Eishockey

Was Ex-Adler Dennis Endras über seine Zeit in Mannheim denkt

Am Freitgabend treffen die Adler auf die Augsburger Panther. Dennis Endras hat zehn Jahre in Mannheim gespielt. Im Interview blickt er auf die Zeit zurück, spricht über Freundschaften und die damalige Wohnsituation

Von 
Milan Sako
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Eishockey: DEL, Adler Mannheim - EHC Red Bull München, Meisterschaftsrunde, Finale, 5. Spieltag, in der SAP-Arena. Mannheims Torwart Dennis Endras (l) und Mannheims Torwart Chet Pickard feiern mit den Fans den Gewinn der deutschen Meisterschaft. +++ dpa-Bildfunk +++ © Uwe Anspach

Augsburg. Mit zwei deutschen Meisterschaften und zehn Spielzeiten voller Höhepunkte ist Ex-Nationaltorwart Dennis Endras kein gewöhnlicher Ex-Adler-Spieler. Vor dem ersten Aufeinandertreffen mit seiner alten Liebe spricht er im Interview über vergangene und aktuelle Zeiten.

Dennis, nach zehn Jahren in Mannheim treffen Sie am Freitag mit den Augsburger Panthern auf die Adler. Wie haben sie die Mannheimer Zeit in Erinnerung

Dennis Endras: Es war eine sehr lange und schöne Zeit für mich. Wenn man zehn Jahre für einen Topclub in Deutschland spielen darf, ist das eine Ehre. Man muss sich das allerdings erarbeiten und bekommt nichts geschenkt. Die beiden deutschen Meistertitel 2015 und 2019 sind als Höhepunkte besonders in Erinnerung geblieben. Jetzt freue ich mich auf das Match. Es ist etwas Besonderes, wenn es gegen die alten Kameraden geht.

Dennis Endras

Dennis Endras ist Jahrgang 1985 und im Allgäu geboren worden.

Seine ersten Eishockey-Schritte machte der heute 37-Jährige bei seinem Heimatclub in Sonthofen.

Parallel durchlief Endras alle Juniorenteams des Deutschen Eishockey-Bundes.

Von 2008 bis 2011 spielte er bereits einmal für die Augsburg Panther, ehe über Stationen in den USA und Finnland 2012 zu den Adlern Mannheim kam, für die er zehn Spielzeiten lang auflief.

Mit der deutschen Nationalmannschaft gewann Endras 2018 Olympia-Silber – allerdings ohne Einsatz.

In Augsburg lautet das erste Saisonziel, in die Play-offs zu kommen. Dann ist schon viel erreicht. Die Adler hatten stets andere Ansprüche.

Endras: Ja, klar. Die Play-off-Teilnahme wird in Mannheim vorausgesetzt. Das Ziel ist der Titel. Und man sollte den Fans auch eine unterhaltsame Show liefern. Die Ansprüche sind deutlich höher als in Augsburg, auch weil viele namhafte Profis im Kader der Adler stehen. Als Spieler spürt man den großen Druck. Vom Golfturnier zum Saisonstart bis zum letzten Einsatz – man ist permanent unter Erfolgsdruck. Andererseits ist man Teil einer hochkarätig besetzten Mannschaft.

In Mannheim wohnen ja die meisten Spieler mit ihren Familien an einem Ort. Wie war das für Sie?

Endras: Auf der Rheinau hat die Adler-Organisation über ein Dutzend Reihenhäuser, in denen die Spieler unterkommen. Man wohnt dort Garten an Garten mit seinen Teamkollegen, was für die Spielerfrauen oder auch für die jungen Familien Klasse ist. Gerade Neuzugänge finden im privaten Bereich schnell Anschluss. Wir haben uns dort sehr wohlgefühlt.

Mit welchen Adler-Profis halten Sie noch Kontakt?

Endras: Mit Markus Eisenschmid. Aber auch mit Thomas Larkin, weil er schon ewig lange da ist und wir mit den Kindern viel Zeit verbracht haben. Mark Katic ist ebenfalls ein lustiger Kerl und einige andere auch. Wir schreiben uns regelmäßig – meist nach den Spielen. Das ist schön. Man will ja nach der gemeinsamen Zeit verbunden bleiben.

Haben Sie ein Wette laufen?

Endras: Nein, aber es wird trotzdem ein komisches Gefühl sein, nach so vielen gemeinsamen Jahren auf der anderen Seite zu stehen. Ich kenne die meisten Spieler so gut. Klar, will ich unbedingt gegen meine ehemaligen Teamkollegen gewinnen. Aber wir wissen um die Stärken Mannheims.

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Wie erwarten Sie die Adler?

Endras: Ich habe mir ihre letzten Spiele im Fernsehen angeschaut und eine offensiv sehr gute Mannschaft gesehen. Sie sind laufstark, nehmen die Verteidiger in den Angriff mit. Da müssen wir dagegenhalten. Unser Trainer Peter Russell ist aber genauso motiviert wie ich und wird sich etwas einfallen lassen.

Augsburg hat mit dem FC Augsburg auch einen Fußball-Bundesligisten als Konkurrenz in der Stadt. Wie haben Sie die Situation in Mannheim erlebt?

Endras: In Mannheim ist Eishockey meiner Meinung nach klar die Nummer eins, weil der Fußball mit dem SV Waldhof nicht so groß ist. Für uns Profis hat das mehr Aufmerksamkeit und auch mehr Termine bedeutet.

Worauf kommt es am Freitag für Ihr aktuelles Team an?

Endras: Für uns wird es wichtig sein, von Beginn an hellwach zu sein. Wobei der Gegner schon bärenstark ist. Sie haben keine erste und keine vierte Reihe, da sind alle vier Angriffslinien gleichwertig besetzt. In solchen Spielen können sich unsere Spieler für höhere Aufgaben bewerben.

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Wie bewerten Sie Ihren Saisonstart mit Augsburg?

Endras: Mit drei Siegen und drei Niederlagen sind wir ordentlich gestartet. Neben den Erfolgen waren wir auch in Iserlohn und in Wolfsburg, wo wir jeweils 1:2 verloren haben, nah dran. Nur in München beim 0:6 waren wir chancenlos. Aber das gehört in einer langen Saison dazu.

Warum glauben Sie, dass Sie sich am Freitag mit Augsburg durchsetzen?

Endras: Weil wir die Halle zum Kochen bringen und Mannheim alles abverlangen werden.

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