Eishockey

Adler Mannheim trotzen dem Verletzungspech

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Christian Rotter
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Am Boden, aber nicht geschlagen: Adler-Torhüter Felix Brückmann sorgt mit Verteidiger Sinan Akdag dafür, dass der Puck die Linie nicht überquert. © Sörli Binder

Mannheim. Zur Belohnung gab es eine herzliche Umarmung von der Familie. „Meine Eltern sind in der Stadt, darüber freue ich mich sehr“, sagte Felix Brückmann nach dem schwer erkämpften 4:3-Sieg nach Verlängerung gegen den ERC Ingolstadt. 24 Schüsse der Oberbayern hatte der Torhüter der Adler Mannheim entschärft und damit großen Anteil daran, dass sein Team in der Tabelle der Deutschen Eishockey Liga auf Rang zwei kletterte.

Auch Pavel Gross wusste, bei wem er sich bedanken musste. „Felix war unser Garant für die zwei Punkte“, sagte der Trainer, der auch warme Worte für seine Mannschaft übrig hatte: „Wir hatten zwar nicht die frischesten Beine, haben aber einen Weg gefunden, das Spiel zu drehen.“

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Adler Mannheim gewinnen spannende Partie gegen Ingolstadt

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Personell angespannte Lage

Eine Reihe machte den Unterschied. Jordan Szwarz (1 Tor, 3 Vorlagen), Markus Eisenschmid (1 Tor, 2 Vorlagen) und Nigel Dawes (1 Tor, 1 Vorlage) trugen die offensive Last bei den Adlern, denen das Mammutprogramm ordentlich zu schaffen machte. Das Duell mit Ingolstadt war die vierte Partie in acht Tagen. Als wäre das nicht an sich schon eine schlauchende Angelegenheit, mussten die Mannheimer am Sonntag einmal mehr auf acht Stammspieler verzichten. Torhüter Dennis Endras, die Verteidiger Mark Katic, Ilari Melart, Denis Reul und Moritz Wirth sowie die Stürmer Ruslan Iskhakov, Nico Krämmer und David Wolf fehlten aus den unterschiedlichsten Verletzungsgründen.

Iskhakov meinte im Interview mit dem Arena-TV, er könne wohl erst „in zehn bis 14 Tagen“ sein Comeback geben, bei den anderen sieht es ebenfalls kaum besser aus. Gross antwortete jedenfalls sehr zurückhaltend auf die Frage, ob einer der Spieler am Mittwoch (19 Uhr) in der Champions-League-Partie gegen Lausanne aufs Eis zurückkehren kann. Über Wirth, der im Hinspiel beim Schweizer Club nach einem üblen Check im Gesicht blutend in die Kabine fahren musste, äußerte sich der Coach konkret: „Er wird zu 100 Prozent nicht dabei sein.“

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Auch Wolf ist wohl noch nicht so weit. Die Adler waren ursprünglich davon ausgegangen, dass Mitte Oktober sein Comeback zumindest nicht unrealistisch ist. „Er muss aber noch mehr Kraft zurück in die Hand bekommen“, sagte Gross über den Nationalspieler, der seit dem Play-off-Viertelfinale im Frühjahr ausfällt.

Um den Gruppensieg in der europäischen Königsklasse abzusichern, müssen also höchstwahrscheinlich die Jungs ran, die auch gegen Ingolstadt große Moral zeigten. Dazu gehörten einmal mehr die beiden jungen Verteidiger Arkadiusz Dziambor (19 Jahre) und Philipp Preto (20). „Mit gefällt ,Aki’ sehr gut, er hat großes Potenzial. Ich bin mir sicher, dass wir in Mannheim noch viel Freude an ihm haben werden. Auch Philipp macht seine Sache super“, betonte Brückmann, der im gleichen Atemzug die erfahrenen Nebenleute der Jungspunde lobte: „Thomas Larkin führt Philipp toll, Korbinian Holzer macht das mit ,Aki’.“

Szwarz-Dawes-Eisenschmid

Hatte am Freitag die junge vierte Reihe um Center Valentino Klos Mannheim beim 5:2 in Düsseldorf auf die Siegerstraße gebracht, sprangen gegen Ingolstadt aber auch die Routiniers in die Bresche. Szwarz war an allen Toren beteiligt, auch Dawes ließ seine spielerische Klasse aufblitzen. „Es stimmt, dass unser Sturm immer besser in Schwung kommt“, sagte Dawes. „Es ist aber auch kein Wunder, dass es ein wenig länger gedauert hat, denn wir mussten ja ohne ,Eisi’ auskommen“, spielte der Außenstürmer auf die Corona-Infektion Eisenschmids und die damit verbundene vierwöchige Auszeit des Nationalspielers an.

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