denis Reul & Co. sich schon in Richtung Kabine aufgemacht hatten, kamen ihnen Korbinian Holzer und Nigel Dawes entgegen, um unter Anleitung der Co-Trainer Marcel Goc und Jochen Hecht individuell zu trainieren. Während Holzer wie Donovan die vergangenen Spiele angeschlagen verpasst hatte, arbeitet Dawes nach einer langwierigen Beinverletzung an seinem Comeback.
Adler Szwarz fehlt den Mannheimern definitiv
„Es sieht so aus, als würden wir rechtzeitig zur heißen Saisonphase gesund. Nach den vielen Verletzungsausfällen während der Runde wird es auch langsam Zeit“, betonte Donovan. Wie die Aufstellung am Dienstag gegen Köln konkret aussieht, ließ sich am Donnerstag nur erahnen. Kommt nichts Unvorhergesehenes mehr dazwischen, wird Trainer Bill Stewart neben Donovan wieder auf Torhüter Felix Brückmann (zuletzt angeschlagen) und Verteidiger Thomas Larkin (zuletzt krank) zurückgreifen können. Zumindest nicht ganz ausgeschlossen ist Holzers Einsatz, wohingegen Dawes und Jordan Szwarz (verletzt) wohl frühestens im Verlauf der Viertelfinalserie zurückkehren können.
Erst am vergangenen Wochenende hatten sich die Adler das Heimrecht zum Aufakt der K.o.-Runde gesichert. Nach fünf Niederlagen in Serie drehten sie gegen Ingolstadt einen 1:3-Rückstand in einen 6:3-Erfolg, in Düsseldorf ließen sie einen souveränen 4:0-Sieg folgen. „Zuvor waren wir wirklich ein bisschen von der Rolle“, bestätigte auch Donovan den Eindruck, den er von außen bekommen hatte. „Jetzt haben wir uns aber gesteigert, das müssen wir mit in die Serie gegen Köln nehmen.“
Adler-Niederlagen gegen Köln kein Thema
Dass die Mannheimer drei der vier Hauptrundenduelle gegen die Haie verloren haben, ist kein Thema mehr in der Kabine. Die Adler wollen sich zu einem Großteil auf sich selbst konzentrieren, ohne die Stärken des Gegners zu vernachlässigen. Köln kommt vor allem über eine gute Offensive. Die 197 erzielten Tore in der Hauptrunde waren der zweitbeste Wert in der DEL, nur Spitzenreiter EHC München zeigte sich treffsicherer (205). Auch das Kölner Powerplay gehört mit einer Erfolgsquote von 24 Prozent zu den Top-Überzahlformationen der Liga. In Andreas Thuresson stellen die Rheinländer den besten Punktesammler der DEL, Nick Bailen war der erfolgreichste Verteidiger der Hauptrunde.
Es steht noch kein Coach für die neue Saison unter Vertrag.
Um die Mannheimer Mannschaft zu verbessern, war Jan-Axel Alavaara in den vergangenen Wochen viel unterwegs. Nach einem Scoutingtrip nach Schweden ging es gleich weiter nach Nordamerika, wo nicht nur Gespräche mit Spielern anstanden. Der Sportmanager der Adler, der am Mittwoch in die Quadratestadt zurückgekehrt war, fühlte auch Trainerkandidaten auf den Zahn und betonte vor diesem Hintergrund im Gespräch mit dieser Redaktion: „Es steht noch kein Coach für die neue Saison unter Vertrag.“
Alavaara traf sich zunächst in Toronto mit Todd Hlushko, dem Nordamerikascout des Clubs. Sein Weg führte weiter über Boston, Springfield und Hartford. Er besuchte auch ein College, um sich über die dortige Arbeitsweise zu informieren, und hatte die Gelegenheit, Pertti Hasanen zu besuchen. Der Finne, der bis 2020 zum Trainerstab der Adler gehörte, führt Jugend-Trainingscamps an der Boston University durch. „Es war eine spannende, erfolgversprechende Reise“, betonte Alavaara.
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