Eishockey

Adler-Verteidiger Korbinian Holzer findet klare Worte

Die Adler Mannheim haben in der Deutschen Eishockey Liga zwei Spiele in Folge verloren. Doch nicht die Pleiten an sich, sondern vielmehr die Art und Weise der Niederlagen sorgt für Gesprächsstoff. Auch unter den Spielern...

Von 
Philipp Koehl
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Korbinian Holzer (l.), hier im Zweikampf mit Düsseldorfs Tobias Eder, fordert in den kommenden Spielen wieder mehr Kompaktheit und Konzentration. © Sörli Binder

Korbinian Holzer hätte nach der Heimschlappe gegen die Düsseldorfer EG eigentlich gar nichts sagen müssen. Man sah dem Verteidiger auch so seinen ganzen Frust über die gezeigte Leistung an. „Das war absolute Scheiße heute, das muss man ganz ehrlich sagen. Wie wir verloren haben und auch wie wir nach der Niederlage gegen Ingolstadt rausgekommen sind, ist enttäuschend. Das müssen wir uns auf die Fahne schreiben und analysieren“, sagte er erwartungsgemäß deutlich.

Die Blau-Weiß-Roten fanden am Mittwochabend in der heimischen SAP Arena nie wirklich ins Spiel, produzierten zahlreiche ungenaue Pässe und ließen jegliche Energie und Ideen im Spielaufbau vermissen. Bezeichnend, dass der Tabellendritte im ersten Drittel gerade einmal zwei Schüsse auf das von Henrik Haukeland gehütete Gäste-Tor abfeuerte. „Wenn du so rauskommst, wird es schwer“, befand Holzer und ergänzte: „Wir müssen uns wieder auf die Sachen besinnen, die uns zuletzt starkgemacht haben. Wir müssen einfach spielen und auch den absoluten Willen haben.“

Wie das aussehen könnte, zeigte die Düsseldorfer EG. Die Gäste brannten in der Quadratestadt kein Feuerwerk ab, wussten aber mit geschickter Verteidigung und einer effizienten Offensive zu gefallen. So wie in der siebten Minute, als Adler-Kapitän Denis Reul einen harmlosen Schuss von DEG-Verteidiger Justus Böttner so gefährlich abfälschte, dass Brendan O’Donnell nur noch per Nachschuss zur Führung einschieben musste.

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Diese Effizienz zog sich auch im zweiten Spielabschnitt durch. Alexander Ehl (31.), der einen Schuss mit seinem Rücken über die Torlinie fälschte und Daniel Fischbuch, der zusammen mit Stephen MacAulay die Adler klassisch auskonterte (33.), legten die Treffer Nummer zwei und drei nach. „Wir haben heute zur richtigen Zeit die Tore geschossen“, stellte Düsseldorfs Trainer Roger Hansson nicht ohne Stolz heraus. Das galt auch für den vierten Gäste-Treffer des Abends, der nach einem haarsträubenden Puckverlust von Borna Rendulic an der eigenen blauen Linie eingeleitet wurde. Nutznießer Victor Svensson überwand in der Folge den an allen Toren machtlose Adler-Schlussmann Arno Tiefensee - der beim zwölften Saisonspiel seinen zweiten Einsatz erhielt - und erhöhte auf 4:0 aus DEG-Sicht.

Spieler klären Situation unter sich

„Wir hatten jetzt spielübergreifend vier frustrierende Drittel“, sagte Adler-Cheftrainer Bill Stewart mit Blick auf die 3:5-Schlappe gegen Ingolstadt, als die Mannheimer eine 3:2-Führung im dritten Abschnitt noch verspielten. „Aber wir müssen uns ins Gedächtnis rufen, dass die Saison lang ist. Wir müssen jetzt einen Weg finden, aus dieser Situation zu kommen“, richtete Stewart den Blick direkt wieder nach vorn. „Es ist nicht das erste Mal, dass wir in solch einer Situation stecken, und es wird auch nicht das letzte Mal sein“, betonte er und sah nach dem Tor von Matthias Plachta zum 1:4-Endstand (60.) einen ersten Schritt in die richtige Richtung: „Das Beste am heutigen Tag war, als nach dem Spiel die Kabinentür zu war und die Jungs diese Situation unter sich ausgemacht haben. Das zeigt, dass im Team Charakter steckt“, meinte der 65-Jährige.

Korbinian Holzer gab anschließend einen kleinen Einblick in die Kabinenwelt der Adler. „Das, was schiefgeht, wird deutlich angesprochen, ohne sich da zu beschimpfen. Da wird sachlich darüber geredet, was wir besser machen müssen, was wir brauchen, um wieder in die Spur zu kommen“, berichtete der 34-Jährige und schob hinterher. „Wir müssen wieder kompakter werden. Wir machen zu viele einfache Fehler, wie zu Beginn der Saison, als wir die Spiele so ein bisschen hergeschenkt haben. Das hat sich wieder eingeschlichen und da müssen wir jetzt schauen, dass wir das wieder rausbekommen“, sagte er in dem Wissen, dass auch zuletzt bei den sieben Siegen in Folge nicht alles optimal lief.

Die nächste Chance auf Wiedergutmachung haben die Adler am Sonntag, wenn sie um 15.15 Uhr zu Gast bei den Eisbären Berlin sind. „Da werden wir dann hoffentlich eine andere Reaktion zeigen“, sagte Holzer und Stewart betonte: „Ich freue mich auf das Spiel in Berlin. Das wird ein Charaktertest. Wenn du bis zum Ende der Saison mitspielen willst, wird es ohnehin nur über den Charakter gehen.“

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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