Ludwigshafen. Das Ludwigshafener Südwest-Stadion hat in seiner wechselhaften Geschichte schon einige denkwürdige Fußballschlachten erlebt. 1952 wurde der VfB Stuttgart hier vor geschätzt 100.000 Zuschauern durch ein 3:2 im Finale gegen den 1. FC Saarbrücken Deutscher Meister. Noch 1968 sicherte sich der 1. FC Köln mit einem 4:1 im Endspiel gegen den VfL Bochum in der Chemiestadt den DFB-Pokal, in seinen Bundesliga-Jahren zwischen 1983 und 1989 nutzte der SV Waldhof das Südwest-Stadion als Ausweichquartier. Mittlerweile bietet die Arena nur noch 6000 Besuchern Platz, und in drei Viertel des Runds wuchert das Unkraut.
Das aktuelle Fassungsvermögen reichte für das Testspiel des SV Waldhof bei Oberligist FC Arminia Ludwigshafen am Samstagnachmittag natürlich locker aus. 1128 Zuschauer sahen bei hochsommerlichen Temperaturen einen ungefährdeten 5:1 (2:0)-Sieg der zwei Klassen höher angesiedelten Mannheimer, der vierte Erfolg des SVW im vierten Vorbereitungsspiel auf die neue Saison. Die Tore erzielten Bentley Baxter Bahn (14., Foulelfmeter), Berkan Taz (33., 49.), Dominik Kother (53.) und Dominik Martinovic (87.), für Ludwigshafen traf Matteo Monetta zum zwischenzeitlichen 1:4 (70.).
„Wir haben zwischendurch mal einen Hänger gehabt, aber sonst war es eigentlich gut. Nur mit den letzten 30 Minuten können wir sicher nicht zufrieden sein“, sagte Waldhof-Trainer Christian Neidhart. Nach einer Stunde Spielzeit hatte der 53-Jährige siebenmal gewechselt.
Neidhart setzt Testspieler ein
Nach dem 2:0 gegen den Schweizer Zweitligisten FC Aarau am Mittwoch im südbadischen Oberachern wechselte Neidhart wie angekündigt kräftig durch. Kapitän Marcel Seegert saß zunächst genauso auf der Bank wie Marco Höger, Marc Schnatterer oder Martinovic. Die Innenverteidigung bildeten Gerrit Gohlke und Testspieler Malte Karbstein (zuletzt Kickers Offenbach), der gelernte Offensivmann Baris Ekincier kam als Linksverteidiger zum Zug. Auch Rechtsverteidiger Leon Schneider (Würzburger Kickers, 1. FC Köln) durfte wieder vorspielen. Es fehlten die beiden Neuzugänge Julian Riedel (Fitnessrückstand) und Johannes Dörfler (Kniereizung). Als Stellvertreter von Kapitän Seegert wählte Coach Neidhart Bentley Baxter Bahn.
Dass die Arminia noch ganz am Anfang ihrer Vorbereitung auf die neue Oberliga-Saison steht, merkte man vom Anpfiff weg. Der SVW dominierte das Geschehen fast nach Belieben, dem Tempo gerade auf den Außenbahnen mit Taz und Dominik Kother waren die Ludwigshafener nicht gewachsen. Kother (11.) und Fridolin Wagner (12.) ließen früh zwei Großchancen aus, der sehr präsente Bahn verwandelte kurz danach einen Elfmeter, den er selbst herausgeholt hatte, zur Waldhof-Führung (14.).
In der Schlussphase fehlt letzte Konsequenz
Als der Mannheimer Druck gerade etwas abgeebbt war, schickte Bahn Taz steil, der Arminia-Keeper Kevin Urban problemlos zum 2:0 überwand (33.). Auch wenn der Waldhof in der Folge nicht permanent Vollgas-Fußball zeigte, reichte das, um die Arminia in Schach zu halten. Kurz nach dem Seitenwechsel verwertete der starke Taz eine Hereingabe von rechts zum dritten Treffer des Nachmittag (49.). Den Ludwigshafenern gingen sichtbar die Kräfte aus, das Dauer-Verteidigen und Hinterherlaufen forderte seinen Tribut. Kother legte den Ball vom linken Flügel elegant zum 4:0 ins lange Eck (53.).
Kurz bevor Neidhart nach einer Stunde siebenmal wechselte, hatte auch die Arminia ihre erste echte Chance: SVW-Schlussmann Jan-Christoph Bartels parierte am kurzen Eck gegen Giuliano Cultrera (59.). Auf der anderen Seite ärgerte sich Waldhofs U-23-Spieler Volkan Rona mächtig über seine verpasste Gelegenheit auf ein Tor (66.), der erfahrenere Martinovic machte es ihm nach (67.).
In der 70. Minute jubelte stattdessen der Underdog: Matteo Monetta sorgte für den Ehrentreffer, den sich die Ludwigshafener mit einer kämpferisch einwandfreien Leistung auch verdient hatten. Beim Drittligisten aus Mannheim fehlte in der Schlussphase bei aller Überlegenheit die letzte Konsequenz, um das Ergebnis weitaus höher zu schrauben. Nach einem Fehler von Arminia-Schlussmann Urban stellte Martinovic den Endstand her (87.).
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