Berlin. Reaktion gezeigt, wenn auch mit Verzögerung. Die Adler Mannheim haben sich in der Deutschen Eishockey Liga nach zuletzt zwei Niederlagen mit einem 3:2 (0:2, 2:0, 0:0, 0:0, 1:0)-Sieg nach Penaltyschießen bei den kriselnden Eisbären Berlin zurückgemeldet. Dabei sah es zu Beginn für die Adler ganz und gar nicht nach einem Auswärtserfolg aus.
Die Berliner starteten mit jeder Menge Schwung in die Partie und bekamen von den Mannheimern zunächst auch den nötigen Platz gewährt, um das eigene Spiel durchziehen zu können. So dauerte es nur bis zur 5. Minute, ehe Adler-Schlussmann Felix Brückmann zum ersten Mal den Puck aus dem eigenen Tor fischen musste.
Nach einem Bully ließen die Eisbären den Puck wie an der Schnur gezogen laufen, während die Gäste dem Treiben zuschauten und der sich in der Mitte freigeschlichene Marcel Noebels das Spielgerät zum 1:0 über die Linie jagte. Nur 90 Sekunden später erhöhte Noebels gar auf 2:0 für den Deutschen Meister (6.), da Brückmann der Puck am kurzen Pfosten durchrutschte.
Mehr Griffigkeit und Konzentration
Die Adler hatten weiterhin Probleme mit dem richtigen Timing im Zweikampf, saßen bereits nach 17 Minuten zum dritten Mal auf der Strafbank, spielten ungenaue Pässe und bekamen ihr Aufbauspiel nur selten durch. Chancen wie die von Taro Jentzsch (4.), Thomas Larkin (10.) und Nico Krämmer (11.) blieben Mangelware im ersten Abschnitt. Bezeichnend, dass Tim Wohlgemuth bei einem Konter unbedingt auf Markus Eisenschmid abspielen wollte, statt selbst den Schuss zu suchen (7.).

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Deutlich geradliniger zeigten sich da die Gastgeber, die durch Alexandre Grenier (9.), Leo Pföderl (12./18.), Giovanni Fiore (18.) oder Kevin Clark gleich mehrfach die Möglichkeit zum dritten Tor hatten. „Die ersten 20 Minuten haben wir gut gespielt. Das Problem ist aber, es sind noch 40 Minuten zu spielen“, meinte Doppeltorschütze Noebels in der Drittelpause bei Magenta Sport mit Blick auf die vielen Eisbären-Wackler der jüngeren Vergangenheit.
Der Nationalspieler sollte recht behalten. Zwar machten die Berliner zu Beginn des zweiten Drittels dort weiter, wo sie im ersten aufgehört hatten, die Tore erzielten nun jedoch die Gäste. Nachdem Stefan Loibl (27.) und Nigel Dawes (29.) noch gescheitert waren, machte es Borna Rendulic nach Ablage von Jordan Szwarz besser und verkürzte per Gewaltschuss auf 1:2 (29.).
Die Adler agierten im zweiten Drittel insgesamt griffiger im Zweikampf und zeigten auch mehr Konzentration und Entschlossenheit im Passspiel. Attribute, die sich auszahlten. So geschehen in der 36. Minute, als sich Krämmer in Überzahl auf dem Flügel gegen Frank Hördler durchsetze und am langen Pfosten Szwarz bediente - 2:2.
In der Folge kämpften beide Mannschaften um jeden Zentimeter Eis. Die beste Chance besaß dabei der emsige Loibl, dessen ansatzloser Handgelenkschuss jedoch an der Latte landete (42.). Während Krämmer einen Schuss von Denis Reul gefährlich, jedoch nicht zielführend abfälschte (47.), versuchte Matt White auf der Gegenseite, Felix Brückmann am kurzen Pfosten vergeblich zu überwinden (50.).
Dawes mit dem letzten Penalty
Da sich in der regulären Spielzeit keine weiteren Chancen mehr ergaben und sowohl Matthias Plachta (62.) als auch Wohlgemuth (63.) und Krämmer (65.) in der Verlängerung an Eisbären-Schlussmann Tobias Ancicka scheiterten, musste das Penaltyschießen eine Entscheidung bringen. Und in diesem war es letztlich Dawes, der - nachdem Plachta und Loibl für Mannheim sowie Clark und Noebels für Berlin getroffen hatten - letztlich als siebter Schütze den Zusatzpunkt in Berlin perfekt machte.
„Es gibt heute keinen Verlierer. Berlin kam raus und hat gezeigt, warum sie zuletzt zweimal in Folge die Meisterschaft gewonnen haben. Wir haben mit Charakter - und ab der zweiten Hälfte - mit Eishockey dagegengehalten“, bilanzierte Adler-Cheftrainer Bill Stewart.
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