Augsburg. Die Adler Mannheim haben sich in der Deutschen Eishockey Liga die nächsten peinlichen Punktverluste erlaubt. Beim Tabellenvorletzten Augsburger Panther, für den die Saison praktisch gelaufen ist, gab die Mannschaft von Trainer Bill Stewart am Dienstagabend eine 3:1-Führung her und verlor noch mit 4:5 (2:1, 1:2, 1:1 0:1) nach Verlängerung. „Wir müssen endlich aufwachen“, forderte Denis Reul nach der fünften Niederlage in Folge. Und der Mannheimer Kapitän ergänzte: „Wir hören nach einem Tor immer auf zu spielen - das ist einfach dumm.“
Die Adler und personelle Ausfälle - das ist in dieser Saison ein Kapitel für sich. Lean Bergmann, der beim 2:3 nach Verlängerung in Wolfsburg am Sonntag erkrankt gefehlt hatte, kehrte zwar in die Aufstellung zurück. Dafür fehlten nun Joseph Cramarossa (krank) und Jordan Szwarz (angeschlagen). Sie gesellten sich zu Felix Brückmann, Korbinian Holzer, Matt Donovan und Nigel Dawes, die seit Wochen zusehen müssen.
Defensive ein Hühnerhaufen
Mannheim legte einen Blitzstart hin. Über einen Umweg landete der Aufbaupass von Joonas Lehtivuori bei Markus Eisenschmid. Der 28-Jährige hatte nur noch Panther-Torhüter Markus Keller vor sich und schloss den Alleingang eiskalt zur frühen Adler-Führung ab. Da waren gerade erst 34 Sekunden gespielt. Sicherheit gab das den Gästen zunächst jedoch nicht. Für einige Minuten stellten sie das Spielen ein und fuhren nur noch hinterher. Samuel Soramies zog direkt ab, Arno Tiefensee war zur Stelle (4.). Dann musste Mannheims Torhüter aber doch hinter sich greifen. Thomas Larkin war zu weit aufgerückt, die Adler verloren an der gegnerischen blauen Linie den Puck und liefen in einen Konter. David Stieler legte ab zu Marcel Barinka, der keine Mühe hatte, den Puck im Kasten zu versenken (6.).
Es sah so aus, als würde das Stewart-Team diesen Rückschlag brauchen, um wieder auf Touren zu kommen. Vom auffälligen Bergmann in Szene gesetzt scheiterte Nico Krämmer an Keller (12.), dann war Lehtivuori im Nachschuss erfolgreich, 2:1 für die Adler (13.). „Ich hatte schon in den vergangenen Spielen einige Torchancen, da ist keiner reingegangen. Ich freue mich, dass es heute geklappt hat“, sagte Lehtivuori im Pauseninterview bei MagentaSport, ergänzte aber kritisch: „Wir haben viel zu viele Konter zugelassen.“

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Das änderte sich nicht. Doch zunächst teilten die Adler in einem vogelwilden Spiel aus. Ryan MacInnis trat an, ließ Terry Broadhurst stehen und tunnelte Keller zum 3:1 (22.). Wer gedacht hatte, jetzt würde Mannheim die Partie kontrollieren, kennt die Adler 2023 schlecht. Die Defensive präsentierte sich in zu vielen Situationen wie ein Hühnerhaufen. Stieler löffelte den Puck an den Pfosten, dann verhinderte Tiefensee gegen TJ Treveljan den Anschlusstreffer (beides 26.). Ein Warnschuss war das für Mannheim allerdings anscheinend nicht. Mark Katic wollte die Scheibe wegschlagen, sie landete jedoch direkt auf Broadhursts Schläger - 2:3 (28.). Und nachdem Bergmann nur den Pfosten getroffen hatte (29.), brannte es nach Mike Clarkes Schuss (30.) wieder lichterloh in der Adler-Abwehr.
Die Leistungsträger leisteten sich unerklärliche Aussetzer. Bei Vier gegen Vier auf dem Eis ließ sich Matthias Plachta den Puck vom Schläger nehmen, David Warsofsky startete zum Solo und verlud Tiefensee mit der Rückhand zum 3:3 (32.). Wie konnten die Blau-Weiß-Roten ihren Zwei-Tore-Vorsprung nur so fahrlässig hergeben?
Taro Jentzsch hätte die Führung zurückholen können (33.), auch Eisenschmid fand im Powerplay die Lücke nicht (46.). Stattdessen gaben die Adler das Spiel komplett aus der Hand. Mirko Sacher zog ab, Drew LeBlanc hielt seine Kelle in den Schuss - 4:3 (48.). Als nach der vierten vergebenen Überzahlsituation vieles dafür sprach, dass die Gäste leer ausgehen würden, rettete Stefan Loibl den Tabellenvierten mit seinem Treffer zum 4:4 (57.) in die Verlängerung. Mehr als ein Punkt sprang nicht heraus, weil Sebastian Wännström unbedrängt zum 5:4 einnetzen konnte (63.).
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