Mannheim. Die Adler Mannheim gehen in der Deutschen Eishockey Liga derzeit durch ein Tal. Das 2:4 (0:1, 2:3, 0:0) in der SAP Arena am Freitagabend gegen die Düsseldorfer EG war die fünfte Niederlage in den vergangenen sieben DEL-Spielen. Die Mannschaft von Trainer Pavel Gross ließ vor allem in der Verteidigung die nötige Kompromisslosigkeit vermissen. „Düsseldorf hat die Tore gemacht, wir nicht - fertig“, sagte Adler-Kapitän Denis Reul und ergänzte: „Wir müssen vielleicht einfacher und mit mehr Zug zum Tor spielen.“
Personell sah es bei den Blau-Weiß-Roten richtig gut aus. Da Mark Katic nach auskurierter Corona-Erkrankung und der zuletzt angeschlagen fehlende Markus Eisenschmid wieder einsatzfähig waren, konnten sie sich sogar den Luxus erlauben, Moritz Wirth und Valentino Klos zum Zweitliga-Kooperationspartner Heilbronner Falken zu schicken. Zu Beginn war dem Gross-Team auch das Bemühen anzumerken, die 3:7-Scharte gegen Wolfsburg vom Sonntag auswetzen zu wollen. Ilari Melart zog ab, er traf allerdings nur den Schoner von DEG-Torhüter Mirko Pantkowski (5.).
- Drittelergebnisse: 0:1, 2:3, 0:0.
- Die Adler: Brückmann – Larkin, Melart; Reul, Katic; Akdag, Lehtivuori; Dziambor – Plachta, Desjardins, Wolf, Eisenschmid, Szwarz, Dawes; Krämmer, Wohlgemuth, Bergmann; Tosto, Bast, Elias.
- Tore: 0:1 O’Donnell (9:26), 1:1 Szwarz (25:56), 1:2 O’Donnell (28:20), 2:2 Akdag (31:39), 2:3 Olson (33:49), 2:4 Proft (35:35).
- Schiedsrichter: Bastian Steingross (Berlin) und Andrew Wilk (USA).
- Zuschauer: keine.
- Strafminuten: Msnnheim 4 – Düsseldorf 2.
- Nächstes Spiel: ERC Ingolstadt – Adler (Sonntag, 16.30 Uhr).
Die Adler hatten viel Scheibenbesitz, in der Offensive fiel ihnen jedoch nicht viel ein, um das Düsseldorfer Defensivbollwerk zu durchbrechen. Während die Rheinländer in der eigenen Zone diszipliniert verteidigten, verloren die Mannheimer immer wieder die Zuordnung - wie beim 0:1. Sie vergaßen Brendan O’Donnell am langen Pfosten, nach einem schnellen Querpass von Alexander Ehl hatte der Kanadier keine Mühe, die Scheibe ins leere Tor zu drücken (10.). Mannheim suchte die schnelle Antwort. Nigel Dawes traf nur das Außennetz, auch Thomas Larkin fand im Nachsetzen die Lücke nicht (11.).
„Zu viele Chancen zugelassen“
Vorn hatten die Adler die richtigen Lösungen nicht parat, waren sie oft nicht nah genug am Mann. Brett Olson spazierte über die blaue Linie und durfte unbedrängt abziehen - Felix Brückmann verhinderte das 0:2 (13.). Die beste Chance auf den Ausgleich vergab Markus Eisenschmid. Der Nationalspieler stibitzte in der eigenen Zone den Puck, startete einen Alleingang, scheiterte mit der Rückhand aber an Pantkowski (14.). Auf der anderen Seite klatschte der Schuss von Niklas Postel an die Latte (17.). Eisenschmid hatte wohl auch diese Szene im Sinn, als er in der ersten Pause konstatierte: „Wir haben zu viele Chancen zugelassen.“
Daran änderte sich im zweiten Abschnitt nichts, auch wenn die Adler das erste Wort hatten. Jordan Szwarz musste nur noch seine Kelle in einen scharfen Pass von Ilari Melart halten - 1:1 (26.). Wer nun gedacht hatte, die Mannheimer würden das Ruder an sich reißen, sah sich getäuscht. Über das Auftreten in der eigenen Zone wird noch zu reden sein. In Unterzahl verpassten Reul und Melart die mögliche Befreiung, nach einem geblockten Schuss landete der Puck auf O’Donnells Schläger. Der ließ sich nicht zweimal bitten und netzte zum 1:2 ein (29.). Nach einem Hammer von Sinan Akdag, der drei Minuten später zum 2:2 einschlug, wähnten sich die Adler wieder auf dem richtigen Weg. Doch erneut schossen sie sich ins eigene Knie. Melart nahm eine überflüssige Strafe, die Mannheimer Unterzahl-Box konnte sich keine Luft verschaffen und brach irgendwann auseinander. Brett Olson hatte Raum, er hatte Zeit - und konnte sich die Ecke zum 2:3 heraussuchen (34.). Keine zwei Minuten später brauchte die DEG zum Doppelschlag, und dieser Treffer war ein Spiegelbild der gesamten Partie: Larkin war zwar dran an Carter Proft, aber eben nicht nah genug. Der Düsseldorfer hatte noch Kontrolle über seinen Schläger und überwand Brückmann zum 2:4 (36.).
Da David Wolf nach Vorarbeit von Matthias Plachta und Andrew Desjardins den Anschluss liegenließ (38.), starteten die Adler mit einem Zwei-Tore-Rückstand ins letzte Drittel - eine undankbare Aufgabe gegen einen defensivstarken Gegner. Larkin und Wolf setzten den ersten offensiven Akzent - das war’s dann aber auch für lange Zeit vor Pantkowskis Kasten. Die DEG war näher dran am fünften Treffer, als die Adler am Anschluss. Ehls Schuss streifte die Latte (51.). Da Szwarz das leere Tor verfehlte, blieb es beim 2:4 (59.).
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