Mannheim. Auch am Sonntag (ab 14.15 Uhr) steigt in der SAP Arena wieder das DVV-Pokalfinale – zum bereits zehnten Mal. Die Endspiele der nationalen Volleyball-Pokalwettbewerbe stehen für Spektakel auf und neben dem Feld – und haben sich zudem als krisenresistent erwiesen. Eine Zeitreise.
2016:
Die 12.000 Fans, die am 28. Februar 2016 die Pokalpremiere in der SAP Arena sehen, sind bis heute unerreicht – und ein echter Stimmungsgarant. Das Männerteam der Berlin Volleys untermauert nach den Meistertiteln 2012, 2013 und 2014 nun auch allmählich im Pokal seine Vormachtstellung. Nach einem 3:0 über den TV Bühl wandert die Trophäe erstmals seit 16 Jahren wieder in die Bundeshauptstadt. In einem packenden Frauenfinale verhindert der Dresdner SC die Titelverteidigung des MTV Stuttgart.
2017:
Der VfB Friedrichshafen, der um die Jahrtausendwende zum Maß der Dinge im deutschen Volleyball aufgestiegen war, und der amtierende Triple-Gewinner aus Berlin liefern sich vor 10.000 Zuschauern ein Duell der Giganten. Bis zum 3:1-Sieg des Teams vom Bodensee vergehen 130 Minuten – bis heute Rekord für ein Männerfinale in Mannheim. Gleiches gilt für die Länge des Auftaktsatzes (37 Minuten) und die Punktezahl (113:107).
Das Frauen-Endspiel geht gar über 133 Minuten. Stuttgart holt sich gegen den SSC Schwerin den Titel zurück. MTV-Libera Wanna Buakaew steigt mit 36 Jahren und 27 Tagen zur ältesten Finalspielerin der Mannheimer Ära auf.
2018:
Der Finalstandort kommt an: Der DVV, die VBL und die Arena-Betreiber verlängern bis 2020. 11.354 Zuschauer sehen die Titelverteidigung des VfB Friedrichshafen (3:0 gegen Bühl) und den zweiten Triumph der Dresdner Frauen in Mannheim (3:0 gegen den VC Wiesbaden).
2019:
Friedrichshafen macht es vor 10.287 Zuschauern zum dritten Mal (3:0 gegen Lüneburg). Bei den Frauen gelingt Schwerin gegen Stuttgart die Revanche für 2017.
2020:
Zwischen den Finalspielen geben DVV-Präsident René Hecht und VBL-Boss Michael Evers die Verlängerung der Zusammenarbeit mit der SAP Arena bis 2025 bekannt. Unter den 10.689 Zuschauern bricht Jubel aus. An diesem 16. Februar ahnt niemand, dass drei Jahre vergehen sollten, bis das Event wieder vor vollen Rängen steigen darf.
Noch bestimmt aber der Sport die Schlagzeilen. Berlin fertigt die Powervolleys Düren in 70 Minuten ab. Das Frauenfinale bricht zwei Längenrekorde. Allein der vierte Satz zwischen Stuttgart und Dresden dauert 34 Minuten. Das junge DSC-Team erzwingt den Tiebreak und entscheidet diesen mit 17:15 für sich. 221 ausgespielte Punkte (111:110 für Dresden) sind ebenfalls eine neue Bestmarke für das Finale.
2021:
Maskenpflicht, virtuelle Pressekonferenzen, Geisterspiele: Der zweite Lockdown hat Deutschland im Griff. Für den Heidelberger Linus Hüger ist das besonders bitter. Mit 17 Jahren, sechs Monaten und drei Tagen wird der Außenangreifer der United Volleys Frankfurt zum jüngsten Spieler, der den DVV-Pokal in Mannheim gewinnt. Im Endspiel der Frauen, in dem Schwerin gegen den SC Potsdam siegt, purzelt ein Größenrekord: Schwerins Diagonalangreiferin Hayley Spelman misst 2,02 Meter.
2022:
Die Pandemie ist fast vorbei – aber nur fast. Bei Dresden werden mehrere Corona-Fälle bekannt, das Endspiel der Frauen fällt flach. Ersatzweise legen der DVV und die VBL das Ligamatch von Finalist Stuttgart gegen Wiesbaden nach Mannheim. Das Endspiel wird zwei Wochen später nachgeholt. Stuttgart revanchiert sich mit einem 3:0 für 2020.
Im Männerfinale vor 3.425 Zuschauern – in der Arena gilt die 3G-Regel – lässt Friedrichshafen gegen Lüneburg wenig anbrennen. Es ist der 17. Triumph des Rekordpokalsiegers.
2023:
Die große Karriere von Björn Andrae findet kein Happy End. Der 280-fache Nationalspieler und vierfache Volleyballer des Jahres wird mit 41 Jahren, neun Monaten und zwölf Tagen zum ältesten Finalspieler in Mannheim. Dürens Endspiel-Neuauflage gegen Berlin geht jedoch mit 1:3 verloren.
Im Frauenfinale drücken viele der 9.175 Zuschauer einer Mannheimerin die Daumen. Frauke Neuhaus, die einst bei der VSG Käfertal mit dem Volleyballspielen begann, feiert mit Schwerin ein 3:1 über Potsdam und den größten Erfolg ihrer Karriere.
2024:
10.887 Zuschauer sorgen wieder für eine starke Kulisse. Auf dem Spielfeld geht es nicht ganz so spektakulär zu: Stuttgarts Frauen brauchen nur 69 Minuten gegen Potsdam. Ein 3:0 feiert auch Berlin gegen Finalneuling Herrsching.
2025:
Zum dritten Mal nach 2020 und 2023 trifft Düren in Mannheim auf Berlin. Die Volleys reisen mit Wut im Bauch an: Am Mittwoch ereilte den Serienmeister gegen Lüneburg das Achtelfinal-Aus in der Champions League. Bei den Frauen hofft Dresden gegen den USC Münster auf den ersten Pokaltitel seit 2020.
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