Mannheim. Mitte März rüttelte ein finnischer Medienbericht die Eishockey-Szene in Mannheim auf. „ElmoTV“, eine durchaus seriöse Quelle, glaubte zu wissen, dass Jussi Tapola zur kommenden Runde neuer Trainer der Adler wird. Der 48-Jährige hatte seinen langjährigen Arbeitgeber Tappara Tampere frühzeitig darüber in Kenntnis gesetzt, am Saisonende eine neue Herausforderung annehmen zu wollen. Das hinderte den Finnen allerdings nicht daran, den Traditionsclub erst zum Titel in der Champions Hockey League und dann zur finnischen Meisterschaft zu führen.
Der Bericht aus Finnland wurde seitdem immer wieder zitiert, blieb bislang aber die einzige Quelle. Nun verdichten sich die Anzeichen, dass Tapola nicht der neue Adler-Trainer wird – oder zumindest Konkurrenz bekommen hat. Aus dem Umfeld des Clubs heißt es, dass ein nordamerikanischer Coach mit Europa-Erfahrung die Nachfolge von Bill Stewart antreten wird, unter dem die Blau-Weiß-Roten zuletzt zweimal im Halbfinale der Deutschen Eishockey Liga gescheitert waren.
Tappara präsentiert Grönborg
Auf Nachfrage dieser Redaktion, ob Tapola noch zum Kandidatenkreis zählt, hatte sich Adler-Sportmanager Jan-Axel Alavaara zuletzt so geäußert: „Jussi Tapola ist ein guter Trainer.“ In den Wochen zuvor hatte der Sportmanager bestätigt, dass sich der Club durchaus mit dem Erfolgscoach beschäftige, der bis auf ein Jahr bei den Kunlun Red Stars in der KHL nur in Finnland gewirkt hat. Die Adler sahen sich mit der Frage konfrontiert: Ist ein Finne der richtige Mann für die nordamerikanisch geprägte Kabine?
Als Tapolas Nachfolger präsentierte Tappara in der vergangenen Woche den Schweden Rikard Grönborg. Wo wird nun Tapola landen? Er selbst hatte zuletzt gesagt, dass Engagements in der Schweiz, Schweden und Deutschland infrage kämen. Vor allem einige finanzkräftige Clubs aus der Schweiz befinden sich auch noch auf Trainersuche.
Wie der neue Adler-Coach auch heißen mag – nicht erst seit der vergangenen Woche steht fest, dass er eine fast fertige Mannschaft vorfinden wird. Mit den Verpflichtungen von Tom Kühnhackl und Linden Vey sind die Transferaktivitäten jedoch noch nicht abgeschlossen. In der Abwehr könnte ein Rechtsschütze folgen, sollte ein passender Kandidat auf den Markt kommen. Auch im Sturm wird wohl noch nachgelegt. Da der Club bereits acht Ausländerlizenzen vergeben hat, soll es sich um einen Spieler mit deutschem Pass handeln.
Entscheidung diese Woche?
Doch zurück zum Coach. Alavaara hatte in einem vereinseigenen Interview am 27. April gesagt, dass er davon ausgeht, „in den nächsten rund zwei Wochen mit Informationen zu unserem neuen Trainer an die Öffentlichkeit gehen zu können“. Gilt dieser Zeitplan noch, müsste vor dem Start der WM in Finnland und Lettland (Freitag) die wichtigste Personalie kommuniziert werden.
Doch wer macht das Rennen? Im Hintergrund laufen die Gespräche auf Hochtouren. Tapola soll zwar nicht von der Kandidatenliste gestrichen worden sein, aber auch nicht (mehr) ganz oben auftauchen.
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