Volleyball

Der Favorit Dresden wankt in der SAP Arena nur kurz

Der Dresdner SC gewinnt das Pokalfinale in Mannheim. Schon der erste Satz entscheidet die Partie.

Von 
Moritz Kaltwasser
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Die Frauen des Dresdner SC hatten im Pokalfinale nur im ersten Satz Probleme mit Münster. © PIX-Sportfotos

Mannheim. Der entscheidende Moment des Volleyball-Pokalfinals der Frauen zwischen dem favorisierten Dresdner SC und dem USC Münster ereignete sich vielleicht schon im ersten Satz. Münster spielte in der SAP Arena stark auf, lag zwischenzeitlich mit sieben Punkten in Führung und jubelte bereits über den ersten Satzball, doch der Schiedsrichter nutzte den Videobeweis und revidierte die Entscheidung. Dresden verkürzte auf 22:23 und gewann den Satz schlussendlich mit 26:24.

Nun befanden sich die Sachsen im Aufwind. Im zweiten Satz, den der DSC souverän mit 25:12 gewann, keimte zu keinem Zeitpunkt Spannung auf. Mit dem 2:0-Vorsprung im Rücken bog Dresden gegen das jüngste Team der deutschen Volleyball-Bundesliga auf die Siegerstraße und sicherte sich auch den dritten Durchgang. Somit gewann der DSC das Finalspiel unterm Strich sehr deutlich mit 3:0 (26:24, 25:12, 25:20).

Entscheidender Videobeweis im ersten Satz

„Der erste Satz war bereits zum Greifen nah, dann ging leider die Aufschlagqualität verloren. Ab diesem Moment war bei uns bedauerlicherweise die Zitterhand zu spüren“, fasste Münsters Coach Matthias Pack etwas geknickt zusammen. Auch Dresdens Zuspielerin Sarah Straube bewertete den Videobeweis als „spielentscheidend“ für den ersten Satz. „Respekt an den Schiedsrichter, dass er sich die Szene nochmal angeschaut hat. Ich denke aber nicht, dass wir die gesamte Partie verloren hätten, wenn der erste Satz an den Gegner geht. Das wäre für uns vielmehr ein Wachmacher gewesen. Insgesamt haben wir ein sehr gutes Spiel gemacht“, resümierte Straube das Geschehen, ehe es mit hochgerissenen Armen und einem breiten Grinsen in die Mannschaftskabine ging.

Indes brandete in der SAP Arena während der Pause des ersten Satzes Jubel auf. Die Ankündigung, dass am 28. Februar 2026 die elfte Auflage der Volleyball-Pokalfinalspiele in Mannheim stattfinden wird, stieß bei den 10.267 Zuschauern auf eine positive Resonanz. Doch auch bei den Protagonisten des ersten Finalspiels kam die Entscheidung des DVV sehr gut an.

„Das war unglaublich, vor so einer großen Kulisse spielen zu dürfen“, lobte beispielsweise Münsters 21-jährige Diagonalangreiferin Mia Kirchhoff die Rahmenbedingungen des Finals. Ihr war die Enttäuschung über die klare Niederlage zwar ebenfalls deutlich anzumerken, doch das Erlebnis, vor einer fünfstelligen Zuschauerzahl Volleyball zu spielen, war trotz alledem etwas ganz Besonderes. Folgerichtig begrüßte auch sie den Entschluss des Verbandes, kommendes Jahr die Veranstaltung wieder in der Quadratestadt stattfinden zu lassen.

Auch im nächsten Jahr steigt das Pokalfinale in Mannheim

„Mannheim ist einfach ein cooler Standort mit einer herausragenden Kulisse“, sagte Kirchhoff. DSC-Diagonalangreiferin Marta Kamelija Levinska stimmte vollumfänglich zu. „Es war großartig, in dieser Halle zu spielen und unsere vielen mitgereisten Fans glücklich zu machen“, lobte sie die Atmosphäre in der SAP Arena. Geht es nach dem Dresdner Coach Alexander Waibl, könnten die Finalspiele auch über das Jahr 2026 hinaus in Mannheim bleiben.

„2016 war ich bereits zum ersten Mal in der SAP Arena. Seitdem liebe ich diese Halle, die aufgrund ihrer Größe für dieses Turnier perfekt geeignet ist“, geriet Waibl richtiggehend ins Schwärmen und ergänzte: „Mir fällt nichts ein, was man besser machen könnte. Hier ist es einfach optimal. Bereits das Mannschaftshotel ist überragend.“

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