Bietigheim. Die Adler Mannheim fanden bei den Bietigheim Steelers lange Zeit nie richtig in die Begegnung. Am Ende sicherte sich der Club aus der Deutschen Eishockey Liga mit dem 5:4 (2:2; 1:1; 1:1; 1:0)-Erfolg nach Verlängerung immerhin zwei Zähler. Dabei hätten es durchaus drei sein können. „Wir haben uns von Anfang an wieder selbst das Leben schwer gemacht“, bemängelte Siegtorschütze Korbinian Holzer.
Wie erwartet musste Adler-Cheftrainer Bill Stewart wegen der aktuellen Personalsorgen die Reihen ein wenig umstellen. Für den verletzten Tim Wohlgemuth rückte Taro Jentzsch zwischen Borna Rendulic und Nigel Dawes. Der vom Kooperationspartner Heilbronn zurückbeorderte Luca Tosto rückte in die nominell vierte Angriffsreihe und stürmte dort neben Simon Thiel und Marc Katic. Zudem kam Torhüter Arno Tiefensee zu seinem achten Saisoneinsatz bei den Blau-Weiß-Roten.
Immer einen Schritt zu spät
Und der 20-jährige Schlussmann konnte sich über mangelnde Beschäftigung in der Anfangsphase nicht beklagen. Beim Schuss von Chris Wilkie war Tiefensee direkt hellwach (1.). Eine Eigenschaft, die man seinen Vorderleuten nicht bescheinigen konnte. Die Mannheimer wirkten sehr behäbig, gingen schlampig mit dem Puck um und waren grundsätzlich immer einen Schritt zu spät. Der sich daraus ergebene Platz wussten die frech aufspielenden Bietigheimer zu nutzen. Evan Jasper bearbeitete den Puck am kurzen Torwarteck solange, bis dieser fast schon zwangsläufig über die Linie ging – 1:0 (5.). Tiefensee sah da allerdings nicht ganz sicher aus.
Doch am Adler-Schlussmann lag es nicht, dass die Mannheimer nicht in die Partie fanden. Als die Steelers in Überzahl ran durften, war er gegen Jasper zur Stelle (6.). Beim Abschluss von Michael Keränen war Tiefensee dann allerdings machtlos. Seine Vorderleute ließen dem Bietigheimer schlicht zu viel Raum und Zeit – 2:0 (7.). Eine zu diesem Zeitpunkt verdiente Führung für die Gastgeber.
Die Adler kamen durch Fabrizio Pilu (10.) sowie Matthias Plachta (11.) immerhin zu ersten nennenswerten Möglichkeiten. Letztlich musste jedoch ein Überzahlspiel herhalten, um die Mannheimer auf die Anzeigetafel zu bringen: Rendulic behielt beim Gestochere vor dem Bietigheimer Tor die Übersicht und schob den Puck zum Anschluss über die Linie (18.). Als keine 59 Sekunden später Steelers-Torwart Sami Aittokallio ein Fehlpass produzierte, kam der Puck über Plachta und David Wolf zu Stefan Loibl und der Mittelstürmer fackelte nicht lange – 2:2 (19.). Die Blau-Weiß-Roten waren zurück im Spiel.
Sollte man meinen. Denn es waren erneut die Gastgeber, die im zweiten Drittel den besseren Start erwischten: Bei einem Konter bediente der auffällige Keränen den mitgelaufenen Mathew Maione und dieser beförderte den Puck zur abermaligen Führung in die Maschen (22.). Glück für die Adler, dass Teemu Lepaus wenig später keinen Weg an Tiefensee vorbei fand. Die Adler konnten sich dagegen erneut auf ihr Überzahlspiel verlassen: Als der Puck etwas glücklich auf dem Schläger von Nigel Dawes landete, wuchtete dieser das Spielgerät einfach mal aufs Tor und damit zum 3:3 ins Netz(30.). Kurz vor dem Drittelende vergab Dawes (39.) gar die Führung, als er mit seinem Schuss am Gestänge scheiterte.
Drittelergebnisse: 2:2, 1:1, 1:1, 0:1. Die Adler: Tiefensee – ...
Drittelergebnisse: 2:2, 1:1, 1:1, 0:1.
Die Adler: Tiefensee – Reul, Donovan; Holzer, Akdag; Dziambor, Larkin; Pilu – Plachta, Loibl, Wolf; Rendulic, Jentzsch, Dawes; Eisenschmid, MacInnis, Krämmer; Tosto, Thiel, Katic.
Tore: 1:0 Jasper (04:43), 2:0 Keränen (06:50). 2:1 Rendulic (17:08), 2:2 Loibl (18:07), 3:2 Maione (21:48), 3:3 Dawes (29:36), 3:4 Krämmer (57:44), 4:4 Keränen (59:14), 4:5 Holzer (62:12).
Schiedsrichter: Sirko Hunnius und Marian Rohatsch.
Zuschauer: 4219.
Strafminuten: Bietigheim: 6 – Mannheim: 6.
Nächstes Spiel: Adler – Grizzlys Wolfsburg (Sonntag, 15.15 Uhr, SAP Arena).
Selbiges stand auch Nico Krämmer im Wege als er einen Schuss von Katic – der im dritten Drittel die Plätze mit Markus Eisenschmid tauschte – gekonnt annahm und direkt abzog (45.). Der Druck der Adler nahm nun immer mehr zu. Doch auch Loibl (43. und 47.) blieb der Torjubel vor 4219 Zuschauern, darunter viele aus Mannheim, genauso verwehrt wie Ryan MacInnis (51.). Doch Krämmer holte Versäumtes nach, als er einen Konter per Nachschuss erfolgreich abschloss – 3:4 (58.). Die Mannheimer lagen damit zum ersten Mal in dieser Partie in Führung, konnten diese aber dennoch nicht über die Zeit retten. 46 Sekunden vor dem Ende fanden die Steelers, die Aittokallio für einen sechsten Feldspieler vom Eis nahmen, durch Keränen die Lücke – 4:4 (60.). So war es Holzer, dem in der Verlängerung das siegbringende 5:4 für die Mannheimer gelang (63.).
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