Mannheim. Wäre es nach Alexander Waibl gegangen, wäre die Verlängerung der Zusammenarbeit mit der SAP Arena für das DVV-Pokalfinale wohl schon vor Monaten erfolgt. „Überragend!“, lobte der Cheftrainer des Frauen-Pokalsiegers Dresdner SC am Sonntag die Atmosphäre beim alljährlichen Volleyball-Event: „Ich liebe diese Halle. Sie hat die perfekte Größe. Mir fällt nichts ein, das besser sein müsste. Das ist wirklich optimal, ganz klasse! Ich hoffe, dass wir noch viele Jahre hier sein werden.“
Fünfmal stand Waibl, der 2024 kurzzeitig als Bundestrainer der deutschen Volleyballerinnen einsprang, mit dem DSC schon im Finale von Mannheim. Mindestens eine weitere Gelegenheit könnte der gebürtige Schwabe noch bekommen. In der ersten Satzpause des Frauen-Endspiels zwischen Dresden und dem USC Münster (3:0) gaben die Arena-Betreiber, die Volleyball-Bundesliga (VBL) und der Deutsche Volleyball-Verband (DVV), die Fortsetzung der 2016 begonnenen Kooperation um ein weiteres Jahr bekannt.
Vertragsgespräche ziehen sich länger als gedacht
Die Verlängerung des auslaufenden Vertrags zog sich länger hin als zwischenzeitlich angenommen. Daniel Sattler, der Geschäftsführer der Volleyball-Bundesliga (VBL), hatte im Gespräch mit dieser Redaktion vor dem DVV-Pokalfinale 2024 eine Entscheidung bis Ende März vergangenen Jahres in Aussicht gestellt. Auch Jens Reithmann, der operative Geschäftsleiter der SAP Arena, hatte damals von einem „sehr konstruktiven Austausch“ gesprochen. Mitte April 2024 ließ eine VBL-Sprecherin auf Nachfrage allerdings verlauten, dass sich der Prozess „ein wenig länger ziehen“ werde.
Die offizielle Vermeldung hoben sich die Verantwortlichen letztlich für das Zehn-Jahres-Jubiläum vor 10.267 Zuschauern am vergangenen Sonntag auf. Dass der neue Vertrag nicht so langfristig ausfällt wie im Februar 2020, als die Zusammenarbeit gleich um fünf Jahre verlängert worden war, begründete VBL-Geschäftsführerin Julia Retzlaff im Gespräch mit dieser Redaktion unter anderem mit bestehenden Grundlagenverträgen – und damit, dass die VBL nicht der alleinige Rechtehalter sei.
An der Wertschätzung für den Final-Standort Mannheim habe sich allerdings „überhaupt nichts“ geändert, stellte Retzlaff klar. „Ich denke, es ist deutlich geworden, dass wir total happy sind. Auch für die Teams und die Spieler ist es ein Highlight, hier zu sein. Das hat sich nicht geändert gegenüber dem ersten Jahr“, erklärte die Ex-Spielerin, die selbst dreimal – allerdings noch im Gerry-Weber-Stadion in Halle/Westfalen – Pokalsiegerin wurde: „Wir freuen uns, dass wir ins elfte gemeinsame Jahr hier gehen dürfen.“ Mit ähnlichen Worten hatte Retzlaff bereits im Moment der Verkündung der Verlängerung für die Spielerseite gesprochen: „Jeder, der hier mitmachen darf, freut sich darauf.“
Pokalfinale 2026 steigt an einem Samstag, der Sonntag hat ausgedient
Der neue Vertrag geht mit einer Terminrevolution einher. 2026 wird das DVV-Pokalfinale an einem Samstag steigen – und nicht mehr, wie bisher, sonntags. „Dadurch hoffen wir, dass der eine oder andere Fan mehr den Weg nach Mannheim auf sich nimmt“, erläuterte Retzlaff dazu: „Wenn Fans aus Berlin oder Dresden anreisen müssen, ist das nicht gerade um die Ecke.“ Auch für die vier Finalisten dürfte die Verlegung auf einen Samstag mit weniger Stress und mehr Event-Genuss verbunden sein – vor allem bei den anschließenden Feierlichkeiten, die sich bisher irgendwo zwischen Kabine, Hallenrängen und Busfahrten abspielten.
„Das wusste ich noch nicht“, sagte Nationalspieler Johannes Tille von Männer-Titelverteidiger Berlin Recycling Volleys, als er auf die Samstagsansetzung angesprochen wurde: „Aber das wäre definitiv ein Vorteil. Du hast nicht wirklich Zeit, um hier zu feiern – vor allem, wenn du das zweite Spiel hast, weil du direkt heimfährst.“ Nach seinem ersten von mittlerweile drei Finalsiegen sei er in Mannheim geblieben, erinnerte sich der 27-Jährige mit einem Schmunzeln: „Da ging am Sonntagabend gar nichts. Ich hoffe, dass am Samstagabend ein bisschen mehr geht.“
Mit dem 28. Februar 2026 steht auch schon der Termin für das elfte DVV-Pokalfinale in der Quadratestadt. Dass in diesem Jahr trotz Waldhof-Heimspiel, Adler-Auswärtsspiel und Fasnachtumzug in der Innenstadt die 10.000-Zuschauer-Marke geknackt wurde, stimmt Retzlaff zuversichtlich, dass die nächste „Mission Mannheim“ vielleicht erstmals ausverkauft sein könnte. „Natürlich, absolut“, meinte die 37-Jährige: „So etwas braucht natürlich immer auch ein bisschen Glück, da müssen alle Faktoren zusammenpassen. Aber das ist auf jeden Fall das Ziel.“ Aktuell liegt der Rekord bei 12.000 Zuschauern im Premierenjahr.
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