Reitsport - Deutsche Paras wiederholen Triumph

Maimarkt-Turnier: Mispelkamp liebt ihren „Macho“

Von 
Sibylle Dornseiff
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Regine Mispelkampf überzeugte auf „Highlander Delight’s“. © Pix

Mannheim. Die deutsche Equipe der Para-Equestrians hat im Nationenpreis ihren Titel verteidigt. Beim 58. Mannheimer Maimarkt-Reitturnier siegten Regine Mispelkamp (Geldern, Grade V) auf „Highlander Delight’s“, Martina Benzinger (Cottbus, Grade I) auf „Nautika“, Heidemarie Dresing (Rheda-Wiedenbrück, Grade II) auf „La Boum“ und Gianna Regenbrecht (Münster, Grade II) auf „Fürst Sinclair“ mit 430,698 Prozent klar vor Japan (387,587) und Polen (380,275).

Entscheidend am Erfolg beteiligt waren die Paralympics-Dritte Mispelkamp und ihr Wallach. In der ersten Prüfung hatte sich der Zehnjährige bei seinem Sieg (69,457 Prozent) noch von ein paar Fliegen irritieren lassen, beim zweiten Erfolg (72,103) lief alles glatt. In der Kür krönte das Duo den Dreifachsieg (75,558). „Was will man mehr“, freute sich die Reiterin. „Die Tage hier haben sehr viel Spaß gemacht. Es herrschte eine tolle Atmosphäre und ich freue mich schon auf nächstes Jahr“, war Mispelkamp rundum zufrieden.

Eine interessante Mischung

„,Light’s’ ist eine Mischung aus Harald Glööckler und George Clooney. Er ist ein Macho, aber er liebt es auch, sich zu präsentieren und die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen“, schwärmte die 51-Jährige, die aber auch seine Allüren kennt. „Er macht alles mit Bedacht und weiß immer genau, was er tut. Im Training muss man aufpassen, sonst wickelt er alle um den Finger.“ Mispelkamp bildet ihn seit 2019 aus und hat noch viel mit ihm vor. „Er wird 2024 bei den Paralympics in Paris auf der Höhe seiner Leistungsfähigkeit sein, Kraft und Ausstrahlung sind dann perfekt aufeinander abgestimmt.“

Höhepunkt in diesem Jahr soll die WM im August im dänischen Herning werden. „Bis dahin bauen wir ihn langsam auf und gehen auch in Mannheim kein Risiko ein. Er muss nicht jede Woche zu einem Turnier.“

Doch der Start im MVV-Stadion war fest eingeplant, schließlich verbindet die Pferdewirtin und DOSB-Trainerin, die seit 1997 einen eigenen Ausbildungs-und Turnierstall hat, nur gute, wenn auch sehr emotionale Erinnerungen mit dem Maimarkt-Event. „Mannheim 2018 war mein erstes Turnier bei den Paras – und ich habe sofort gewonnen. Da wusste ich, dass mein Schritt, zu wechseln, richtig war.“

Schon vor rund 20 Jahren wurde sie von der Diagnose Multiple Sklerose geschockt, verheimlichte ihre Krankheit jedoch, verlagerte ihren Schwerpunkt nach und nach vom Springen zur Dressur. Erst als sich die Symptome nicht mehr verbergen ließen, ging sie 2018 an die Öffentlichkeit. Bis heute ist Mispelkamp, die Springreiter Marcus Ehning sowie die Dressurköniginnen Isabell Werth und Dorothee Schneider zu ihren großen Vorbildern zählt, im Para- und Regelsport unterwegs.

Doch die größten Erfolge feierte sie bei den Paras: 2018 WM-Bronze und ebenfalls Bronze bei den Paralympics in Tokio. „Dass die Spiele um ein Jahr verschoben wurden, passte. Denn 2020 wäre ,Light’s’ noch nicht so weit gewesen.“ 

Freie Autorin Spezialgebiete Sport und Kultur:Sport: Turnen, Tanzen, Leichtathletik, Kanu, Eiskunstlauf, Short-Track, Curling, Judo, Triathlon, Rope Skipping, Turf, Reiten, Volleyball.Kultur: Theater/Schauspiel, Tanz, Ballett

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