Paris. Yemisi Ogunleye hat bei den Olympischen Spielen in Paris ihre erste Nervenprobe bestanden. Nach zwei Durchgängen belegte die Kugelstoßerin der MTG Mannheim im ausverkauften Stade de France nur den zwölften Platz und musste um den Einzug ins Finale am Freitag (19.40 Uhr) bangen. Statt die Koffer packen zu müssen, zählt die 25-Jährige nun aber zum Kreis der Medaillenanwärterinnen. Im letzten Versuch landete die Kugel bei 19,24 Metern. Das war die drittbeste Qualifikationsweite. Nur die Kanadierin Sarah Mitton (19,77) und die Neuseeländerin Maddison-Lee Wesche (19,25) hinterließen einen noch stärkeren Eindruck.
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„Ich habe es mir im letzten Versuch vor Augen gehalten: Deine Familie ist hier, die haben schon Finaltickets gekauft. Du kannst jetzt nicht rausfliegen“, sagte Ogunleye und konnte nach dem nervenzehrenden Qualifikationswettkampf schon wieder lachen. „Als es darauf ankam, habe ich nicht mehr nachgedacht. Wenn man zu viel nachdenkt, hat man schon verloren. Das war mein Fehler bei meinen ersten beiden Versuchen.“
Unter Druck ruft Ogunleye plötzlich ihr Potenzial ab
Für die EM-Dritte von Rom hieß es am Donnerstag früh aufstehen. Bereits um 10.25 Uhr begann die Qualifikation mit 31 Kugelstoßerinnen. Ogunleye startete mit 18,01 Metern - Rang sechs nach dem ersten Versuch. Doch da sie nur 17,72 Meter folgen ließ, rutschte die 25-Jährige auf Rang zwölf ab. „Ich wusste nicht, wo ich im Zwischenklassement lag. Natürlich feuere ich auch die anderen Mädels bei ihren Versuchen an. Ansonsten versuche ich aber, bei mir zu bleiben“, betonte Ogunleye.
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Die von Iris Manke-Reimers bei der MTG Mannheim betreute 25-Jährige brach unter dem Druck nicht zusammen, sondern rief ihr Potenzial ab. Damit tankte Ogunleye Selbstvertrauen. „Am Freitag will ich noch einen draufsetzen“, sagte sie zu ihren Zielen. Alina Kenzel (18,16 Meter) steht ebenfalls im Finale.
Sprintstaffel der Frauen überzeugt, Männerstaffel vorzeitig raus
Dort darf sich auch die deutsche Frauen-Sprintstaffel etwas ausrechnen. Sophia Junk, Lisa Mayer, Gina Lückenkemper und Rebekka Haase schafften in 42,15 Sekunden eine Saisonbestzeit und lösten als viertbestes Quartett das Ticket für das Finale. Schnellstes Team waren die USA (41,94), die erst auf der Zielgeraden an Deutschland vorbeizogen. „Uns war klar, dass wir hier mit einer saustarken Staffel stehen und richtig angreifen werden. Und ich glaube, das haben wir heute sehr deutlich und eindrucksvoll gezeigt“, sagte Lückenkemper.
Ganz anders sah die Gemütslage bei den Männern aus. 38,53 Sekunden reichten über 4x100 Meter nicht für einen Finalplatz. Damit gingen die Olympischen Spiele auch für die in Mannheim von Sebastian Bayer trainierten Owen Ansah und Lucas Ansah-Peprah vom „Team Paris der Metropolregion Rhein-Neckar“ mit einer Enttäuschung zu Ende.
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