Eishockey

Adler Mannheim gewinnen in Frankfurt: Derbysieger mit Verzögerung

Die Adler Mannheim haben das Derby in Frankfurt zwar gewonnen, sich für eine über weite Strecken gute Leistung aber nur mit zwei Punkten belohnt. Wieder einmal kassierten sie späte Gegentore

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Philipp Koehl
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David Wolf bereitete in der regulären Spielzeit alle drei Adler-Treffer vor. © Gawlik/Pix

Frankfurt. Dieses Derby war an Dramatik kaum zu überbieten: Die Adler Mannheim sahen bis kurz vor Schluss wie der Sieger aus, mussten beim 4:3 (1:1, 1:0, 1:2, 0:0, 1:0)-Erfolg bei den Löwen Frankfurt jedoch noch den Umweg Penaltyschießen nehmen. „Ich habe gemischte Gefühle“, sagte Matthias Plachta, der zwei Tore für die Adler erzielte. „Wir haben jetzt zum vierten Mal in Folge eine Führung hergegeben - das geht einfach nicht.“

Beide Teams waren gleich auf Betriebstemperatur. Es gab kaum Unterbrechungen, es ging rauf und runter, jeder Check wurde zu Ende gefahren. Frankfurt, das als Aufsteiger nach einem starken Saisonstart zuletzt ein wenig ins Straucheln geraten war, hielt gegen den Tabellenzweiten gut dagegen. Die Adler hatten aber die erste Chance: Kapitän Denis Reul zog ab, Stefan Loibl hielt den Schläger rein - knapp vorbei (4.). Die Löwen nutzten einen Fehler in der Mannheimer Abwehr, um mit 1:0 in Führung zu gehen. Matt Donovan war an Frankfurts Stürmer David Elsner dran, doch die Übergabe klappte nicht. Elsner hatte auf einmal viel zu viel Platz und nahm ganz genau Maß: Die Scheibe sprang vom Innenpfosten ins Netz (9.).

Plachta trifft kurz vor der Pause

Die Blau-Weiß-Roten waren kaum geschockt, ließen die schnelle Antwort aber aus. Nach einem Pass von Nico Krämmer tauchte Luca Tosto allein vor Jake Hildebrand auf, der Löwen-Torhüter zeigte sich reaktionsstark (10.). Nachdem Markus Eisenschmid verzogen hatte (11.), mussten die Adler die nächste schlechte Nachricht verkraften: Loibl hob sich die Hand und musste zur Behandlung in die Kabine. Immerhin: Der Mittelstürmer kehrte - nachdem er am Finger genäht wurde - zu Beginn des zweiten Drittels wieder auf das Eis zurück. „Er hängt noch dran, also geht es weiter“, meinte Loibl dazu nur trocken.

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Zweiter Derby-Sieg der Adler gegen Löwen Frankfurt

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In Loibls Abwesenheit waren die Gäste einige Momente unsortiert. In Überzahl scheiterte Jerry D’Amigo aber an Arno Tiefensee, dem Coach Bill Stewart das Vertrauen geschenkt hatte (16.). Krämmer ließ bei seinem Alleingang zwar das 1:1 liegen (19.), wenige Sekunden später war Hildebrand aber doch zum ersten Mal geschlagen. D’Amigo beförderte Wolfs Schuss genau auf den Schläger des heraneilenden Plachta - der ließ sich nicht zweimal bitten und jagte die Scheibe zum verdienten Ausgleich in die Maschen (20.). „Es ist ein schönes Spiel, ein Derby auf höchstem Niveau“, sagte Wolf in der ersten Drittelpause.

Wolf war es auch, der Frankfurt nach einem Puckverlust in der eigenen Zone die erste Chance im zweiten Drittel ermöglichte. Doch Carter Rowney konnte daraus kein Kaptal schlagen. In der Folge gewannen die Mannheimer immer mehr an optischem Übergewicht, Nigel Dawes traf in Überzahl mit einem ansatzlosen Schuss zum 1:2 (27.). Die Blau-Weiß-Roten waren nun am Drücker, auch wenn Dominik Bokk in dieser Phase den Ausgleich auf dem Schläger hatte (32.). Auf der Gegenseite hätten MacInnis (33.) und Krämmer (38.) die Führung ausbauen können. So ging es „nur“ mit einem knappen Vorsprung ins dritte Drittel.

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Doch dort holte Plachta Versäumtes nach. Nachdem Wolf und Donovan an Hildebrand gescheitert waren, musste Plachta den Puck schließlich nur noch zum 3:1 für Mannheim über die Linie drücken (44.). Die Vorentscheidung war dies aber noch nicht. Die 6990 Zuschauer feuerten in der ausverkauften Eissporthalle am Bornheimer Hang ihre jeweiligen Farben weiter bedingungslos an. Zu der aufgeheizten Stimmung gesellten sich zahlreiche Strafminuten auf beiden Seiten.

Eishockey gespielt wurde aber auch noch. Und da schlugen die Frankfurter in der Schlussphase noch zweimal eiskalt zu. Zunächst fälschte Korbinian Holzer eine Hereingabe von Chad Nehring ins eigene Tor (59.) ab, 64 Sekunden später erzielte Jerry D’Amigo gar noch den Ausgleich (60.) und schickte die Partie damit in die Verlängerung. Da in dieser kein Tor fiel, musste das Penaltyschießen die Entscheidung bringen - und Dawes machte für die Adler den Deckel drauf.

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Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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