Eishockey - Mannheim verliert das erste Play-off-Halbfinalspiel in Berlin mit 3:4 nach Verlängerung / Schiedsrichterentscheidungen sorgen für Unmut

Berlins Wiederer trifft die Adler Mannheim in der Magengrube

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Philipp Koehl
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Der vorläufige Wendepunkt: Mannheims Andrew Desjardins trifft hier zum 1:2 aus Adlersicht. Danach waren die Mannheimer in der Partie. © Nordphoto/PIX

Berlin. Es war das erwartete enge Spiel mit dem besseren Ende für die Eisbären Berlin. Die Adler Mannheim haben nach hartem Kampf das erste Play-off-Halbfinalspiel mit 3:4 (1:2, 1:1; 1:0; 0:1) verloren.

Die Mannheimer zeigten aein insgesamt starkes Auswärtsspiel. Wer jedoch nur die gut ersten 17 Minuten dieser Partie verfolgte, hätte das nicht für möglich gehalten. Die Adler agierten in dieser Phase nicht konsequent genug im Zweikampf vor dem eigenen Tor, waren zu langsam im Spielaufbau gegen aggressiv pressende Eisbären und vor allem mit zu wenig nennenswerten Aktionen in der Offensive. Die Folge: Die Berliner hatten die Partie im Griff und legten sich die Gäste zunächst zurecht. Kai Wissmann (1.) und vor allem Zach Boychuk (4.) - nach einem haarsträubenden Fehlpass von Jordan Szwarz - hatten bereits früh die Führung auf dem Schläger. Diese holte in der siebten Minuten Giovanni Fiore nach. Auch, weil die Eisbären konsequenter im Zweikampf waren. Im Powerplay eroberten die Gastgeber den Puck, den Boychuck vors Tor auf eben jene Fiore legte, und der Stürmer setzte sich gekonnt gegen Denis Reul durch - 1:0 (8.).

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Powerplay bringt die Wende

Adler-Schlussmann Felix Brückmann verhinderte gegen Leo Pföderl reaktionsschnell (9.). Verhindern konnte er das 2:0 der Berliner aber nicht. Denn nur drei Minuten später schoss Matt White den vor dem Tor lauernden Jonas Müller ab und von dessen Knie sprang die Scheibe über die Linie (12.). Zu dieser Möglichkeit kam es nur, weil die Adler davor gleich mehrfach den Puck nicht aus dem eigenen Drittel klären konnten. Jason Bast hatte zuvor die beste Mannheimer Chance, scheiterte jedoch mit seinem Alleingang an Mathias Niederberger (9.). Auf der Gegenseite hätten Blaine Byron (13.) und Frank Hördler (15.) schon auf 3:0 stellen können, aber Brückmann war zur Stelle.

Berlin – Adler

  • Drittelergebnisse: 2:1, 1:1, 0:1, 1:0.
  • Die Adler: Brückmann – Holzer, Lehtivuorie; Reul, Akdag; Larkin, Katic; Dziambor – Dawes, Szwarz, Krämmer; Plachta, Desjardins, Wolf; Rendulic, Wohlgemuth, Eisenschmid; Hännikäinen, Bast, Elias.
  • Tore: 1:0 Fiore (07:16), 2:0 Müller (11:15), 2:1 Desjardins (17:27), 2:2 Bast (22:48), 3:2 Veilleux (33:17), 3:3 Wohlgemuth (46:54), 4:3 Wiederer (71:47).
  • Schiedsrichter: Marian Rohatsch (Lindau) und Andrew Wilk (USA).
  • Zuschauer: 9418.
  • Strafminuten: Berlin 8 – Mannheim 29 plus Spieldauer-Disziplinarstrafe Rendulic.
  • 2. Play-off-Halbfinale: Adler – Eisbären Berlin (Freitag, 19.30 Uhr, SAP Arena).

Als in der Folge Wissmann und wenig später Sebastian Streu auf die Strafbank mussten, hatten die Adler 53 Sekunden lang eine Fünf gegen Drei-Überzahl. Und das Team von Bill Stewart benötigte gerade einmal 21 Sekunden, um die numerische Überzahl in etwas Zählbares umzumünzen. Matthias Plachta sah hinter der verlängerten Torlinie den vor dem Kasten lauernden Andrew Desjardins mit einem schnell Pass und der Kanadier hämmerte die Scheibe zum 1:2-Anschluss in die Maschen (18.). Für Plachta war es sein insgesamt 335 Scorerpunkt für die Blau-Weiß-Roten und zog damit in der ewigen Bestenliste mit Christoph Ullmann gleich.

Nun waren die Mannheimer in der Begegnung angekommen. Bast nahm stellvertretend für das Team diesen Schwung mit ins zweite Drittel und erzielte den Ausgleich, indem er sich nach einem Schuss denAbpraller schnappte, Niederberger umspielte und zum 2:2 einschob (23.). Rendulic und Szwarz (beide 26.), der von Nicocolas Krämmer per Querpass sehenswert in Szene gesetzt wurde, scheiterten an Niederberger.

Doch die Adler hatten die Partie jetzt im Griff, ließen die Berliner nur noch selten gefährlich vors Tor kommen. Umso ärgerlicher für die Mannheimer, dass Reul nach einem langen Wechsel den Puck viel zu ungenau klärte, die Berliner blitzschnell umschalteten und Manuel Wiederer den mitgelaufenen Yannick Veilleux bediente, der nur noch zum 3:2 einschieben musste (34.). Aber Stichwort Wiederer: Dieser hatte Glück, dass die Unparteiischen seinen Ellenbogencheck an David Wolf nicht sahen - und das, obwohl Wolf zunächst auf dem Eis liegen blieb und unübersehbar blutete.

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Die Adler starteten mit viel Wut im Bauch ins dritte Drittel und erzeugten entsprechenden Druck auf das Eisbären-Gehäuse. Nach etwas mehr als sechs Minuten war es schließlich Tim Wohlgemuth, der Niederberger zum 3:3 überwand (47.). Beide Mannschaften neutralisierten sich in der Folge und als alles schon nach einer Verlängerung aussah, schickten die Schiedsrichter Borna Rendulic unter die Dusche. Der Kroate hatte Veilleux wenige Meter vor der Bande einen Stoß gegeben, woraufhin dieser unglücklich in die Bande krachte.

Die fünfminütige Überzahl, die die Berliner auch mit in die Verlängerung nahmen, brachte vor allem auch dank Brückmann aber keine Entscheidung. Stattdessen war es Wiederer, der in der 72. Minute zum siegbringenden 4:3 traf.

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Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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