Eishockey - Mannheimer hadern nach der 3:4-Niederlage nach Verlängerung in Berlin mit der Anfangsphase / Freitag zweites Duell

Adler-Lehre: Ab dem ersten Bully auf Betriebstemperatur

Von 
Philipp Koehl
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David Wolf (2. v.r.) kniet nach dem Ellenbogencheck des Berliners Manuel Wiederer auf dem Eis. Die Unparteiischen ahndeten das Foul nicht. © Nordphoto/Pix.

Berlin/Mannheim. Eine starke Aufholjagd, zweifelhafte Schiedsrichterentscheidungen und einen Ausgang, bei dem jeder Schuss die Entscheidung bringen konnte: Die erste Play-off-Halbfinalpartie in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zwischen den Eisbären Berlin und den Adlern Mannheim hielt fast alles, was man sich zuvor von dieser Paarung versprochen hatte.

Nur den Ausgang hätten Spieler wie Fans der Mannheimer gerne anders gehabt. Doch am Ende stand ein 4:3-Erfolg nach Verlängerung für die Berliner zu Buche. „In der Overtime passiert so etwas. Das sind diese glücklichen Momente für die eine oder die andere Mannschaft – und dann fällt eben das Tor“, meinte Matthias Plachta. Viel Zeit, um Trübsal zu blasen, bleibt ohnehin nicht. Bereits am Freitag (19.30 Uhr) empfangen die Adler die Eisbären zum zweiten Spiel der Serie „Best of Five“ in der heimischen SAP Arena.

Wenn man sich nach der Partie mit den Akteuren aus der Quadratestadt unterhielt, stach ein Satz bei allen Beteiligten immer wieder hervor. „Wir müssen von Anfang an unser Spiel spielen“, sagten Plachta, Tim Wohlgemuth oder der junge Verteidiger Arkadiusz Dziambor unisono. Denn erst, als sie zu ihrem Spiel, zu ihrem Eishockey gefunden hatten, schnupperten die Gäste am Sieg.

Zuvor spielten die Berliner ein wenig Katz und Maus mit den Mannheimern. Waren aggressiver in den Zweikämpfen, schneller auf den Beinen und zielstrebiger Richtung gegnerisches Tor unterwegs. Die Folge war die 2:0-Führung nach zwölf Minuten. Giovanni Fiore (7.) und Jonas Müller (12.) trafen. „In den ersten zehn Minuten war uns Berlin deutlich überlegen, überall einen Schritt schneller. Aber ich denke, wir haben gut zurück ins Spiel gefunden, und dann war es ein enges Spiel“, meinte Plachta.

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Dieses „enge Spiel“ wurde von den Adlern nach 17 Minuten durch den Treffer von Andrew Desjardins eingeleitet. Der Kanadier traf in doppelter Überzahl zum Anschlusstreffer. Plachta legte den Treffer für seinen Reihenkollegen mit einem klugen Pass von hinter dem Tor auf und verzeichnete damit gleichzeitig seinen insgesamt 335. Scorerpunkt für die Blau-Weiß-Roten. Ein Meilenstein. Denn in der ewigen Bestenliste zog er somit mit dem bisher allein führenden Christoph Ullmann gleich. Darauf angesprochen winkte der Flügelstürmer aber ab. „Das sind so Sachen, da kann man sich nach der Saison drüber freuen“, betonte er. Der Fokus liegt auf Freitag und dabei auf einem guten Start.

Die richtigen Bausteine, damit dieser gelingen kann, haben die Mannheimer schon in der ersten Partie gelegt. Angefangen beim Ausgleichstreffer von Jason Bast (23.) und der darauffolgenden Druckphase der Adler. Selbst als sie nicht das dritte Tor nachlegten, sondern die Eisbären das 3:2 durch Yannick Veilleux (34.) erzielten, blieben die Adler am Puck. Ließen sich auch nicht vom Ellenbogencheck von Manuel Wiederer gegen den Kopf von David Wolf aus der Ruhe bringen (38.), sondern erzielten durch Tim Wohlgemuth (47.) den erneuten Ausgleichstreffer. Laut DEL-Kommunikationsleiter Konstantin Krüger wurde kein Verfahren gegen Wiederer eingeleitet und entsprechend gäbe es auch keine nachträgliche Sperre. Bitter aus Adler-Sicht, dass die Unparteiischen Rohatsch/Wilk stattdessen später Borna Rendulic zum Duschen schickten (59.). Vorausgegangen war ein überflüssiger Stoß des Kroaten, gepaart mit einem unglücklichen Sturz des Berliners Veilleux in die Bande. Eine spielentscheidende Szene. Zwar überstanden die Gäste die insgesamt fünfminütige Unterzahl, sahen sich in der Folge aber einem enormen Druck der Berliner ausgesetzt. Nach elf Minuten und 47 Sekunden in der Verlängerung war es dann ausgerechnet Wiederer, der den Siegtreffer erzielte.

„Wir brauchen mehr Intensität in unserem Spiel. Also mehr Energie, mehr Körperlichkeit und auch mehr Selbstverständlichkeit. Dann können wir unser Spiel besser aufziehen und dann werden wir gucken, ob Berlin da ein Mittel gegen uns findet“, meinte Wohlgemuth und gab damit die Richtung vor.

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Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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