Handball

Juri Knorr ist für die Löwen das zentrale Puzzleteil

Der Spielmacher des Handball-Bundesligisten bleibt bis 2026 und führt die Mannheimer am Mittwoch ins Pokalspiel bei der MT Melsungen. Ein anderer Löwen-Profi geht dagegen im nächsten Sommer.

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Thorsten Hof
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Sagt „Ja“ zu den Löwen: Spielmacher Juri Knorr hat seinen Vertrag bei den Löwen bis 2026 verlängert. © Uwe Anspach/dpa

Mannheim. Die Fußstapfen, die Andy Schmid im Sommer nach seinem Abschied bei den Rhein-Neckar Löwen hinterließ, waren gigantisch. So groß, dass nur wenigen zugetraut wird, beim Mannheimer Handball-Bundesligisten oder generell in der Liga noch einmal eine so prägende Rolle ausfüllen zu können.

Doch blickt man auf die Entwicklung, die Juri Knorr in seinem inzwischen zweiten Jahr bei den Löwen genommen hat, kann durchaus festgehalten werden, dass sich der 22-Jährige in seinem ersten Jahr als Alleinverantwortlicher in der Löwen-Schaltzentrale auf den Weg gemacht hat, eine neue, wenn auch vielleicht andere Ära zu prägen. Und die soll nun mindestens bis 2026 dauern, wie der Club aus der Quadratstadt am Dienstag bekanntgab.

Vertragsverlängerung Juri Knorr ein "Meilenstein" 

Dass der hochbegabte Spielmacher eines der zentralen Teile im künftigen Löwen-Personalpuzzle ist, stand außer Frage. Die vorzeitige Vertragsverlängerung des gebürtigen Flensburgers darf deshalb tatsächlich als „Meilenstein“ verbucht werden, wie Löwen-Geschäftsführerin Jennifer Kettemann die Personalie einordnete. Angesichts von Platz drei in der aktuellen Torschützenliste der Liga und 58 direkten Vorlagen, die untermauern, dass auch das Zusammenspiel mit Kreisläufer Jannik Kohlbacher immer besser ins Laufen kommt, dürften sich schließlich auch andere Clubs um die Dienste Knorrs beworben haben. Zudem hatte Knorr selbst in seinem bis 2024 gültigen Arbeitspapier eine Ausstiegsklausel, die er 2023 hätte geltend machen können.

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Entsprechend zufrieden zeigte sich deshalb auch Löwen-Coach Sebastian Hinze. „Das ist eine ausgezeichnete Nachricht, über die wir uns bei den Löwen nur freuen können“, meinte der Baumeister des jüngsten Löwen-Aufschwungs und sieht noch viel Potenzial beim ebenso spielintelligenten wie torgefährlichen Rechtshänder. „Man darf ja nie vergessen, dass er erst 22 Jahre alt ist. Ich möchte ihm den Raum geben, der Spieler zu werden, der er sein kann“, beschreibt Hinze seine Aufgabe als Forderer und Förderer.

Rhein-Neckar Löwen am Mittwoch in Melsungen

Knorr selbst, der bei GWD Minden zum Bundesliga- und Nationalspieler reifte und 2021 zu den Löwen wechselte, begründete sein „Ja“ zu den Badenern vor allem mit den möglichen Perspektiven. „Ich bin einfach glücklich über die aktuelle Situation bei den Löwen und freue mich auf die nächsten Jahre hier“, kommentierte der 22-Jährige seine Unterschrift. „Ich glaube, dass wir eine starke Mannschaft haben, mit der es möglich ist, uns wieder nachhaltig oben zu etablieren“, möchte Knorr seine sportlichen Ziele weiter mit den Löwen verfolgen und setzt darauf, dass die aktuelle Entwicklung anhält.

Für den Regisseur wäre deshalb sicher auch ein Weiterkommen im DHB-Pokal ein Schritt in diese Richtung, am Mittwochabend (19.30 Uhr, live bei sportdeutschland.tv) muss im Achtelfinale des aktuellen Wettbewerbs dabei aber auswärts die MT Melsungen aus dem Weg geräumt werden. „Das ist schon ein harter Brocken in dieser frühen Phase, aber auch für mich persönlich ist es ein großes Ziel, mal beim Final Four in Köln dabei zu sein“, blickt Knorr im Gespräch mit dieser Redaktion auf die Partie in der Kasseler Rothenbach-Halle.

Traum vom Final Four

„Ich war die vergangenen Jahre immer beim Champions-League-Final-Four. Das ist schon Wahnsinn und wäre richtig cool“, würde sich der Löwen-Regisseur in einem ersten Schritt aber schon über eine Teilnahme beim „kleinen“ Final Four in der Domstadt freuen. Doch bis dahin sind noch zwei Siege nötig und dass sich Melsungen nicht noch einmal so auseinanderspielen lässt wie beim 36:25-Heimsieg zum Liga-Auaftakt Anfang September, steht für Trainer Hinze außer Frage. „Melsungen hat sich im Positionsangriff schon stabilisiert. Da müssen wir definitiv 60 Minuten dagegen stehen und laufen - und so eine Abwehrleistung wie zuletzt in Wetzlar benötigen wir sicher auch“, sagte Hinze und hofft, erneut auf Albin Lagergren und Lukas Nilsson zurückgreifen zu können.

Auch in Melsungen ist die Erinnerung an die Auftaktklatsche noch in schlechter Erinnerung. „In der Liga haben wir zum Saisonauftakt eine bittere Niederlage erleiden müssen. Das haben wir nicht vergessen“, geht MT-Sportdirektor Michael Allendorf davon aus, dass die Nordhessen, die wieder mit ihrem Kreis-Riesen Rogerio Moraes planen können, hier unbedingt etwas geraderücken wollen.

Für Löwen-Linksaußen Benjamin Helander ist die aktuelle Pokal-Runde übrigens die letzte im gelben Trikot. Nach Informationen dieser Redaktion kehrt der Finne nach der Saison wieder zu Alsingsas HK nach Schweden zurück.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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