War das der Befreiungsschlag? Elf Spiele lang haben die Adler Mannheim in der Deutschen Eishockey Liga nicht mehr dreifach gepunktet. Am Freitagabend bereiteten sie mit dem 6:3 (1:3, 3:0, 2:0)-Erfolg über Ingolstadt dieser schwarzen Serie ein Ende. Sie verteidigten nicht nur einen Platz unter den Top Vier, sondern sicherten sich am vorletzten Spieltag auch die Qualifikation für das Play-off-Viertelfinale.
Schlechter hätten die Adler allerdings nicht in die Partie starten können. 66 Sekunden waren gespielt, Ingolstadt gab in dieser Zeit zwei Torschüsse ab und lag direkt mit 2:0 in Führung. Das Abwehrverhalten der Mannheimer war in dieser Phase schlicht nicht vorhanden. Zuerst verlor Verteidiger Thomas Larkin den Puck an Justin Feser, dieser ging auf und davon und ließ Adler-Schlussmann Arno Tiefensee keine Chance - 0:1 (1.). Elf Sekunden später bediente Mirko Höfflin den völlig blank stehenden Charles Bertrand - 0:2 (2.). Zu dieser Zeit waren noch nicht einmal alle Angriffsreihen der Blau-Weiß-Roten auf dem Eis.
Mannheim wie aufgedreht
Cheftrainer Bill Stewart nahm unter Pfiffen der 11 902 Zuschauer in der SAP Arena eine Auszeit. Besserung brachte diese zunächst nicht. Die Adler wanderten erst in Person von Joonas Lehtivuori und dann - als die Strafe abgelaufen war - in Person von Sinan Akdag, der in der kommenden Saison für Düsseldorf auflaufen wird, auf die Strafbank. Kapital schlugen die Ingolstädter daraus aber nicht. Erneut Bertrand (8.) sowie Ty Ronning (8.) und Tye McGinn (10.) fanden die Lücke nicht.
Immerhin: Die Adler, die bis zur elften Minute keine nennenswerte Chance hatten, machten es in Überzahl besser. Zunächst schoss Matthias Plachta noch am Tor vorbei (11.), wenig später zielte Markus Eisenschmid genauer und hämmerte den Puck per Direktabnahme zum Anschluss in die Maschen (12.). Es war bereits der elfte Treffer des Flügelstürmers im Jahr 2023. Das Problem aus Mannheimer Sicht: Ingolstadt zeigte sich von dem Gegentreffer wenig beeindruckt. Wayne Simpson, der viel zu viel Platz vor dem Tor bekam, stellte in eigener Überzahl den alten Abstand wieder her - 1:3 (15.). Marko Friedrich (18.) und Mirko Höfflin hätten gar noch den vierten Treffer nachlegen können, doch Tiefensee rettete die Mannheimer in die Drittelpause.
Auch im zweiten Abschnitt sprach zunächst wenig für die Blau-Weiß-Roten. Ein Aufbäumen? Nicht spürbar. Stattdessen verstrickten sich die Mannheimer in Einzelaktionen und halbherzig geführte Zweikämpfe. Der emsige Ingolstädter Feser verpasste einen erneuten Treffer (29.). So musste ein Zufallsprodukt herhalten, um die Mannheimer zurück in die Partie zu holen. Joseph Cramarossa schoss unbeabsichtigt den vor dem Tor lauernden Lean Bergmann an, doch dadurch lag der Puck plötzlich frei vor dem Tor, Bergmann hatte leichtes Spiel - nur noch 2:3 (33.). Die Adler-Fans peitschten ihre Mannschaft nun nach vorn. Als Akdag den Ausgleich noch verpasste, arbeitete Eisenschmid energisch nach. So sehr, dass sich der Ingolstädter-Torwart Michael Garteig den Puck zum 3:3 selbst über die Linie drückte (38.). Doch damit nicht genug: Nico Krämmer fand den vor dem Tor lauernden Bergmann, und dieser jagte den Puck 0,6 Sekunden vor Drittelende ins Tornetz - die SAP Arena erreichte ihren Stimmungshöhepunkt (40.). „Ich habe gestern Abend einen sehr langen Text in unsere Mannschaftsgruppe geschickt, dass es so nicht weitergehen kann. Die ersten Minuten waren wir scheiße. Doch so wie im zweiten Drittel, spielen wir jetzt den Rest der Saison“, sagte Bergmann in der Pause am Mikrofon von MagentaSport.
Doch im dritten Drittel versuchten zunächst die Gäste, wieder auf die Anzeigetafel zu kommen. Das Tor trafen sie dabei jedoch nicht. So war es - erneut - Eisenschmid, der das Missverständnis zwischen Ingolstadts Verteidiger Maurice Edwards und Garteig ausnutzte und mit dem 5:3 seinen Hattrick perfekt machte (49.). Da Bergmann seinem Teamkameraden in nichts nachstehen wollte, erzielte er mit seinem Treffer zum 6:3 (54.) ebenfalls einen Hattrick an diesem ereignisreichen Abend.
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