Mannheim. Im Training der Adler am Mittwoch war deutlich zu spüren und zu sehen, dass die Mannheimer die jüngsten drei Niederlagen möglichst schnell vergessen machen wollen. Am besten schon am Freitag, wenn die Blau-Weiß-Roten bei den Kölner Haien (19.30 Uhr) gefordert sind.
Eine gute Stunde lang wurde dafür in der Nebenhalle der SAP Arena sehr fokussiert gearbeitet. Das Tempo war hoch, auf dem „Kleinfeld“ war beim Drei gegen Zwei (Gedanken-)Schnelligkeit gefragt. Später beim Fünf gegen Vier wurde hart in den Ecken gerackert, keine wollte klein beigeben.
„Es ist nicht unser Anspruch, nur okay zu sein“, bekräftige Stürmer Nico Krämmer seine Aussage nach dem jüngsten 0:4 in Ingolstadt. „Ich war verständlicherweise direkt nach der Niederlage emotional. Da hatte ich gesagt, keiner war gut genug. Das hat auf uns Feldspieler zugetroffen, nicht aber auf unsere beiden Goalies, die uns Woche für Woche die Chance geben zu gewinnen oder uns Siege gerettet haben“, war es dem 29-Jährigen wichtig, dies klarzustellen.
Krämmer ist keiner, der mit dem Finger auf andere zeigt, sondern sein eigenes Handeln kritisch hinterfragt. „Es geht darum, die Kleinigkeiten richtigzumachen“, erwartet der unermüdliche Arbeiter mehr von sich und auch von seinen Kollegen. „Dann kommen wieder die Tore, von denen jeder sagt, die können nur die Adler Mannheim schießen“, wollen sich die Kurpfälzer beweisen.
Guter Charaktertest
Wer erwartet hatte, Trainer Pavel Gross würde nach den jüngsten Niederlagen verärgert seiner Mannschaft die Leviten lesen, sah sich getäuscht. Vielmehr versuchten der Coach und sein Assistent Mike Pellegrims Zuversicht auszustrahlen. Die beiden begannen bei der Suche nach den Ursachen der Schwächephase bei sich. „Wir müssen jetzt die Arbeitsschuhe anziehen. Es geht darum, dass wir alle besser werden. Als Team. Trainer und Spieler“, erklärte Gross. „Es geht darum, Ruhe zu bewahren. Auch für uns als Trainer“, ergänzte Pellegrims. Gross kann der Situation sogar etwas Positives abgewinnen: „Ich mag diese Phasen. Dann sieht man, welchen Charakter eine Mannschaft hat. Der Charakter dieses Teams ist gut.“
Generell ginge es um „Laufbereitschaft“, „Verantwortung“ und darum, „mit Courage in die Zweikämpfe zu gehen“, erklärte Gross. „Die Jungs sollen sich mit der Scheibe mehr trauen. Das können sie. Das haben sie schon so gemacht“, hat der 53-Jährige keine Bedenken, dass die Adler die Negativserie beenden werden. „Wir werden wieder gewinnen. Das weiß ich. Ob es aber am Freitag, am Sonntag oder am nächsten Freitag ist, das kann ich nicht sagen“, so Gross. „Was ich sicher sagen kann, ist, dass es kein schöner Sieg wird. Sondern ein Battle, ein Kampf. Nach dem Spiel in der Kabine wird wahrscheinlich jeder Spieler zehn Eisbeutel haben. Aber da müssen wir wieder hinkommen“, fordert er mehr Einsatzwillen. „Wir müssen aus der Komfortzone raus und das werden wir auch machen.“
Noch nicht helfen können dabei Borna Rendulic, Korbinian Holzer und Ruslan Iskhakov. Der 21-jährige Angreifer stand im weißen Warn-Trikot auf dem Eis und absolvierte alle Übungen. „Ruslan wird am Wochenende definitiv noch nicht spielen. Aber es ist viel Licht am Ende des Tunnels“, fand Gross auch hier eine positive Formulierung. Keine Probleme, was Tempo, Zweikampfhärte und Schusskraft anging, hatte auch Jordan Szwarz. Der Stürmer war im letzten Drittel beim 0:4 in Ingolstadt wegen Beschwerden nicht mehr eingesetzt worden. Am Mittwoch gab Gross endgültig Entwarnung.
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