Mannheim. Peter Hofmann hat das Maimarkt-Reitturnier von Beginn an miterlebt. Seit nun schon 41 Jahren steht der Präsident des RV Mannheim an der Spitze der Organisation des Mannheimer Traditionsturniers, das in diesem Jahr runden Geburtstag feierte.
Herr Hofmann, hat dieses 60. Maimarktturnier ihre Erwartungen erfüllt?
Peter Hofmann: Absolut. Es war wieder ein ganz starkes Turnier. Sich zu steigern ist schwer. Aber wir kriegen es jedes Jahr wieder hin.
Was hat Sie am meisten beeindruckt?
Hofmann: Zunächst, dass Isabell Werth in der Dressur ihr neues Olympiapferd „Wendy“ vorgestellt hat. Das ist eine große Auszeichnung für uns, denn so ein Pferd zeigt man nur, wenn der Rahmen stimmt. Und es hat gepasst, dass Dorothee Schneider die Kür gewonnen hat. Über unseren Lokalmatador Richard Vogel habe ich mich natürlich gefreut, aber es war auch schön, dass es bei den Amateuren lokale Erfolge gab. Es ist uns ein großes Anliegen, ihnen einen solchen Rahmen zu bieten. Die Olympia-Sichtungen im Para-Reiten, die insgesamt 25 Nationen mit acht aus Übersee - all das sind einzelne Höhepunkte, die unser Turnier ausmachen.
Über Peter Hofmann
Peter Hofmann wurde am 8. April 1950 in Mannheim geboren und studierte Jura. Er ist Geschäftsführer der Firma Berrang.
Der ehemalige Springreiter ist seit 1961 Mitglied im Reiterverein Mannheim, seit 1981 dessen Präsident. Im Präsidium der Nationalen Reiterlichen Vereinigung ist er für den Spitzensport zuständig und im Deutschen Olympischen Komitee der Reiter für das Springen.
Hofmann organisiert seit 1983 das Maimarktturnier und holte unter anderem zwei Europa- und vier Deutsche Meisterschaften sowie den 100. CSIO-Nations-Cup und drei EEF-Nationenpreise nach Mannheim. sd
Was war mit dem Nationenpreis, der zum dritten Mal in Mannheim stattfand?
Hofmann: Der hat alles getoppt mit seiner hervorragenden Kulisse und 90 000 TV-Zuschauern. Am Sonntag hatten wir sogar mehr als der Fußball.
Was bedeutet das Maimarktturnier generell für die Stadt Mannheim?
Hofmann: Wir sind auch ein Stück Stadtmarketing. Isabell Werth hatte diesmal auch etwas Zeit, zu bummeln und sich die Stadt auch vom Dach ihres Hotels aus anzusehen. Und wenn sie sagt, Mannheim gefalle ihr, dann ist das Werbung. So etwas strahlt in die Welt hinaus. Im vergangenen Jahr haben wir übrigens auch Bestnoten für unser Nachhaltigkeitskonzept und die Medienleistung erhalten.
Sie waren schon als Jugendlicher beim Turnier dabei. Was hat sich seit 1964 eklatant verändert?
Hofmann: Der Sport ist deutlich professioneller und besser geworden. Früher haben die Reiter abends oft lange gefeiert, heute achten sie auf ihre Körper. Dann hat sich die Ausbildung und der Umgang mit den Pferden positiv entwickelt. Sie sind rundum versorgt. Unseren Tieren geht es besser als manchen Menschen. Ein Meilenstein war der Umzug ins Mühlfeld. Ich bin seit 41 Jahren Chef. Erst hier konnte ich meine Träume verwirklichen.
Was ist von diesen Träumen geblieben und was ist Ihnen bei dem Turnier wichtig?
Hofmann: Wir haben das Toplevel gehalten und bieten weiter Spitzensport auf Weltklasseniveau, zu dem alle Menschen freien Zugang haben, die auf dem Messegelände sind. Unsere Aufgabe ist es, das Pferd den Menschen nahezubringen - egal wie.
Haben Sie für die Zukunft einen persönlichen Wunsch?
Hofmann: Ich möchte noch lange gesund bleiben, weil ich noch keinen richtigen Nachfolger gefunden habe. Auch wenn ohne meinen Sohn Paul vieles nicht möglich wäre.
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