Eishockey - Auf die Adler Mannheim wartet im Halbfinale der Play-offs mit dem Titelverteidiger Eisbären Berlin eine hohe Hürde

Halbfinale gegen Eisbären Berlin - Adler Mannheim kämpfen gegen den Fluch

Von 
Philipp Koehl
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In Lauerstellung: Adler-Trainer Bill Stewart und seine Spieler sind bereit für das Halbfinale. © Michael Ruffler/PIX

Mannheim. Top-Team trifft auf Top-Team. Die Adler Mannheim bekommen es in der Play-off-Halbfinalserie der Deutschen Eishockey Liga (DEL) mit dem Titelverteidiger Eisbären Berlin zu tun. Das erste Spiel der „Best-of-Five“-Serie steigt am Mittwoch (19.30 Uhr) in der Hauptstadt.

Die Berliner haben seit 2001 keine Play-off-Serie mehr gegen Mannheim verloren und präsentierten sich sowohl in der Hauptrunde als auch im Viertelfinale gegen die Kölner Haie in bestechender Form. Bei den diesjährigen vier Hauptrundenduellen konnten beide Mannschaften je zwei Partien für sich entscheiden. Doch wie stehen die Chancen in den Play-offs? Wir stellen beide Mannschaften gegenüber:

Torhüter

Mannheim: Felix Brückmann war in der Viertelfinal-Serie gegen Straubing der große Rückhalt. Immer, wenn es eng wurde, war der 31-Jährige zur Stelle. Man merkte Brückmann nicht an, dass er seine ersten Play-offs seit der Saison 2017/2018 spielt. Zudem ist der ruhende Pol dafür bekannt, dass er sich in einen Rausch spielen kann - und er weiß mit Dennis Endras einen zweifachen Meister-Torwart hinter sich.

Berlin: Nationaltorhüter Mathias Niederberger möchte den Titel mit den Eisbären verteidigen. In der Viertelfinalserie gegen Köln gab der reaktionsschnelle Schlussmann eine beeindruckende Visitenkarte ab. Nur zwei Gegentore in drei Spielen und eine Fangquote von 97,67 Prozent stehen in seiner Statistik.

Fazit: Beide Torhüter gehören in dieser Liga zu den Besten ihrer Zunft. Die Adler haben zwar den besseren Ersatzmann, doch dies hat nur selten Auswirkungen auf eine Serie - ausgeglichen.

Verteidigung

Mannheim: Die Adler stellten in puncto Gegentore (129) die beste Verteidigung in der Hauptrunde. Außerdem verfügen sie mit Korbinian Holzer, Thomas Larkin, Ilari Melart und nicht zuletzt Denis Reul über physisch starkes Personal, das durch die spielerische Komponente eines Mark Katic optimal ergänzt wird.

Berlin: Kapitän und Urgestein Frank Hördler sowie die stark verbesserten Kai Wissmann und Jonas Müller bilden einen starken deutschen Kern. Morgan Ellis, Simon Després und Nicolas B. Jensen haben zudem schon so manchem Angreifer das Fürchten gelehrt.

Fazit: Beide Seiten verfügen über enorm viel Qualität. Die Defensive der Adler ist jedoch tiefer besetzt und robuster, muss allerdings ihre Anfälligkeit bei Kontern abstellen - Vorteil Mannheim.

Sturm

Mannheim: Die Rückkehr von Top-Scorer Nigel Dawes und Rollenspieler Jason Bast tat der Mannschaft gut. In der letzten Partie gegen Straubing haben alle vier Sturmreihen getroffen. Von dieser Tiefe können die Mannheimer zehren.

Berlin: Die Eisbären produzieren Tore (gut 3,5 pro Spiel) wie am Fließband. Egal, ob Matt White, Marcel Noebels oder Nachverpflichtung Dominik Bokk, die Berliner sind extrem gefährlich. Der mögliche Ausfall von „Play-off-Monster“ Leo Pföderl schmerzt jedoch.

Fazit: Hier geben sich unzählige Topspieler die Klinke in die Hand. Die Berliner zeigten jedoch über einen längeren Zeitraum mehr Durchschlagskraft - Vorteil Berlin.

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Special Teams

Mannheim: Gegen die starken Powerplayspieler aus Straubing kassierten die Mannheimer drei Tore in zwölf Situationen. Das geht besser. Das eigene Überzahlspiel nahm in Spiel vier indes deutlich an Fahrt auf.

Berlin: Das Kölner Überzahlspiel stellte den Titelverteidiger vor lösbare Aufgaben. Bei allen 13 Situationen blieben die Eisbären ohne Gegentor. Im Powerplay traf man dagegen aber auch nur zweimal.

Fazit: Es ist der spannendste Punkt mit Blick auf die Serienentwicklung. Stand jetzt - ausgeglichen.

Form

Mannheim: Unter Bill Stewart gewannen die Adler fünf von sieben Spielen. Der jüngste 8:3-Erfolg war ein Brustlöser.

Berlin: Der Titelverteidiger spielt schon das ganze Jahr auf einem konstant hohen Niveau, verlor nur einmal drei Spiele in Folge.

Fazit: Berlin zeigt kaum Schwächen, Mannheim muss den Schwung aus dem Viertelfinale mitnehmen - ausgeglichen.

Serien-Tipp

Es wird auf Kleinigkeiten ankommen. Gewinnen die Adler Spiel eins in Berlin, scheint der Finaleinzug realistisch. Ansonsten spielen die Eisbären um die Titelverteidigung.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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