Ludwigshafen. Serienmeister Grün-Weiss Mannheim ist in die neue Bundesliga-Saison mit einem Sieg gestartet. Im Derby beim BASF TC Ludwigshafen siegte Mannheim vor 2000 Zuschauern mit 4:2. Bis zum letzten Ballwechsel hatte sich der stark spielende Aufsteiger gegen die drohende Niederlage gestemmt. Am Ende setzte sich aber das Doppel Federico Delbonis/Pedro Martinez in zwei Sätzen – jeweils im Tiebreak –durch und entschied den Saisonauftakt zugunsten des amtierenden Meisters. „Das war ein unglaublicher Tennistag, aus dem wir am Ende als glücklicher Gewinner rausgehen. Es war Dramatik pur. Tolle Atmosphäre und eine tolle Organisation“, sah Mannheims Teamchef Gerald Marzenell neben seinem Team auch den Tennissport und Gastgeber Ludwigshafen als Sieger.
Das Mannheimer Linkshänder-Doppel Dominik Koepfer und Maximilian Marterer ebnete mit seinem Sieg zuvor den Weg, nachdem es nach den Einzeln noch 2:2 gestanden hatte.
Harte Nuss für Marterer
Zum Auftakt hatte Maximilian Marterer an Position vier eine harte Nuss zu knacken. Lange Zeit ließ er den Portugiesen Joao Domingues gewähren, der in nahezu allen Belangen besser spielte. Erst Mitte des zweiten Satzes riss Linkshänder Marterer das Spiel an sich und diktierte die Ballwechsel mit seiner starken Vorhand. „Es war definitiv ein hartes Match. Ich musste mich erst reinkämpfen, aber das habe ich gerade noch rechtzeitig geschafft. Ich bin dann aktiver geworden“, beschrieb der 27-Jährige den Schlüssel zum mühevoll errungenen Sieg.
Gecoachtet wurde Marterer dabei vom früheren Davis-Cup-Spieler Philipp Petzschner, der erstmalig bei Grün-Weiss mit auf der Bank saß. Mit eigenem Trainer angereist, aber mit dem selben Ergebnis, gestaltete Delbonis seinen Auftritt. Der Argentinier behielt gegen den Ungarn Zsombor Piros die Oberhand. „Ich habe von Beginn an ein sehr gutes Match gespielt, nur die vielen Breakchancen zunächst nicht genutzt. Im zweiten Satz habe ich dann gleich ein Break geschafft und weiter Selbstvertrauen getankt“, freute sich Delbonis darüber, nach drei Jahren wieder einen Sieg für Grün-Weiss zu erringen und zurück bei seiner „deutschen Familie“ zu sein.
Die 2:0-Führung im Rücken beflügelte die Mannheimer jedoch nicht. Pedro Martinez ging gegen den kroatischen Weltranglisten-31. Filip Krajinovic unter und fand nie zu seinem Spiel. Über die Ursache der deutlichen Niederlage musste Marzenell nicht lange nachdenken: „Krajinovic ist im Moment einfach so gut und nutzt jede Chance. Aber das wussten wir schon vorher“, akzeptierte der Meistertrainer den verlorenen Punkt im Duell der Spitzenspieler. Ludwigshafen durfte somit den ersten Bundesliga-Sieg der Vereinsgeschichte bejubeln und nahm weiter Fahrt auf.
Im Parallelspiel gewann Duje Ajdukovic aus Kroatien den ersten Durchgang gegen Bernabe Zapata Miralles, der sich allerdings zurückkämpfte und Satz zwei sicherte. Im Match-Tiebreak wehrte Zapata Miralles dann vier Matchbälle ab und ging dennoch als Verlierer vom Platz, da er die Verunsicherung seines Gegners nicht auszunutzen vermochte. Ein vermeintlicher Knackpunkt, denn statt 3:1 nach den Einzeln für Grün-Weiss hieß es nun 2:2. Doch diese kleine Nachlässigkeit rächte sich am Ende nicht, weil Delbonis/Martinez gegen Krajinovic/Ajdukovic die Nerven behielt.
Zu Gast in Ludwigshafen waren auch die Eishockeyspieler Moritz Seider und Matthias Plachta sowie Marcus Kink, die alle schon für die Adler Mannheim auf dem Eis im Einsatz waren, nach den Einzeln kurz mit Teamchef Marzenell fachsimpelten und vom Geschehen auf der roten Asche sichtlich angetan waren. Für Titelträger Mannheim geht es am Freitag zu Blau-Weiß Neuss, wo Marzenell den guten Start mit einem weiteren Sieg „vergolden“ will, ehe zwei Tage darauf das erste Heimspiel gegen Krefeld ansteht.
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